Unilogo

19
Mai
2014

emovere --> Emotion

I: "Traditionell wird Denken als bewusstes Geschehen betrachtet, also als etwas, das wir nicht nur gezielt beeinflussen, sondern zugleich auch betrachten können. Denken des Unbewussten dagegen geschieht ohne unser Hinzutun!“

D: „Deshalb wird es auch emotionales Denken genannt. „emovere“ bedeutet „aus sich heraus bewegen“ oder „heraus- bzw. hinausdrängen“! Emotionales Denken formt unbewusst Gedanken und gestaltet deren Inhalte für das Bewusstsein als Bilder oder Gefühle.“

I: „Wenn also ein frommer Mönch eines beschaulichen Ordens während seiner in sich versenkenden Meditation die Allgegenwart Gottes empfindet oder gar wie Hildegard von Bingen Visionen hat, dann sind das gedankliche Bewegungen des Unbewussten?"

D: “Das kann man so sehen bzw. annehmen!“

I: „Das ist mir zu vage. Also: Kann oder muss man?“

D: „Nach dem, was Du Dir zurechtlegst, verhält es sich so, dass Du dergleichen annehmen musst. Jeder muss das für sich entscheiden!"


(D) für Daimonion
(I) für Intuition

18
Mai
2014

Das Unbewusste

I: „Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie ich Dich eigentlich anreden soll.“

D: „Du kennst doch meinen Namen oder nicht?“

I: „Ja natürlich! Du nennst Dich Daimonion. Aber ich habe das Gefühl, dass dies nur ein Pseudonym für das Unbewusstsein ist!“

D: „Warum verlässt Du Dich nicht auf Dein Gefühl?“

I: "Ich frage ja gerade nur deshalb, weil ich ein ungutes Gefühl habe!“

D: „Was ist ungut am Bewusstsein? Du kannst mich entweder Unbewusstes, Intuition oder ganz einfach „Du“ nennen!“

I: „Verhält es sich so, dass ich das allein fühlend, aber nicht denkend zu erfassen mag, was Du mir sagst?“

D: „Die deutlichste Ausdrucksform des Unbewussten ist die innere Stimme. Die Begegnung zwischen Ich und Du ist der lautlose innere Dialog schweigender Augenblicke!“

I: „Ich kann mir nicht helfen! Irgendwie hat der Glaube an unbegreifliches Unbewusstes fast religiösen Charakter!“

D: "Du darfst Dich nicht wie Augustinus dazu verführen lassen, die innere Stimme selbstüberhöht für etwas Göttliches zu halten so wie das bisweilen aus klösterlicher Vereinsamung geschehen kann. Wenn Dir das, Esoterikern gleich, widerfährt, solltest Du Dir Hilfe holen!“

I: „Diese Gefahr sehe ich nicht. Eingebungen empfinde ich als sehr hilfreiche Ideen.“

D: „Das ist ganz natürlich. Schließlich bin ich es, die Verhalten zum größten Teil regelt. Deshalb missbrauchen mich Geheimlehren und verkaufen mich als innerer Ratgeber, Arzt, Lehrer, innerer Richter usf.!“

I: „Und warum glauben Leute solches Zeug, kaufen es, besuchen teure Kurse oder unterstützen Kirchen und Sekten?“

D: „Es gibt viele innerlich Vereinsamte!"


(D) für Daimonion
(I) für Intuition

17
Mai
2014

Denken ist mehr als Erinnern

D: „Wenn Du Dich an das Konstruieren eines Quadrats mit Zirkel und Lineal erinnerst und Dir wieder einfällt, wie es geht, denkst Du dann nach?“

I: „Ja, ich nehme es an, weil ich ja aufgrund der Betrachtung herausfinden muss, wie die einzelnen Konstruktionsschritte aussehen. Denken besteht hier wahrscheinlich im genauen Nachvollziehen dessen, was mir die Abbildung zeigt.“

D: „Das trifft zu. Denken ist das Entdecken, wie etwas entsteht!“

I: "Und wenn ich spontan wieder weiß, wie es geht?“

D: „Die Interjektion „Aha" signalisiert als Ausdruck der leicht empfundenen Erleichterung, dass Du nachgedacht hast. Gefühlsausdrücke erscheinen mir als Zeichen einer Intuition, also eines als zutreffend empfundenen Einfalls.“

I: "Da sagst Du was! Einfall, aber was ist das?“

D: „Wenn jemand sagt: „Jetzt ist es mir wieder eingefallen", erinnert er sich an das, was er bereits weiß. Wenn aber jemand davon spricht, dass er einen Einfall hat, dann schlägt ihm das Unbewusstsein einen Zusammenhang vor, den er bislang übersah oder überhaupt noch nicht gesehen hat!“

I: „Das bedeutet doch letztlich, dass ein Gedankenblitz unbewusst Gedachtes zum Vorschein bringt. Oder nicht?“

D: „Ganz offensichtlich! Das Unbewusste denkt gleichsam vor! Unbewusstsein scheint mir zumindest bisweilen gar der Vordenker des Bewusstseins zu sein!“

I: „Das Bewusstsein denkt, und das Unbewusstsein lenkt.“

D: „Dieser Schluss erscheint mir doch etwas voreilig!“

I:“Das ist mir spontan so eingefallen, als mir der Spruch „Der Mensch denkt, und Gott lenkt!“ durch den Kopf ging.“

D: „Ein schadenfreudiger Gott, das ist jetzt aber nicht das Thema! Tatsache ist jedoch, dass wir das Bewusstsein kaum und das Unbewusstsein gar nicht kennen!“

I: „Mir ist immer noch unklar, wann Erinnern in Denken übergeht!

D: „Denken beginnt an dem Punkt, an dem Du anfängst, Identifiziertes zu Interpretieren!“

I: „Wenn ich als ein Schild als Stoppschild identifiziere, dann erinnere ich mich, und wenn ich mir überlege, was es bedeutet, dann denke ich?“

D: „So nicht! Aber wenn Du überlegst, was es für Dich in einer bestimmten Situation, z.B. nachts, bedeutet, dann denkst Du. Das erst geht über bloßes Erinnern hinaus.“

I: „Wenn ich also bei Rot stehen bleibe, dann denke ich nicht, sondern erinnere mich lediglich an die Vorschrift. Und wenn ich für mich die Vorschrift verändere, dann denke ich! Ist das so?

D: „In etwa!"


(D) für Daimonion
(I) für Intuition

16
Mai
2014

Selbst herausfinden

D: "Jener Satz der Erfahrung, welcher Konfuzius zu geschrieben wird und als Grundsatz natürlicher Lehre gilt, besagt aus der Sicht eines Schülers: "Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich!“ Da Du offensichtlich vergessen hast, wie man ein Quadrat mit Zirkel und Lineal konstuiert, finde es selbst heraus, indem Du Dir folgende Zeichnung ansiehst:"

I: " Ich habe es herausgefunden. Das war einfach, weil ich mich auch wieder erinnern konnte!“
D: „Was glaubt Du, was war davon Denken, und was Erinnern?"


(D) für Daimonion
(I) für Intuition

15
Mai
2014

Einfache Lehre

D: „Denken bewahrheitet sich allein durch Tun. Wer also wissen will, wie er denkt, braucht sich nur anzuschauen, was er tut. An den Taten kann er sich und andere erkennen!“

I: "Bestimmt sich Denken als Vorbereiten zu handeln?"

D: „Denken offenbart sich durch Tun! Was also überlegst Du, bevor Du handelst? Wenn Du das nicht für Dich zu beantworten vermagst, dann denkst Du wahrscheinlich auch nicht."

I: „Mir fehlen die Worte!“

D: „Du brauchst dazu keine Worte. Es sind Bilder, die Dir zeigen, was Du tun sollst!“

I: "Ich habe auch keine Bilder. Mir fällt einfach ein, was zu tun anliegt und dann tue ich es!“

D: „Jetzt hast Du mit einfachen Worten beschrieben, was geschieht, bevor Du handelst! Und wenn Du genau hinsiehst, dann kannst Du feststellen, dass Deine Einfälle aus Bildern bestehen. Du stellst Dir vor, was Du tun sollst!"

I: „Dann ist das Vergegenwärtigen von Bildern ein Zeichen dafür, dass ich denke?“

D: „So ist es!"


(D) für Daimonion
(I) für Intuition

14
Mai
2014

Daimonion

Man erzählt sich, dass Gelassenheit die beruhigte Unentschiedenheit zwischen Ja und Nein sei. Es ist aber nicht so, als ob etwas aufgegeben worden sei, und es ist schon gar nicht so, dass man Beides nicht mehr will.


Gelassenheit ist kein erzwungenes Weder-noch nach einem hart umkämpften und nunmehr aufgegebenen Entweder-oder.

Wer gelassen ist, hat losgelassen, ohne aufzugeben.

Gelassenheit ist nicht die Ruhe versiegten Zweifelns, sondern wohltuende Stille vollkommen beruhigter Gefühle. Das ist keine Willensstärke und schon gar nicht Selbstbeherrschung. Aber es ist jener Ort, an welchen sich die Stimme aus der Tiefe des Unbewussten wagt.

Daimonion ist ihr ältester Name. Ruchlos Oberflächliche verunglimpfen ihren griechischen Namen und schimpfen diesen Schutzgeist Dämon.

Daimonion (D) liebt die innere Stille und bevorzugt diesen Ort, um mit dem Ich (I) zu sprechen.

13
Mai
2014

Vernünftig oder mit Verstand?

Vernunft regelt das Bewusstwerden, der Verstand steuert es. Vernunft gleicht aus, Verstand setzt durch.

Vernunft empfiehlt, Verstand befiehlt. Wird der Alltag durch den Verstand gesteuert, dann wird er durch Pflichten und Aufgabenlisten maßgeblich bestimmt. Der durch seinen Verstand gesteuerte Mensch führt einen (strengen) Terminkalender.

Wird der Alltag dagegen durch die Vernunft geregelt, dann wird er durch das geregelt, was gerade anliegt.
Der durch seine Vernunft geregelte Mensch führt keinen Terminkalender, sondern eine To-do-Liste.
Der Verstand gilt als Vermögen, Begriffe zu bilden und diese zu Urteilen zu verbinden.

Für den Verstand gibt das Ziel den Weg vor, für die Vernunft ist der Weg das Ziel.

< ? > Wer neigt eher dazu, bei Rot eine Strasse zu überqueren? Verstand oder Vernunft?

Hinweise: Der Verstand wird durch Normen, Gesetze oder Ordnungen wie die Strassenverkehrsordnung angewiesen.
Die Vernunft wird eher durch Werte, Regeln oder Anlässe reglementiert.

< ! > Mit höherer Wahrscheinlichkeit verführt die Vernunft jemanden, die Strasse bei Rot zu überqueren, besonders dann, wenn kaum Verkehr herrscht.

1. Fall: Sommernacht vier Uhr morgens am Strand in Holnis. Weit und breit keine Menschenseele. Schwimmen in der Ostsee. Nach der Rückkehr zum Quo: Protokoll an der Heckscheibe wegen verbotenen Parkens.

2. Fall: Mit Ford Transit in Stuttgart versehentlich in eine schmale Einbahnstrasse gefahren. Streifenwagen kommt entgegen, Polizisten steigen lächelnd aus und mit Blick auf das Flensburger Kennzeichen: „Ja, ja Punkte sammeln, das könnt ihr, Fahren aber nicht!… Kommen Sie, fahren sie hinter uns her!“ Sie fahren rückwärts aus der Einbahnstrasse. Das war’s!

< ! > 1. Fall: Verstand löst das Problem. 2. Fall: Vernunft löst das Problem.

12
Mai
2014

Schein- oder Traumwelt?

Wer denkt, dass er denkt, denkt nur, dass er denkt. Wer denkt, vernimmt nur, was ihm das Unbewusste mitteilt.

Unser Unterbewusstsein offenbart sich uns nicht. Es schützt sich vor dem Verstand.


Mit der Logik des Verstandes kann man zwar Beweise führen, aber keine Erkenntnisse gewinnen.

Wir haben keine Ahnung, wer zu uns spricht, wenn wir schreiben.

Wir erfahren , dass wir Einfälle notieren müssen, um sie nicht gleich wieder zu vergessen.

Wir nennen Intuition, was uns das Unbewusste
eingibt.

Wollen wir uns aber sein Wesen erschließen, dann verweigert es die Aussage.

Wir glauben der inneren Stimme. Wir vertrauen darauf, dass sie uns Wahres eröffnet.

Nur Weniges von dem, was uns das Unbewusste offenbart, vermag unser Verstand zu erfassen. Und das, was er erfasst, verunreinigt er, weil voreingenommen.

Nicht einmal die Wahrheit über uns selbst dürfen wir ungefärbt erfahren; meistens ist sie schöngefärbt.

Die ‚Befangenheit' des Verstandes ist eine Folge der Enge unseres Bewusstseins, d.i. das begrenzte Fassungsvermögen unseres Kurzzeitgedächtnisses.

Der Verstand vermag nicht alles zu erfassen, weder was von außen, noch was von innen auf ihn eindringt.
So filtert er zu unseren Gunsten.

11
Mai
2014

Wie es weitergeht

Vorgeburtliches entwickelt sich zum nachgeburtlichen Denken, indem sich die natürliche Regelung gleichsam vervielfacht. Nicht nur innere Impulse, sondern zugleich äußere Reize regen neuronale Regler an und werden gleichzeitig verarbeitet.

Denken entwickelt sich, in dem es inneres Wahrnehmen der Befindlichkeit in äußeres Wahrnehmen durch die Sinne überführt.

Die Entwicklung der Sprache vollzieht sich analog zum affektiven, emotionalen Denken, wobei interne Reize nunmehr aus externen Reizen bzw. Verlautbarungen der Bezugspersonen bestehen, die mit bestimmten Ereignissen verbunden sind.

So ist die Verlautbarung „M a m a bringt… oder kommt u. dgl. m." mit der Annehmlichkeit des Umsorgtwerdens gekoppelt.

Die Entwicklung der Basis von Intelligenz und Begabung beruht allein auf Vergleichen und Unterscheiden von internen Signalen (Impulse) und externen Signalen (Reize).

Die große Lehrmeisterin des Gehirns ist dabei die „Wiederholung des immer Gleichen“.

Beispiel zwecks Wiederholung des Gesagten:

Das kleine Kind hört eine bestimmte Folge von Lauten.

Durch die Wiederholungen dieser Folge von Lauten erkennt es diese bestimmte Folge von Lauten wieder.

Wenn das Kind diese Folge hört, erwartet es eine bestimmte Person oder ein bestimmtes Tier. Das Kind erkennt also eine bestimmte Folge von Lauten als Zeichen für … .

Eines Tages beginnt es, eine bestimmte Folge von Lauten zu imitieren. Die Mutter hört die akustische Imitation des Hundgebells. Sie holt den Hund und zeigt ihm ihrem Kind; zugleich imitiert sie das Gebell. Dieser Vorgang wiederholt sich, und das Kind erkennt, dass es sich mit Hilfe einer bestimmten Folge von Lauten etwas bestellen kann! Die Folge von Lauten ist zum Wort geworden!


Wahrscheinlich lautete der Erste Lehrsatz der Natur: "Repetitio est mater studiorum!“ Übung macht intelligent, weil erfolgreich erfahrene Muster dauerhaft ausgeprägt und nutzbar werden.

Begabung gelangt als ‚Freiheit‘, mit Erfahrungsmustern zu spielen zum Vorschein.

Während Intelligenz durch den Selbsterhaltungstrieb gesteuert wird, ist es der Spieltrieb, der Begabungen antreibt, sich auszuprobieren.

Intelligenz ist die eine Hälfte der Existenz, Begabung ist die andere. Oder: „Ordnung ist das halbe Leben…., Unordnung ist die andere Hälfte.

10
Mai
2014

Wie es beginnt

Nachgeburtliches Denken beruht auf angeborenen Regelungen. Einfachste Regelkreise ermöglichen den Vergleich von aktuellen Reiz-Reaktionsmustern mit erfahrenen Reiz-Reaktionsmustern in Bezug auf die damit verbundene Befindlichkeit.

Körperliches und seelisches Wohlbehagen bilden die Vorgaben für den neuronalen Regler, der für das körperlich seelische Gleichgewicht sorgt. Wird dieses z.B. durch Hunger gestört, dann löst das Ungleichgewicht Schreien aus.

Diese Maßnahme wird erst eingestellt, wenn die erwartete Hilfe eintrifft, der Hunger gestillt und damit das Wohlbefinden wieder hergestellt wird.

Nachgeburtliches Denken erweist sich hier ausschließlich als affektives, emotionales Regeln.

Dieses Regeln erwirkt den ersten und einfachsten Fall von Abstraktion.

Der neuronale Regler abstrahiert von einzelnen körperlichen und seelischen Bedürfnissen und ordnet diese dem Wohlbefinden (= Überordnung) unter.

Hoch wahrscheinlich beruht diese Ordnung bereits auf einem natürlichen vorgeburtlichen Vermögen zu ordnen. Ordnen erscheint als Bedingung der Möglichkeit der Speicherfähigkeit. Gedächtnisse ohne Ordnungsvermögen sind kaum denkbar.

9
Mai
2014

Was zum Denken anregt

Fragen laden das Denken ein zu suchen. Bedürfnisse fordern das Denken auf, befriedigt werden zu werden. Triebe drängen das Denken fortzuschreiten.

Um Fragen sorgt sich der Geist. Um Bedürfnisse kümmert sich die Seele. Den Trieben gehorcht der Körper.

Die Frage „Was?“weist das Denken an, nach jenen Eigenschaften zu suchen, welche etwas als Etwas bestimmen.

Hunger veranlasst das Denken, genau zu überlegen, wie Nahrung zu beschaffen ist.

Liebe regt das Denken an, herauszufinden, wie sie sich dem anderen Menschen gegenüber am besten auszudrücken vermag.

Es fällt auf, dass Fragen zuerst anregen, auf „Was?“ zu antworten. Triebe und Bedürfnisse aber auf „Wie?"

8
Mai
2014

Möglichkeiten und Grenzen eigenständigen Denkens

Möglichkeiten und Grenzen des Denkens werden durch Erziehung und Erfahrungen vorwiegend unbewusst vorgegeben.
Die Entdeckung, diese Vorgaben zur Erforschung eigenen Denkens zu nutzen, geschieht meistens zufällig.
Anstoß für dieses Interesse kann ein Ereignis oder eine Frage sein.
Fragen stehen für eine bestimmte Suche des Denkens. Die Was-Frage regt das Denken zum Beispiel dazu an, etwas zu bestimmen.

7
Mai
2014

Denken ist schneller als man denkt

Wer versucht, sich klarzumachen, was Denken ist, wird sehr bald feststellen, dass dieses Unternehmen einer Sisyphusarbeit gleicht. Ist er mit einer Bestimmung endlich zufrieden, stellt er zugleich fest, dass doch etwas fehlt.

Nicht von ungefähr ist es der Philosophie bis heute nicht gelungen, Denken zufriedenstellend zu bestimmen. Vielleicht geschieht das unter der unzutreffenden Annahme eines Denkens als Konstante bzw. konstante Leistung.

Denken aber ist kein unveränderlicher Prozess, sondern ein veränderlicher, abwechslungsreicher Vorgang, von dem sich gewisse Komponenten philosophisch nicht erfassen lassen. Dazu zählt beispielsweise körperliches Denken aufgrund von Reflexzonen-Impulsen, seelisches Denken aufgrund von limbischen Signalen, Fantasieren des Unbewussten bzw. Träumen.

Empfinden, Fühlen, Fantasieren sind Komponenten des Denkens, welche durch Denken des Denkens nicht erfasst werden können.

Was also tun?

Genügsam denken?

Natürlich sehen Philosophen von Anfang an die nahezu unbeschreibliche Vielschichtigkeit des Denkens. So beschließen sie, sich auf das zu beschränken, was das Denken wesentlich bestimmt. Philosophieren wird von Anfang an als Denken des Wesens des Seienden begriffen.

Doch dieser gezielte Rückgriff auf die Geschichte des Denkens widerspricht unserer Intension, Denken allein von sich her zu denken,also nur von dem her, was jeder von uns mitbringt.

Ob das überhaupt zu machen ist?

6
Mai
2014

scheinbar

Aussetzer des Denkens sind Täuschungen. Solange wir bei Bewusstsein sind, denken wir. Denken setzt nicht aus, sondern wird in gewissen Momenten von starken Emotionen überspielt. Handeln im Affekt erscheint zwar wie unbedachtes Denken, geschieht aber dennoch, und zwar als irrationales, von Gefühlen überwältigtes Denken.

Die Annahme, Denken könne aussetzen, kann nur dann entstehen, wenn man „Denken“ zu einfach denkt.

Denken ist komplizierter als man denkt. Denken vollzieht sich immer als körperliches Empfinden, seelisches Fühlen, geistiges Vorstellen zugleich, allerdings unterschiedlich dominant.
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Seit 19 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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