Gewöhnlicher Wahrnehmung entkommen
Bereits in den Anfängen der Philosophie misstrauen Denker sinnlichem Wahrnehmen. Philosophie ist das Ergebnis solchen Misstrauens.
Als Sucher nach dem wahren Sein versuchen Philosophen, andere Arten und Weisen des Wahrnehmens zu entdecken. Da sie den Sinnen misstrauen, wenden sie sich dem Geist bzw. der Vernunft zu und hoffen, das zu schauen, wonach sie sich sehnen.
Der Philosoph Sokrates verwirklicht diese Hinwendung zur Vernunft mittels Verallgemeinern und entdeckt das Begreifen.
Sein Schüler Platon bestimmt die Fähigkeit zu begreifen als existentielles Wahrnehmungsvermögen des vernunftbegabten Lebewesens. Aristoteles wiederum entdeckt geistiges Wahrnehmen als Bedingung der Möglichkeit, eine gesicherte, weil abgesicherte Welt zu begründen. Durch diese Welt der Wissenschaft wird die mythische Welt der Religion endgültig abgelöst.
Aber diese Ablösung wird bis zu ihrer Vollendung noch Jahrtausende beanspruchen.
wfschmid - 31. Juli, 05:19
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