Sprachproblem
Als die Gesamtheit seiner Erfahrung wird die Welt des vernunftbegabten Lebewesens sprachlich geformt und gestaltet.
Die Erkenntnis dieser Welt ist folglich eine Frage des Sprachgebrauchs. Was sich nicht sprachlich ausdrücken lässt, das kann in dieser Welt auch nicht erforscht werden.
Die mathematisierte naturwissenschaftliche Sprache der Physik verfügt auf Grund ihrer exakten Formulierungen über die größte Reichweite. Sie reicht sogar weit über den Horizont des sinnlich Vernehmbaren hinaus.
Während die Methoden und Ergebnisse der Naturwissenschaften überall stets mittels gleicher Formen ausgetauscht und global verstanden.
Im Gegensatz dazu gilt das nicht für philosophische Aussagen und existentielle Auffassungen. Das begründet sich vor allem in der sprachlichen Vieldeutigkeit verschiedener Kulturen. So lassen sich beispielsweise religiöse Grundauffassungen global nicht deutlich genug mitteilen, da sie von einer wissenschaftlichen Sprache nicht hinreichend zu bestimmen sind.
Selbst die Seinsdifferenzen verschiedener Welten erweisen sich als unzureichend erklärbar.
Angesichts der Möglichkeiten und Grenzen tradierter Sprache stellt sich die radikale Frage, ob sich der traditionelle Sprachgebrauch überhaupt dazu eignet, gewünschte Erkenntnisse über die Hori-zonte verfügbarer Welten hinaus zu ge-winnen. Versuche, diese Frage zu be-antworten, fordern die Logik als Methode des Erkenntnisgewinns heraus.
Diese Herausforderung stellt zwangsläufig zur Frage, was sich eigentlich außer-halb der Logik anbietet, um gesuchte Einsichten gewinnen zu können.
Diese Frage führt in die Zeit zurück, bevor die Logik entdeckt wurde. Es ist die Zeit des Mythos, in welcher noch Bilder statt Begriffe das Bewusstwerden organisieren.
Denken als Bilderleben vollzieht sich noch zweifach, nämlich a) als Bilder-Leben der Fantasie und b) als Bild-Erleben der Vernunft.
Was das vernunftbegabte Lebewesen erkennt, das erfasst es intuitiv, indem es das bewusst gewordene innere Bild schaut.
Dieses innere Betrachten vollzieht sich, bis Geschichten hervorscheinen, die er-zählen, was das Innenbild zeigt.
Wenn ich im Frühling eine blühende Kastanie wahrnehme, dann erzählt mir diese von der Vergänglichkeit des Lebens, indem sie mich an geliebte Verstorbene erinnert. Sie starben alle, während die Kastanien blühten: mein Vater, meine Schwester, Ulrike, meine Frau.
Bestimmt wurde die Kastanie als Symbol der Vergänglichkeit durch den Merksatz meines Großvaters: „Wenn die Kastanien blühen, ist der Sommer vorbei!“
Die Geschichte, die das innere Bild der Kastanie wortlos gefühlt erzählt, trägt also gleichsam den Titel „Memento mori“
Während ich eine blühende Kastanie wahrnehme, löst sich das Sprachproblem auf. Dieser Anblick schenkt mir spontan intuitiv wortlos eine gefühlte traurige Geschichte.
Die Erkenntnis dieser Welt ist folglich eine Frage des Sprachgebrauchs. Was sich nicht sprachlich ausdrücken lässt, das kann in dieser Welt auch nicht erforscht werden.
Die mathematisierte naturwissenschaftliche Sprache der Physik verfügt auf Grund ihrer exakten Formulierungen über die größte Reichweite. Sie reicht sogar weit über den Horizont des sinnlich Vernehmbaren hinaus.
Während die Methoden und Ergebnisse der Naturwissenschaften überall stets mittels gleicher Formen ausgetauscht und global verstanden.
Im Gegensatz dazu gilt das nicht für philosophische Aussagen und existentielle Auffassungen. Das begründet sich vor allem in der sprachlichen Vieldeutigkeit verschiedener Kulturen. So lassen sich beispielsweise religiöse Grundauffassungen global nicht deutlich genug mitteilen, da sie von einer wissenschaftlichen Sprache nicht hinreichend zu bestimmen sind.
Selbst die Seinsdifferenzen verschiedener Welten erweisen sich als unzureichend erklärbar.
Angesichts der Möglichkeiten und Grenzen tradierter Sprache stellt sich die radikale Frage, ob sich der traditionelle Sprachgebrauch überhaupt dazu eignet, gewünschte Erkenntnisse über die Hori-zonte verfügbarer Welten hinaus zu ge-winnen. Versuche, diese Frage zu be-antworten, fordern die Logik als Methode des Erkenntnisgewinns heraus.
Diese Herausforderung stellt zwangsläufig zur Frage, was sich eigentlich außer-halb der Logik anbietet, um gesuchte Einsichten gewinnen zu können.
Diese Frage führt in die Zeit zurück, bevor die Logik entdeckt wurde. Es ist die Zeit des Mythos, in welcher noch Bilder statt Begriffe das Bewusstwerden organisieren.
Denken als Bilderleben vollzieht sich noch zweifach, nämlich a) als Bilder-Leben der Fantasie und b) als Bild-Erleben der Vernunft.
Was das vernunftbegabte Lebewesen erkennt, das erfasst es intuitiv, indem es das bewusst gewordene innere Bild schaut.
Dieses innere Betrachten vollzieht sich, bis Geschichten hervorscheinen, die er-zählen, was das Innenbild zeigt.
Wenn ich im Frühling eine blühende Kastanie wahrnehme, dann erzählt mir diese von der Vergänglichkeit des Lebens, indem sie mich an geliebte Verstorbene erinnert. Sie starben alle, während die Kastanien blühten: mein Vater, meine Schwester, Ulrike, meine Frau.
Bestimmt wurde die Kastanie als Symbol der Vergänglichkeit durch den Merksatz meines Großvaters: „Wenn die Kastanien blühen, ist der Sommer vorbei!“
Die Geschichte, die das innere Bild der Kastanie wortlos gefühlt erzählt, trägt also gleichsam den Titel „Memento mori“
Während ich eine blühende Kastanie wahrnehme, löst sich das Sprachproblem auf. Dieser Anblick schenkt mir spontan intuitiv wortlos eine gefühlte traurige Geschichte.
wfschmid - 26. April, 11:04
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