Unilogo

22
Mai
2015

Grundlose Grundschule

Grundschulunterricht irritiert das Gehirn durch unsaubere, unanschauliche oder gar falsche Information.

In der Grundschule werden fehlerhafte Aufnahmen von Information (ametropische Infektionen) demonstriert. Voraussetzung für diese Infektion ist das Vertrauen der Kinder in ihre Lehrerin.

Fallbeispiel:

Eines Tages erhalten etwa neunjährige Kinder in einer Unterrichtsstunde die Aufgabe, die von der Lehrerin eigens mitgebrachten Holzwürfel abzuzeichnen.

Als die Lehrerin aber kontrollierend (!) durch die Reihen geht, muss sie feststellen, dass die Zeichnungen ihrer Kinder ganz und gar nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Die zeichnerischen Ergebnisse gleichen eher Kartoffeln als Würfeln.

Die ‚unwissende’ Lehrerin geht kopfschüttelnd an die Tafel und zeichnet exakt die geometrische Figur eines Würfels. Sie kommentiert streng: „So sieht ein richtiger Würfel aus!“ „Ihr aber habt Kartoffeln gezeichnet!“

Die Lehrerin weiß nicht, das Neunjährige einen Würfel natürlicherweise perspektivisch richtig zeichnen. Ihre Würfel sehen deshalb wie Kartoffeln aus.

Im Unterricht aber erfahren sie, dass sie sich nicht auf ihre Sinne verlassen können. Es gilt nicht das als richtig, was sie sehen, sondern allein das, was im Unterricht gesagt wird. So beginnen sie, nicht mehr genau hinzuschauen, sondern vorlagegetreu zu projizieren.

Dieser Fall zeigt beispielhaft schulisches Lernen als Nachmachen (Imitieren) auf. Problematisch dabei ist, dass sich dieses Lenverhalten im Verlauf der Jahre in der Regel automatisiert und das Kritikvermögen allmählich ausschaltet.

21
Mai
2015

In-Formation

Lateinisch in-formare bedeutet ‚formen', ‚bilden', ‚gestalten', ‚ausbilden', ‚unterrichten', ‚darstellen‘,oder ‚sich etwas vorstellen‘.

Information ist demnach eine Handlungsvorlage in Form einer Bild-Wort-Verbindung.

Eine störungsfrei ausführbare Information besteht also aus einem deutlichen Vorbild und einem eindeutigen Wort, das den Inhalt des Bildes unmissverständlich bezeichnet.

„Bahnstrecke „Flensburg - Stuttgart“ ist eine eindeutige Information. Jeder weiß sofort, was damit gemeint ist, nämlich die Zugverbindung bzw. Gleisverlauf zwischen Flensburg und Stuttgart.

20
Mai
2015

Widerstand ist gefragt

Trauer macht nicht nur langsam, sondern lässt auch Vieles sinnlos erscheinen.
„Schreiben gegen die Trauer“, das fühlte sich für mich noch zu Beginn der Trauer als Möglichkeit, Kraft zu schöpfen, um die Schmerzen ertragen zu können.

Nach und nach aber verblasst diese Möglichkeit, und die Motivation schwindet. Was aber bleibt, das ist der ursprüngliche Beweggrund. Allerdings genüge ich ihm ungenügend.

19
Mai
2015

Hirnstörung durch Infektion

Soweit ich mich erinnern kann, möchte ich jene Gründe herausfinden, welche uns Menschen veranlassen, wider besseren Wissens zu handeln. Warum tun wir etwas, obgleich wir ganz genau wissen, dass wir das nicht tun dürfen?

Genau genommen entstammt diese mein ganzes Leben bestimmende Leitfrage meiner frühen Kindheit. Ich habe fast nur kriegsbeschädigte Männer erlebt. Mindestens eines der Gliedmaßen fehlte immer. Auf einer Weihnachtsfeier habe ich einen auf seinem Rollstuhl festgebunden, blinden Mann ohne Arme und Beine erlebt. Seine Frau reichte ihm Kaffee und Zigarette, damit er trinken und rauchen konnte. Was mir bis heute nachgeht, ist die Heiterkeit dieses Mannes. Ich habe ihn heimlich beobachtet, wie er fröhlich lachte und seinen Kriegskameraden heitere Geschichten erzählten. Ich berichtete meinem kriegsblinden Vater von meinem traumatischen Erlebnis. Er erklärte mir nur, dass ich ihn nachher zu diesem Kameraden H. führen könne, weil er ihn begrüßen und sich über die Dominikanerwitwe informieren wolle…

„Warum tun sich Menschen so etwas Schlimmes an?“ Ich konnte bis heute keine Antwort auf diese Frage erfahren. Auch das Schlimme, das ich immer wieder erlebe, gibt keinerlei Aufschluss.

Aber in mir entwickelte sich im Lauf der Zeit eine Hypothese, die zu verifizieren mir sehr am Herzen liegt. Es geht darum, folgende Behauptung entweder zu beweisen oder zu widerlegen: „Unser Gehirn ist mit einem Virus infiziert, den ich in der Vergangenheit einfach „Hirnvirus“ nannte.

18
Mai
2015

animal sociale

Radikaler Selbstverweis verlangt in der Regel völlige Neuorientierung. Es muss gewöhnlich ein neuer existentieller Beweggrund gefunden werden. Da das vernunftbegabte Lebewesen wie alle anderen Lebewesen vor allem ein soziales Lebewesen ist, erweist sich sinnvollerweise wohl auch ein soziales Motiv als existentiell erforderlich.

Dieser Aufforderung nachkommen bedeutet demgemäß einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten.

17
Mai
2015

Innenwendung

Im Verlauf abendländischer Geschichte versucht das Denken immer wieder seine Grenzen zu überschreiten. Solche Grenzüberschreitungen haben meistens religiöse Gründe und werden von der Hoffnung getragen, die Grenzen des Endlichen überschreiten zu können, um möglicherweise etwas über eine zeitlose Existenz zu erfahren.

Solche Hoffnungen werden zwangsläufig enttäuscht. Ein Bereich jenseits des Denkens bleibt dem Verstand notwendigerweise verschlossen, denn es würde alles fehlen, was das Denken wesentlich auszeichnet.

Da sich Möglichkeiten endloser Existenzen als negative Utopien herausstellen, sieht sich das vernunftbegabte Lebewesen zwangsläufig auf sich selbst zurück verwiesen.

16
Mai
2015

Enttäuschung = Ende einer Täuschung

Ich habe mit Ulrike ausgemacht, dass, wer zuerst stirbt, dem anderen Zeichen gibt, ob es irgendwie weitergeht.

Als sie starb, ist ihre neue Armbanduhr exakt zu diesem Zeitpunkt stehen geblieben. Inzwischen nehme ich eher an, dass es sich nicht um ein Zeichen, sondern um einen grandiosen Zufall handelt. Es existieren weitere Ereignisse, die weniger Zeichen als vielmehr Projektionen zu sein scheinen.

Ich halte nichts von einer Existenzform, die sich für uns nicht erfahren lässt. Götter, die nicht in der Lage sind, sich persönlich mitzuteilen, sind krankhafte Einbildungen.

Warum das Ende religiöser Täuschung mit Lebensmüdigkeit einhergeht, mag mit plötzlicher allumfassender Sinnlosigkeit zu begründen sein.

15
Mai
2015

Es gibt Wahrheiten, die sich nicht beweisen lassen

Wahr ist, dass „a = a“ ist, aber dieser Satz lässt sich nicht beweisen. Es handelt sich um ein Axiom, also um eine nicht beweiswürdige Aussage.

Axiom ist eine Aussage a priori, also im reinen Denken angesiedelt.

14
Mai
2015

Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal

Körperliche, seelische, geistige Eigenschaften der Vernunft schaffen Existenz. Anders gesagt: Existenz ist das Geschick der Vernunft (Schicksal).

"Jeder ist seines Glückes Schmied!"

13
Mai
2015

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.

Gewohnheit ist ein Verhaltensmuster das unter gleichartigen Bedingungen auch immer wieder gleich abläuft. Gewohnheiten entwickeln sich aufgrund von Wiederholungen des immer Gleichen.

Schließlich leiten wir unsere Verhaltensregeln aus vergleichbaren Verhaltensmustern ab. Nach solchen Regeln richten wir dann unsere Existenz aus.

12
Mai
2015

Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen

„Wahrnehmen, Betrachten, Beobachten und Begreifen“ beschreiben als Komponenten des Verstehens Erkennen unzureichend.

Es bleibt ungeklärt, was geschieht, bevor wahrgenommen wird. Bekannt ist, dass im Ultrakurzzeitgedächtnis das aufbereitet wird, was wir vergegenwärtigen. Wahrscheinlich sind es vor allem unsere Triebe und Bedürfnisse, die dies beeinflussen. Diese Einflussnahme aber bekommen wir nicht mit.

Wie also herausfinden, was dort geschieht?

Das Meiste geschieht in uns wahrscheinlich, bevor etwas zu Sprache kommt bzw. uns bewusst wird.
Die Kunst, sich sehr modifiziert zu verlautbaren, gilt vor allem dem vernunftbegabten Lebewesen zu eigen. Vernunft ist das Vermögen, Gedanken zu steuern, natürliche Vorgänge zu antizipieren und zu simulieren, berechenbar zu machen und mitzuteilen

Aber jeder von uns hat zu jedem Wort allerdings seine eigene Vorstellung. Sobald jemand ein Wort hört oder liest, projiziert er diese seine Vorstellung in das Gehörte oder Gelesene. Indes glaubt er zu verstehen.

Wir verstehen, was uns andere mitteilen, indem wir uns an Erfahrungen erinnern und diese vergegenwärtigen.

11
Mai
2015

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte

Gedanken werden zumeist spontan bewusst. Es ist nicht das Ich, das denkt. Gedanken scheinen ohne unser Hinzutun hervor. Aber wir können sie überdenken, bevor wir sie mitteilen.

Mir fällt ein, was ich schreiben kann. Bevor ich das tue, kann ich überprüfen, was das besagt, was ich schreiben soll. Ich muss nicht alles schreiben, was mir einfällt. Aber wer oder was entscheidet eigentlich darüber? Meiner Ansicht nach ist es das Gewissen.

Gewissen bedeutet für mich „summa summarum“.
Insgesamt, alles in allem sind es meine bisherigen Erfahrungen, die mich in dem beeinflussen, was ich sagen oder verschweigen soll.

Während ich das schreibe, bemerke ich, dass das gar nicht zutrifft, was ich hier sage. Es ist Ulrikes Wunsch, dass ich jeden Tag einen Beitrag im Begriffskalender veröffentliche. Und es war zunächst das Gefühl der Trauer, über das ich schreiben wollte.

Die Scheu, das schon wieder zu tun, hielt mich davon ab. In Wahrheit ist es Eitelkeit, nicht schwach zu erscheinen. Da bot sich als Alibi der erste Satz des gestrigen Beitrages an.

Da ich zunächst nicht wusste, worüber ich schreiben sollte, wenn nicht über meine Trauer, nahm ich dieses Angebot gerne an. Ich sage das, weil ein Text gewöhnlich den tatsächlichen Beweggrund seiner Veröffentlichung nicht offenlegt.

Ich überlege. Was bringt dieser Exkurs eigentlich ein? Er zeigt jene Bewegungen, welche schließlich dazu führen, was ausgesagt wird.


Entschuldigung

Ein Gedanke zu mir kommt,
fragt, ob er mir auch frommt.
Das geht so unentwegt.
Keineswegs unüberlegt.

Gedanken sind Vorhaben,
verraten Dir Soll und Haben.
Bist Du ehrlich.
sind sie unentbehrlich.

Wer oder was besorgt Gedanken
und weist sie in ihre Schranken?
Unbewusstes öffnet die Tür.

Du kannst nichts dafür!

10
Mai
2015

Talmud (»Lehre«, Sammlung der Gesetze und religiösen Überlieferungen des Judentums)

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

9
Mai
2015

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Ulrike G. Schmid

9. Mai 2015

Naturbestattung


13 Uhr








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Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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