die Melodie
weckt die Bilder auf
ein Tuch flattert
Glocken läuten
ein Stern
spricht von Erinnerungen
von der Zeit
von dem Meer
von dem großen Traum
der durch die Tasten
aufersteht
20.1.2015
+Ulrike Schmid
wfschmid - 20. Januar, 05:46
Das Reflektieren alternativer Bilder weckt die Gier nach Mehr. Überzogenes Grundbedürfnis kehrt sich in Machtbedürfnis. Übersteigerte Neugier verkürzt Räume und beschleunigt Zeiten. Das habgierig ge-wordene vernunftbegabte Lebewesen macht sich die Erde nicht untertan, sondern zerstört sie.
Die ‚schlafende’ Vernunft der Naturvölker bringt das Glück natürlicher Bescheidenheit zum Vorschein. Im Einklang mit der Natur entwickelt das afrikanische Naturvolk einzigartige Überlebensstrategien. So bil-den sie über Jahrtausende in einer lebensfeindli-chen Umgebung, der Wüste die Fähigkeit des Langstreckenlaufs.
Die San verfolgen ein von Pfeilen verletztes Tier so lange, bis dieses vor Erschöpfung aufgibt. Seit über zehntausend Jahren leben die San die Wüste in der Kalahari im südlichen Afrika. In Jahrtausenden hat sich ihr Leben nicht verändert.
Sie nehmen zum täglichen Leben das, was ihnen die Natur schenkt, mehr nicht. Sie kennen etwa zweihundert nutzbare Pflanzenarten. Sie leben mit und von der Natur. Es gibt keine sichtbaren Verän-derungen bei den San. Es gibt keinen Streit, keine Häuser, keine Schrift, keine Mathematik, keine Ast-ronomie. Sie führen keine Kriege. Wachstum und Fortschritt ist ihnen fremd.
Sie erscheinen zivilisierten Völkern primitiv. Sie be-wahren die Natur und leben dort, wovon der Mythos erzählt: im Paradies. Sie nehmen nur das, was für sie von Natur aus verfügbar ist.
Das Leben der Aborigines in Australien ist sogar seit fast vierzigtausend Jahren unverändert.
Ohne Beteiligung der Vernunft wird der Zuwachs von Reflexionspotential von der Natur beschränkt und innerhalb von Wiederholungen genutzt. Zufolge dieser Ökonomie ändert sich im Leben der Aborigi-nes auch im Verlauf von dreißigtausend Jahren nichts Nennenswertes. Infolgedessen bleibt auch die Natur unverletzt.
Vernunft wird aus dem gestörten Grundbedürfnis nach Schutz geboren. Um sich hinreichend schützen zu können, braucht man ausreichend Macht.
Das Bedürfnis, sich abzusichern schlägt in Gier um. Das eigene Wohlbefinden nicht mehr das der Gruppe dominiert, Geltungssucht und Statusdenken dominieren.
Ohne Gier gäbe es keinen wirtschaftlichen Konkurrenzdruck, keine Weiterentwicklung, keinen Wohlstand. Nicht das Wohlwollen, sondern der Egoismus des Bäckers sorgt dafür dass wir unser Brot bekommen. Der Beruf wird um so besser gewählt, je mehr er der Selbstbefriedigung dient. Das Selbst ruft, und das Ich fühlt sich berufen.
wfschmid - 20. Januar, 05:20