Fantasie
Kaum unterwegs trifft Ordi auf die Fantasie, die i hr Bilder zu ihren Intuitionen schenkt. Sie erklärt ihr, dass sie als Gedanke ihre Bilder braucht, um sich nicht blind durch die Gegend tasten zu müssen. „Gedanke ist als solcher ein Moment des Bilderlebens“, erklärt die Fantasie und fährt fort: „Und Du bist als Bild ein Moment dieses Lebens, nämlich Bild-Erleben!“
Ordi wirkt außerordentlich überrascht darüber, dass sie sich als Gedanke wie in einem Spiegel selbst betrachten kann. Und die Fantasie gibt ihr noch mit auf den Weg „Ein Gedanke, der sich nicht sehen kann, denkt nicht wirklich, denn er ist nicht nur blind, sondern auch leer!“
Ordi ist peinlich berührt ob ihrer Selbsttäuschung. Aber statt deprimiert zu werden, beschließt sie stattdessen, immer sorgfältig darauf zu achten, dass sie ein Bild hat zu dem, was sie gerade denkt.
Nachdenklich hält sie inne, um sogleich auszuprobieren, wie es sich wirklich denkt. Zuerst überlegt Ordi, was sie denken soll. Sie will es sich einfach machen und denkt „Quadrat“. Da hat sie nämlich gleich ein Bild. Tatsächlich bildet sich vor ihren inneren Augen ein Quadrat. Ihre innere Stimme fordert sie auf, die Eigenschaften von dem zu nennen, was sie da vor sich sieht.
„Das ist eine viereckige Fläche, deren Seiten alle genau gleich lang sind!“ Die innere Stimme fordert Ordi auf, zu überlegen und zeichnerisch zu zeigen, wie sich die Größe dieser Fläche genau angeben lässt. Ordi halbiert jede Seite. Indem sie alle gewonnenen Punkte verbindet, erhält sie genau vier innere gleich große Quadrate. „Die quadratische Fläche ist genau vier gleich kleinere Teilquadrate groß!“ erklärt sich Ordi nicht ohne Stolz.
„Das ist doch Quatsch, denn bitte doch einmal jemanden, ein solches Quadrat zu zeichnen! Und die innere Stimme kritisiert weiter: „Niemand kann dieses Quadrat zeichnen, ohne zu wissen, wie groß es sein soll.
Ordi wehrt sich: „Das ist doch einfach, Ich messe die Länge einer Seite, z.B. 2 cm und multipliziere die Länge der Seite mit sich selbst, also 2 mal 2 = 4 cm2. Also kann ich sagen: zeichne ein Quadrat mit der Seitenlänge x cm!“
Aus dem Dialog mit ihrer inneren Stimme erfährt Ordi, wie ein Gedanke zustande kommt, stark vereinfacht: Man vergegenwärtigt sich ein Wort und verschafft sich das entsprechende Bild dazu!
Ordi stutzt: Wenn ich Gedanke bin und Ordi mein Name, was ist dann das entsprechende Bild dazu? Da Ordi ihr Selbstbild nicht zu finden vermag, entschließt sie sich, ihre Eltern zu fragen.
Ordi wirkt außerordentlich überrascht darüber, dass sie sich als Gedanke wie in einem Spiegel selbst betrachten kann. Und die Fantasie gibt ihr noch mit auf den Weg „Ein Gedanke, der sich nicht sehen kann, denkt nicht wirklich, denn er ist nicht nur blind, sondern auch leer!“
Ordi ist peinlich berührt ob ihrer Selbsttäuschung. Aber statt deprimiert zu werden, beschließt sie stattdessen, immer sorgfältig darauf zu achten, dass sie ein Bild hat zu dem, was sie gerade denkt.
Nachdenklich hält sie inne, um sogleich auszuprobieren, wie es sich wirklich denkt. Zuerst überlegt Ordi, was sie denken soll. Sie will es sich einfach machen und denkt „Quadrat“. Da hat sie nämlich gleich ein Bild. Tatsächlich bildet sich vor ihren inneren Augen ein Quadrat. Ihre innere Stimme fordert sie auf, die Eigenschaften von dem zu nennen, was sie da vor sich sieht.
„Das ist eine viereckige Fläche, deren Seiten alle genau gleich lang sind!“ Die innere Stimme fordert Ordi auf, zu überlegen und zeichnerisch zu zeigen, wie sich die Größe dieser Fläche genau angeben lässt. Ordi halbiert jede Seite. Indem sie alle gewonnenen Punkte verbindet, erhält sie genau vier innere gleich große Quadrate. „Die quadratische Fläche ist genau vier gleich kleinere Teilquadrate groß!“ erklärt sich Ordi nicht ohne Stolz.
„Das ist doch Quatsch, denn bitte doch einmal jemanden, ein solches Quadrat zu zeichnen! Und die innere Stimme kritisiert weiter: „Niemand kann dieses Quadrat zeichnen, ohne zu wissen, wie groß es sein soll.
Ordi wehrt sich: „Das ist doch einfach, Ich messe die Länge einer Seite, z.B. 2 cm und multipliziere die Länge der Seite mit sich selbst, also 2 mal 2 = 4 cm2. Also kann ich sagen: zeichne ein Quadrat mit der Seitenlänge x cm!“
Aus dem Dialog mit ihrer inneren Stimme erfährt Ordi, wie ein Gedanke zustande kommt, stark vereinfacht: Man vergegenwärtigt sich ein Wort und verschafft sich das entsprechende Bild dazu!
Ordi stutzt: Wenn ich Gedanke bin und Ordi mein Name, was ist dann das entsprechende Bild dazu? Da Ordi ihr Selbstbild nicht zu finden vermag, entschließt sie sich, ihre Eltern zu fragen.
wfschmid - 27. November, 06:25
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
david ramirer - 27. November, 11:20
in der vorstellung ist die seitenlänge eines quadrates so lange kein thema, so lange keine weitere bezugsgröße im gedanklichen bild mitvorhanden ist. die seitenlänge könnte daher einfach "x" genannt werden (und ein karo im karierten papier sein oder aber eine astronomische einheit als seitenlänge haben).
übrigens: es fehlt bei ordis beschreibung des quadrats auch, dass die ecken alle rechtwinklig sind: vierecke mit vier gleich langen seiten gibt es unendlich viele sehr unterschiedliche!
wenn jedoch das quadrat eine weitere beziehung erhält (etwa "das quadrat ist auf einem blatt in der größe DIN A4 gezeichnet") engt das die größen (und vorstellungs-)optionen enorm ein... daher sind imaginierte formen erst dann in ihrer erscheinung eingeschränkt, wenn sie in materiellen entsprechungen imaginiert und später ggfls. auch emaniert werden.
übrigens: es fehlt bei ordis beschreibung des quadrats auch, dass die ecken alle rechtwinklig sind: vierecke mit vier gleich langen seiten gibt es unendlich viele sehr unterschiedliche!
wenn jedoch das quadrat eine weitere beziehung erhält (etwa "das quadrat ist auf einem blatt in der größe DIN A4 gezeichnet") engt das die größen (und vorstellungs-)optionen enorm ein... daher sind imaginierte formen erst dann in ihrer erscheinung eingeschränkt, wenn sie in materiellen entsprechungen imaginiert und später ggfls. auch emaniert werden.
steppenhund - 27. November, 18:10
Wenn das Facebook wäre,
würde ich Davids Kommentar mit einem Sternderl versehen: "gefällt mir".
Allerdings bin ich selbst mittlerweile mit "den Bildern" nicht sehr zufrieden. Für quantenmechanische Überlegungen fehlen mir die Bilder oder die vorgestellten Bilder sind alle falsch. Und genauso ist der Unterschied zwischen Platonistik und Logizistik in der wissenschaftlichen Mathematik gerade durch die Präsenz oder die Absenz von BIldern gekennzeichnet.
Die Platoniker behaupten, dass eine Mathematik, die sich nicht am Gegenständlichen ausrichtet, Unfug ist.
Das mag so sein, aber ohne die Erkenntnisse der Logizistik (und das hat nichts mit Computer zu tun) währen wir in der technischen Entwicklung um ein Haus zurück.
Allerdings bin ich selbst mittlerweile mit "den Bildern" nicht sehr zufrieden. Für quantenmechanische Überlegungen fehlen mir die Bilder oder die vorgestellten Bilder sind alle falsch. Und genauso ist der Unterschied zwischen Platonistik und Logizistik in der wissenschaftlichen Mathematik gerade durch die Präsenz oder die Absenz von BIldern gekennzeichnet.
Die Platoniker behaupten, dass eine Mathematik, die sich nicht am Gegenständlichen ausrichtet, Unfug ist.
Das mag so sein, aber ohne die Erkenntnisse der Logizistik (und das hat nichts mit Computer zu tun) währen wir in der technischen Entwicklung um ein Haus zurück.
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