schizophren bis multiphren
Überkommene Ansichten von Persönlichkeit bemühen sich, das Selbst einer Person als Einheit bzw. Ganzheit darzustellen.
Das Wort „Person" entstammt jedoch dem lateinischen Wort „persona“, das „Maske eines Schauspielers“ bedeutet. Der Mensch maskiert sich. Eines seiner vielen möglichen Gesichter „trägt“ er öffentlich vor. Das Selbst inszeniert sich für verschiedene öffentliche Auftritte unterschiedlich. Das Ich maskiert sich je nach Situation. Kaum jemand zeigt je sein wahres Gesicht. Wir alle tragen Gesichtsmasken. So herrscht auf Roten Teppichen mehr oder weniger erstarrtes Dauergrinsen vor, und in Talkshows wird die Kunst der Verstellung zelebriert.
Fast scheint es so, als könnten wir uns nicht öffnen und offen sprechen. Ständig scheinen wir so zu tun als ob.
Das Selbst gleicht einem Chamäleon, das sich spontan seiner Umgebung anzupassen weiß.
Der zureichende Grund für die Vielgesichtigkeit des Menschen, ergibt sich aus der vermeintlichen Notwendigkeit, sich im Alltag flexibel zu zeigen. Negativ vorgelebt wird das beispielsweise durch Scheinheilige der Kirche, die sich mit Frömmigkeit maskieren, nachdem sie Kinder missbrauchten oder andere Untaten verübten. Mordende Kreuzritter, habgierige, lüsterne Päpste, neurotische Priester maskieren sich als Fromme.
Was ist das für eine Widersprüchlichkeit in der sich der Mensch als vernunftbegabtes Lebewesen vorfindet? Warum handelt er so oft wider besseres Wissen?
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) Zu den Gefilden hoher Ahnen.
(Faust I, Vers 1112 1117)
Gegensätze, mit denen sich das vernunftbegabte Wesen nahezu ständig auseinandersetzen muss sind u.a.:
Seele - Geist,
Glauben - Wissen,
Gefühl - Verstand,
Bedürfnisse - Gewissen...
Da wir nur auf Grund der Einheit des Gegensätzlichen in uns, vernünftig zu handeln vermögen, verhalten wir uns zwangsläufig unvernünftig, sobald das innere Gleichwicht verloren ist.
So fressen sich manche wegen ihres inneren Ungleichgewichts starkes Übergewicht an. Beispielsweise übt jemand seinen Beruf aus, ohne gefühlsmäßig dahinter zu stehen. Verstandesmäßige Gründe unterdrücken seelische Bedürfnisse. Die unterdrückte Seele aber befreit sich aus dieser Unterdrückung, indem sie ihr Bedürfnis nach einem geglückten Dasein körperlich kompensiert. Um das Frustfressen zu bremsen, muss der Verstand die berufliche Tätigkeit entweder seelisch begründen und verändern oder einen gelungen Ausgleich schaffen, damit sich die frustrierte Seele erholen kann. Frustfressen aber kann sich auch einstellen, wenn man beruflichen Erfolg vergeblich (lat. frustra) erwartet.
© Wolfgang F. Schmid
Das Wort „Person" entstammt jedoch dem lateinischen Wort „persona“, das „Maske eines Schauspielers“ bedeutet. Der Mensch maskiert sich. Eines seiner vielen möglichen Gesichter „trägt“ er öffentlich vor. Das Selbst inszeniert sich für verschiedene öffentliche Auftritte unterschiedlich. Das Ich maskiert sich je nach Situation. Kaum jemand zeigt je sein wahres Gesicht. Wir alle tragen Gesichtsmasken. So herrscht auf Roten Teppichen mehr oder weniger erstarrtes Dauergrinsen vor, und in Talkshows wird die Kunst der Verstellung zelebriert.
Fast scheint es so, als könnten wir uns nicht öffnen und offen sprechen. Ständig scheinen wir so zu tun als ob.
Das Selbst gleicht einem Chamäleon, das sich spontan seiner Umgebung anzupassen weiß.
Der zureichende Grund für die Vielgesichtigkeit des Menschen, ergibt sich aus der vermeintlichen Notwendigkeit, sich im Alltag flexibel zu zeigen. Negativ vorgelebt wird das beispielsweise durch Scheinheilige der Kirche, die sich mit Frömmigkeit maskieren, nachdem sie Kinder missbrauchten oder andere Untaten verübten. Mordende Kreuzritter, habgierige, lüsterne Päpste, neurotische Priester maskieren sich als Fromme.
Was ist das für eine Widersprüchlichkeit in der sich der Mensch als vernunftbegabtes Lebewesen vorfindet? Warum handelt er so oft wider besseres Wissen?
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) Zu den Gefilden hoher Ahnen.
(Faust I, Vers 1112 1117)
Gegensätze, mit denen sich das vernunftbegabte Wesen nahezu ständig auseinandersetzen muss sind u.a.:
Seele - Geist,
Glauben - Wissen,
Gefühl - Verstand,
Bedürfnisse - Gewissen...
Da wir nur auf Grund der Einheit des Gegensätzlichen in uns, vernünftig zu handeln vermögen, verhalten wir uns zwangsläufig unvernünftig, sobald das innere Gleichwicht verloren ist.
So fressen sich manche wegen ihres inneren Ungleichgewichts starkes Übergewicht an. Beispielsweise übt jemand seinen Beruf aus, ohne gefühlsmäßig dahinter zu stehen. Verstandesmäßige Gründe unterdrücken seelische Bedürfnisse. Die unterdrückte Seele aber befreit sich aus dieser Unterdrückung, indem sie ihr Bedürfnis nach einem geglückten Dasein körperlich kompensiert. Um das Frustfressen zu bremsen, muss der Verstand die berufliche Tätigkeit entweder seelisch begründen und verändern oder einen gelungen Ausgleich schaffen, damit sich die frustrierte Seele erholen kann. Frustfressen aber kann sich auch einstellen, wenn man beruflichen Erfolg vergeblich (lat. frustra) erwartet.
© Wolfgang F. Schmid
wfschmid - 28. Februar, 03:49
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