Unilogo

5
Nov
2012

 

 

Bilder-Leben der Vernunft
und
Bild-Erleben des Verstandes.




Sobald gedacht wird, gewährt auch Selbstbeobachtung Aufschluss darüber, ob gerade die Vernunft, der Verstand oder beide das Bewusstwerden bestimmen. Wenn ich mich an eine Situation erinne-re und das vergangene Geschehen in Bildern abläuft, wird das von der Vernunft geregelt. Sobald ich mich aber auf einzelne Bilder besonders einlasse, schaltet sich der Verstand ein. Wenn sich jemand an sein Zuhause in seiner Jugend erinnert und er in Gedanken durch das Haus geht, wird dieser Besuch von der Vernunft gestaltet. Kommt aber der Wunsch auf, während des Gangs durch das Haus oder die Wohnung in einem Zimmer zu verweilen, um sich genauer umzusehen, wird das Erinnern vom Verstand geleitet.

Der Verstand wird tätig, sobald die Vernunft von einem besonderen Befürfnis bewegt wird. Der Verstand ist eine emotionalisierte Erscheinungsform der Vernunft. Durch die Verstandestätigkeit wird Bilder-Leben zum Bild-Erleben und Einzelheiten treten in den Vordergrund.

Etwa zwei Drittel eines Tages werden ausschließlich von der Vernunft in Tag- und Nachtträumen geregelt. Bisweilen ertappen wir uns beim Tagträumen. Irgendetwas Auffälliges oder Aufdringliches ruft uns dann wieder zur Ordnung, und unser Verstand meldet sich zu Wort.

Eine Zeitlang wurde der Verstand der linken und die Vernunft der rechten Hemisphäre zugeschrieben. Nach diesem Modell geht es in unserer Gesellschaft vor allem sehr linkslastig zu. Das aber würde ja bedeuten, dass unsere Vernunft vorwiegend hochgestimmt ist. Tatsächlich wird die Stimmung der Vernunft ständig durch Bilderfluten überreizt und der Verstand dadurch ständig herausgefordert.
Diese überdrehte Situation schafft ruheloses Bewusstsein, dem besinnliches Betrachten fremd ist. Als Folge dieser ständigen Unruhe unterdrückt das Gehirn Gelegenheiten, sich mit etwas eingehender zu beschäftigen und Wahrnehmen geht unmittelbar in Identifizieren über. Das ermöglicht natürlich auch kein Unterscheiden zwischen Vernunft und Verstand mehr. Letztendlich geschieht ja alles Bewusstwerden nur noch durch den Verstand.
Der Verstand verliert den Kontakt zu seinem Ursprung und weiß mit Vernunft nichts mehr anzufangen. Der Fortschritt der Welt verrechnet sich, weil Vernunft nichts mehr zählt.

4
Nov
2012

Verstand ist eine Emotion der Vernunft

 

Verstand ist eine Emotion der Vernunft


Sobald gedacht wird, gewährt auch Selbstbeobachtung Aufschluss darüber, ob gerade die Vernunft, der Verstand oder beide das Bewusstwerden bestimmen.
Wenn ich mich an eine Situation erinnere und das vergangene Geschehen in Bildern abläuft, wird das von der Vernunft gereglt. Sobald ich mich aber auf einzelne Bilder besonders einlasse, schaltet sich der Verstand ein. Wenn sich jemand an sein Zuhause in seiner Jugend erinnert und er in Gedanken durch das Haus geht, wird dieser Besuch von der Vernunft gestaltet. Kommt aber der Wunsch auf, während des Gangs durch das Haus oder die Wohnung in einem Zimmer zu verweilen, um sich genauer umzusehen, wird das Erinnern vom Verstand geleitet.
Der Verstand wird tätig, sobald die Vernunft von einem besonderen Befürfnis bewegt wird. Der Verstand ist eine emotionalisierte Erscheinungsform der Vernunft. Durch die Verstandestätigkeit wird Bilder-Leben zum Bild-Erleben und Einzelheiten treten in den Vordergrund.
 

3
Nov
2012

Verstand <> Vernunft

 


Der Verstand arbeitet digital; er löst also einen Vorgang in einzelne Schritte auf.
Die Vernunft dagegen arbeitet analog; sie belässt einen Vorgang als Ganzes und erfasst ihn als Bewegung.

Wie kann man sich das vorstellen? Zur Erklärung eignet sich das Einkaufen besonders gut. Wer verstandesmäßig einkaufen geht, legt zuvor die Abfolge der Geschäfte, in denen er die gewünschte Ware findet, ganau fest. Wer dagegen vernunftgemäß einkaufen geht, macht einen Einkaufsbummel; seinen Weg, an dem ihn interessierende Geschäfte liegen, legt er erst unterwegs spontan, gefühlsmäßig fest. Dem Verstand kommt es auf den kürzesten Weg an, der Vernunft eher auf den angenehmsten oder schönsten.
 

2
Nov
2012

link

Trennschärfe

 

Wahrnehmen <> Erkennen


Wahrnehmen geschieht unbewusst und Erkennen bewusst.
Bewusstsein ist ein Moment des Bewusstwerdens. Das Auflösen des Bewusstwerdens in Momente geschieht durch den Verstand. Indem der Verstand Augenblicke des Bewusstwerdens erfahrungsbedingt aussucht, macht er diese auch zugleich zurecht. Im Bewusstsein erscheint nichts so wie es ist, sondern alles so wie wir es irgendwann einmal erfahren haben.

Wir erkennen nicht die augenblickliche, sondern eine gleichsam bereits erfahrene Welt. Im Wort „erkennen“ steckt aufgrund der Vorsilbe „er“ die Funktion „das zurückholen, was wir schon kennen“, weil wir es irgenwann einmal mehr oder weniger unbewusst erfahren haben. „Erholen“ bedeutet entsprechend, eine „bessere Befindlichkeit“ zurück holen (wieder herstellen)“.
Den ersten griechischen Philosophen war dieser Sachverhalt bewusst, weshalb für sie Erkennen zugleich immer auch ein Wiedererkennen war.

Sokrates demonstrierte diese Auffassung, indem er bei einem Sklaven nachwies, dass dieser den Satz des Pythagoras immer schon weiß. Wird er nämlich nur geschickt genug danach gefragt, dann kann er systematisch in sich suchen und den Lehrsatz des Verhältnisses der Quadrate über den Katheten eines rechtwinkligen Dreiecks zum Quadrat über dessen Hypothenuse entdecken und zutreffend wiedergeben.

1
Nov
2012

So sieht es Angelus Silesius

 
 

31
Okt
2012

Wenn Unterricht keine Zeit lässt

 


Wecken Wahrnehmungen besonderes Interesse oder sind sie besonders auffällig, dann verzögert sich das Wahrnehmen, um eine besondere Beschäftigung damit zu ermöglichen. Und gerade diese Möglichkeit wird bei vielen Menschen aufgrund fehlerhafter Unterrichtung gehemmt oder gar blockiert, so dass die Gelegenheit für intuitives Wahrnehmen genommen wird. Der Vernunft fehlt die Zeit, einer Tätigkeit des Verstandes unter Umständen auch einmal zu widersprechen. So werden zu oberflächlich behandelte Unterrichtsinhalte widerspruchslos hingenommen. Die Unlust zu lernen wächst so lange, bis schließlich auch der Verstand aufgibt, und tiefe Niedergeschlagenheit wegen der ständig unterdrückten Vernunft krank macht.
Immer dann, wenn sich Vernunft und Verstand nicht mehr im Einklang befinden, löst das mangels wechselseitiger Aufladung eine Art Tiefenentladung (Depression) aus. Depressionen sind immer ein Zeichen von Energieverlust durch Unter- oder Überforderung.
 

30
Okt
2012

Wahrheit ist ein Blitz

 

ἀλήθεια





„Die Wahrheit blitzt im Augenblick auf“ , sagt Platon in seinem berühmten siebten Brief (datiert um das Jahr 353 v.Chr. ). Wahrheit erfährt man als merkwürdige Energie, die wie ein Blitz erscheint, der das Dunkel unklar Gedachten urplötzlich erhellt. Ein solcher Augenblick ist vergleichbar mit einer Situation, in der man sich urplötzlich vollkommen überraschend in einen Menschen verliebt. Wahrheit befreit spontan aus der eigenen bunten, schönen, abwechslungsreichen, aber gefälschten Welt und befreit in die sich dem Ich als eine im Angesichts des Todes selbst offenbarende existentielle Welt. Das Ich kündigt dem gewohnten Selbst und verändert radikal seine Sichtweise. Ein prachtvoll, schöner Herbstabend schenkt in spontaner Ergriffenheit eine Ahnung von Ewigkeit.

Echte Kunst ist nicht künstlich, sondern wahr und ereignet sich ebenso existentiell, z.B. wenn sie uns aus dem Alltagstrott herausreißt und den Blick wieder auf Wesentliches lenkt.

Die Wahrheit im Sinne der Unverborgenheit (ἀλήθεια) ist immer der einfache Anfang alles Wesentlichen.

„ΑLÉTHEIA – der einfache Anfang alles Wesenden,“ sagt Heidegger (1982: 199) in seiner Schrift Parmenides.

29
Okt
2012

Augenblick der Intuition

 

Καιρός





Intuitionen brauchen keinen Weg. Intuitionen vergegenwärtigen sich unmittelbar im Augenblick. Intuitionen zeigen Werden beispielsweise so:

In einer dunklen wort- und gedankenlosen Welt beginnt es zu dämmern. Der erste Anschein eines Ideenlichts zeigt sich in der Finsternis des Aufscheinenden. Dämmerung vertreibt die Nacht des spielenden Chaos neuronaler Unverbundenheiten. Ein greller, nahezu unerträglich heller Blitz durchzuckt das Gehirn, als die Hand eines vernunftbegabten Wesens zum ersten Mal zu einem der herumliegenden Äste greift und eine der bislang unerreichten Früchte von einem der Bäume schlägt. Indem Wahrnehmung die erste Idee nützlicher Wiederholbarkeit gebärt, verliert das vernunftbegabte Lebewesen das Gefühl der Ohnmacht von der Natur und gewinnt das Staunen über deren Beherrschbarkeit. Das vernunftbegabte Lebewesen aber verliert dadurch die Unschuld des Werdens und gewinnt dadurch gleichzeitig Bewusstwerden von Welt.

Der Mythos beschreibt die Befreiung des Ichs aus seiner unbewussten, chaotischen Selbstverstrickung als Vertreibung aus dem Paradies. Der Gewinn eines sich seiner selbst bewusst werdenden Ichs kostet den Verlust absoluten Losgelöstseins von starken Trieben und kaum beherrschbaren Bedürfnissen. Das Gehirn aber bewahrt die ursprüngliche Freiheit absoluter Trieb- und Bedürfnislosigkeit als höchstes Glück in den Tiefen des Unbewussten. Erinnerungen an gleichsam göttliche Glückseligkeit wecken die Sehnsucht einer Rückkehr in diesen trieb- und bedürfnisfreien Himmel völligen Losgelassenseins. Im Buddhismus wird wahrscheinlich diese Sehnsucht als das Loslassen allen Leidens durch Leidenschaft am klarsten beschrieben.
Die Welt des Glaubens erscheint nunmehr als Wiedererinnerung in der Welt des Wissens, kein Gegensatz also, sondern vielmehr natürliches Komplement. Das vernunftbegabte Lebewesen vollzieht in seiner Welt des Glaubens die Urgeschichte der Welt des Wissens nach.

28
Okt
2012

Die Novizin

 

Mona





Den Ruf der Utopie verspürt die Seele zwar als inneren Antrieb, aber Hemmungen oder Blockaden hindern sie oft, ihrer inneren Berufung zu folgen.

Im Film „Die Novizin“ von Anno Saul (2002) wird der Konflikt zwischen dem Drängen der Seele und dem Verharren des Verstandes überzeugend dargestellt.

Durch Zufall lernt die junge Jurastudentin Mona (Kathrin Kühnelt) die religiöse Welt der Benedektinerinnen kennen und fühlt sich davon angezogen, obgleich sie mit „Gott“ kaum etwas anzufangen weiß. Trotz starker innerer Kämpfe folgt sie ihrem Ruf, verlässt Freund, Familie und tritt dem Orden der Benediktinerinnen bei.

Gegen die Missgunst einiger Schwestern entscheidet sie sich nach innerlich heftig durchkämpftem Postulat für das Noviziat.

Noviziat (von lateinisch noviter, neu) bezeichnet die Zeit der Ausbildung eines Novizen oder einer Novizin. In dieser Zeit wird der Novize durch den Orden geprüft, ob er dazu berufen ist, die Ordensgelübde (in der Regel die drei evangelischen Räte Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam) zu halten und die Fähigkeit und Neigung hat, im Orden und der konkreten Gemeinschaft zu leben.

Umgekehrt soll der Novize sich selbst prüfen und den Orden möglichst gut kennenlernen, um eine vor Gott, vor dem eigenen Gewissen und vor den Oberen verantwortete Entscheidung für oder auch gegen die Profess, d.i. das öffentliche Ablegen des Ordensgelübdes, zu treffen.

Trotz starker Widerstände der Eltern, ihres Freundes und trotz der Affäre von Pfarrer Martin mit ihrer Adoptivschwester ist Mona nicht davon abzuhalten, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, und das obwohl sie gleichzeitig erkennt, dass auch ein Kloster keine Insel des Glücks ist.

„Novizin“, das ist das spannende Porträt eines Menschen auf der Suche nach innerer Orientierung seiner Seele.
Allzu oft sind es aber auch spießbürgerliche Verklemmungen, Ängstlichkeiten oder ganz einfach Bequemlichkeiten, die der Wahl eines solchen Weges entgegen stehen.
Aber einem inneren Ruf nicht zu folgen, das bedeutet oft, die eigene tragische Komödie zu inszenieren, denn Ausreden und Ausflüchte gestalten dann eine Biografie seelischer Trägheit und Mutlosigkeit.

Da die Seele lebenslang ihre gefühlte Aufgabe nicht aufgibt, werden Gründe fälschlicherweise in Erziehung, Schule und Ausbildung gesucht, um fadenscheinig zu erklären, warum man diese Herausforderung beim besten Willen nicht annehmen konnte.
So entgeht man mit selbstlügnerischem Jammern inneren Forderungen und tapst von einer Falle in die nächste.

Es ist aber nie zu früh und selten zu spät, der Mitwirkung bei einer selbstinszenierten Tragödie eine Absage zu erteilen, um sich endlich mit den noch verbliebenen Möglichkeiten auf den Weg zu machen.

Der Film


27
Okt
2012

In der Nähe des Totenmonats November

 

Zwiegespräch mit einem Toten


Das letzte Mal habe ich als Kind mit Toten geredet. Obwohl die Erwachsenen behaupteten, dass sie verstorben sind, lebten sie in mir weiter. Abends vor dem Einschlafen konnte ich sie sogar genau vor mir sehen und mit ihnen in Gedanken sprechen. Niemand konnte uns dabei hören. So konnte ich ihnen wenigstens die Gedanken mitteilen, die ich untertags niemandem sagen konnte. So konnte ich wenigstens einmal die schulischen Dinge aussprechen und meine Ängste und Sorgen mitteilen.
 

Auf die Idee, mit Toten zu reden, kam ich bei der Erstkommunion. Das war logisch, denn wenn ich Christus mit der Hostie empfange, wo sollte er denn auch sonst bleiben als in mir. Jedenfalls war das ein tröstliches Gefühl, ihn bei sich haben und abends mit ihm sprechen zu können. Aber es ging nicht, ihn einfach anzusprechen. Ich musste mich schon auf einen langen Weg hoch hinauf ins Gebirge machen, um ihn dort treffen zu können. Das klappte nicht immer, weil ich oft vor der Begegnung einschlief. Natürlich war mir das sehr peinlich. Aber er schien es zu verstehen und schien es auch völlig in Ordnung zu finden. Auch waren die Dinge, die ich untertags anstellte, nie ein Thema.
 

Interessant war die Schule. Er versprach mir, zu helfen, obwohl ich ein sehr fauler Schüler war. In der Schule hätte ich oft einschlafen können, so langweilig war es dort. Bei den Hausaufgaben schlief ich dann tatsächlich öfters am Tisch ein, den Kopf auf den Arm gelegt. Meine Schwester, die mit mir zusammen ihre Hausaufgaben machte, störte das nicht. Ganz im Gegenteil, sie schlief dann immer gleich mit. Unser blinder Vater, der uns Pfeife rauchend, im Sessel sitzend überwachte, bemerkte das nie, denn da war er immer selbst bereits eingeschlafen. Die längst erloschene Pfeife fiel dann herunter, ohne Schaden anzurichten.
 

Ich hatte auch nie ein schlechtes Gewissen dabei, unterrichtliche Angelegenheiten zu verschlafen. Und abends war das auch nie erwähnenswert. Merkwürdigerweise fiel mir als Kind niemals auf, dass er eigentlich bis auf ganz wenige Worte schwieg. Ich hatte immer das Gefühl eines intensiven, helfenden Gesprächs. Es war jedes Mal ein tief verstehendes Zwiegespräch im Schweigen angesichts des wunderschönen Lichts, das ihn umgab.

26
Okt
2012

aufmerksam

 

Wer aufmerksam ist, verschafft sich ein klares Bild von seiner Situation. Wer aufmerksam ist, achtet genau auf das, was er gerade tut.
Bereitschaft beinhaltet Geduld, das Wahrgenomme in Ruhe zu betrachten.
Wer bereit ist, lässt sich auf etwas ein.
Charakteristik ist die Vergegenwärtigung relevanter Merkmale von etwas. Wer charakterisiert, kennzeichnet vorweg etwas, dessen Definition noch nicht möglich oder erforderlich ist.
Definition ist eine allgemeine (wissenschaftlich) oder verallgemeinerte (sozial) Aussage über etwas, das sich von allem Anderen unterscheidet. Wer etwas definiert, bringt etwas auf den Punkt.

A + B + C = D

Aufmerken + Besinnen + Charakterisieren = Denken
 

25
Okt
2012

Wahrnehmen und wahr nehmen

 

Wahrnehmen und wahr nehmen


Wahrnehmen meint im Gegensatz zu Wahr Nehmen das Erfassen durch die Sinne. Das auf diese Weise Wahrgenommene wird mit Hilfe der Gedächtnisse vom Verstand digital verarbeitet, gemerkt und auch wieder erinnert.

Wahr Nehmen meint im Gegensatz zu Wahrnehmen das Erfassen durch den Körpersinn. Das auf diese Weise Wahrgenommene wird mit Hilfe des limbischen Systems von der Vernunft analog verarbeitet, gemerkt und auch wieder erinnert.

Der Verstand digitalisiert Sinnesdaten, d.h. er überführt kontinuierliche Größen in abgestufte (diskrete) Werte. Der Wahrnehmungsprozess wird als Folge von Wahrnehmungsmomenten abgetastet und quantisiert.

Die Vernunft analogisiert körpersinnliche Eindrücke, d.h., sie gleicht Wahrnehmungen an Grundbedürfnisse oder Triebe an. Der Wahrnehmungsprozess wird in Empfindungen überführt.

Der Verstand erkennt eine Blume als Blüte einer Trichterwinde.




Die Vernunft freut sich, diese Blüte zu sehen und empfindet Lust, sie zu betrachten.
 


24
Okt
2012

Welches Bild haben Sie zu "Wahrnehmen" ?

 

Wahrnehmen steht für das sinnliche Erfassen wie Sehen, Hören, Schmecken, Riechen oder Tasten von etwas. Wenn ich beispielsweise sage: „Ich sehe ein Auto!“, stellen Sie sich dann ein ganz bestimmtes Auto vor? In der Regel müsste es sich so verhalten, dass mit dem Lesen eines Wortes auch ein entsprechendes Bild in Ihrer Vorstellung auftaucht, also mit dem Wort „Wahrnehmen“ eine ganz konkrete Wahrnehmungssituation. Wird Ihnen mit dem Lesen eines Wortes nicht zugleich auch eine konkrete Vorstellung (Innenbild) dazu bewusst, dann lesen Sie entweder nicht aufmerksam bzw. konzentriert genug oder Ihnen ist das Wort unvertraut. Sie sollten grundsätzlich mit dem Lesen pausieren, sobald konkrete Bilder ausbleiben. Prüfen Sie dann sorgfältig, ob Sie zu müde sind oder ob der Text nichts taugt, weil er das Überführen in die Anschauuung hemmt oder gar blockiert.

Das durchgängige Lesen von Worten in Bildern gehört zu den wichtigsten vorgängigen Grundübungen, wenn es später um tieferes inneres Wahrnehmen gehen soll.
 


23
Okt
2012

Stille

 

Stille


In sich selbst hinein lauschen!
Das Selbst schweigt, und das Ich beruhigt sich. 
Still werden, damit die Seele die überdrehte Existenz heilen kann.

In drei Minuten rieselt der Sand durch das Glas der Uhr.
Viele kostbare Augenblicke inneren Lichts erlischen.
Du betrachtest drei lange Minuten den rieselnden feinen Sand.
Dann drehst Du die kleine Sanduhr, als ob Zeit wiederholbar sei.
An dem fein fallenden, sich auftürmenden, in sich wieder zusammenfallenden Staub kannst Du beobachten, dass dem nicht so ist.
 


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Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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