Unilogo

10
Mrz
2005

Arten und Weisen zu definieren

Das philosophische Denken definiert die Formen des Denkens. Mit Hilfe philosophischer Begriffe werden Gedanken zur Sprache gebracht.

philosophie1

Das mathematische Denken definiert Phänomene des Denkens, um sie berechenbar zu machen. Das rechnerische Vorgehen selbst wird als Formel dargestellt. Die Naturwissenschaften erfassen mit Hilfe von Formeln natürliche Erscheinungen.

Das künstlerische Denken definiert die Inhalte des Denkens. Mit Hilfe von Sprach-, Bild- und/oder Musikkompositionen werden ideale und/oder reale Erscheinungen erfahrbar gemacht.

Das geisteswissenschaftliche Denken stellt Mischformen von Philosophie, Mathematik und Kunst dar. Diese Mischung führt allerdings häufig zu Unschärfen der Formulierung.

Weil das philosophische Denken die Formen des Denkens definiert, bedarf es einer genauen Überprüfung auf Stimmigkeit, sobald es unterrichtet wird. Kinder verstehen sich von Natur aus aufs Philosophieren. Sie kommen - noch philosophierend - in die Grundschule. Lehrende müssen sich auf das Philosophieren verstehen, wenn sie Lernen angemessen organisieren wollen. Kinder sind Philosophen, Lehrer müssen es oft erst wieder werden.

9
Mrz
2005

Wegmarken

Über das Lernen ist schon viel zu viel geschrieben worden. Warum also eine erneute Darstellung dieses Prozesses? Antwort: Eben deshalb, weil schon viel zu viel darüber geschrieben wurde! Diese Antwort bezieht sich auf das Ergebnis der Literatur über das Lernen. Trotz aller Auseinandersetzung mit dem Lernen haben wir nichts dazu gelernt. Wir organisieren das Lernen wie eh und je. Trotz aller Beschäftigung mit dem Lernen hat der Unterricht sein Gesicht kaum verändert. Und Lernende haben immer weniger Lust, am Unterricht teilzunehmen. Das Lernen interessiert sie nicht. Lehrende aber zeigen sich nur selten in der Lage, solches Interesse zu wecken.

wegmarken

Der tiefere Grund der ziemlich erfolglosen Auseinandersetzungen mit dem Lernen liegt in diesem Prozess selbst verborgen. Das Wort ‚Lernen’ wird verfälscht, sobald man darüber nachdenkt, ohne die vielen Vorgänge mitzubedenken, aus deren Zusammenspiel sich das Lernen allererst entwickelt.

Lernen ist schlichtweg nicht zu verstehen, wenn es nicht als dieses Zusammenspiel gedacht wird. Es nutzt nun auch kaum etwas, diese das Lernen tragenden Prozesse einmal aufzulisten, um wenigstens einen ersten Eindruck von der Tragweite des Wortes Lernen zu bekommen. Mit einer Mentalität des Abhakens ist dem Wort Lernen nicht beizukommen. Man muss dieses Wort schon wesentlich erfassen, also denken.

Denken regelt das mehr oder weniger bewusste Bilderleben in uns. Lernen denken, das bedeutet, diesen Prozess in Bildern zur Sprache zu bringen – so, dass sich diese Bilder erleben und in Verstehen überführen lassen.

Was sind das für Bilder, die das Denken zur Vorstellung bringt? Gedachte Bilder oder Gedanken sind entweder künstlerisch gestaltete Sinnenbilder oder wissenschaftlich gestaltete Leitbilder für das Handeln. Bildlose Gedanken aber sind Attrappen. Zu diesen Attrappen gehört auch der Gedanke ‚Lernen’ oder entstehen in Ihnen etwa Bilder, sobald Sie an ‚Lernen’ denken?

Gedanken, die nur künstlerisch oder wissenschaftlich gestaltete Bilder entwickeln, sind einseitig. Sie beschäftigen vorwiegend nur eine ‚Seite’ des Gehirns, entweder überwiegend die rechte oder hauptsächlich die linke Hemisphäre. Der erfolgreiche Gedanke zeigt sich künstlerisch und wissenschaftlich zugleich.

Der Begriffskalender hier stellt Lernwörter in Form einzelner Module vor. Lernwörter sind Gedanken, durch welche die Organisation des Denkens und Handelns verbessert werden kann.

Weil das schöpferische Gehirn das Spielen mit Gedanken bevorzugt, ist die lineare Anordnung von Gedanken nicht sonderlich hirngerecht. Das Gehirn bevorzugt das selbständige Zusammenstellen von Aussagen, weil sich diese dann am ehesten dem gegenwärtigen Interesse zuordnen lassen. Dieser Vorliebe entsprechend sind die einzelnen Lernwörter (Module) so angeordnet, dass Sie sich leicht für jene entscheiden können, für welche Sie sich gerade interessieren. Diese Auswahl können Sie ganz nach Bedarf vornehmen. Sie werden auf jeden Fall Ihren eigenen Gedankengang finden.

8
Mrz
2005

Verdrängung - Weg mit den Scheuklappen

Wir Menschen sind großartige Verdrängungskünstler. Wir haben eine ungeheuere Scheu vor dem, was uns selbst angeht. Im Alltag sind wir vorwiegend damit beschäftigt, uns selbst auszuweichen. Nur im Urlaub kann es zu Unfällen kommen. Wir sehen uns dann urplötzlich uns selbst gegenüberstellt. In solchen Unglücksfällen stellen sich dann sehr schnell Fragen nach dem Sinn unseres Lebens ein. Erfreulicherweise sind das Ausnahmefälle. Gewöhnlich vermeiden wir ja alles, was unser Selbstbild auch nur in Anklängen problematisieren könnte.

verdraenung

Solches Vermeidungsverhalten pflegen wir durchgängig. So sorgen wir uns erst im Krankheitsfall um unsere Gesundheit. Wir wissen über unsere Organe kaum Bescheid. Wir kümmern uns erst darum, wenn sie nicht mehr richtig arbeiten oder gar ihren Dienst versagen. Selbst das Gehirn, von dem ja unsere Daseinsgestaltung abhängt, setzen viele Menschen immer noch mit dem Gedächtnis gleich. Die Tätigkeit des Gehirns geht für sie vornehmlich darin auf, Gedächtnisarbeit zu leisten. Natürlich ist ihnen bekannt, dass das Hirn daneben auch alle körperlichen Funktionen koordiniert und kontrolliert. Aber damit wissen sie schon nichts mehr anzufangen. Über das Gedächtnis können sie wenigstens einige Sätze sagen.

Dabei könnten wir uns sehr viel Leid ersparen, wenn wir uns besser über dieses Organ informieren würden. Es ist unglaublich. Aber wir unterrichten unsere Kinder mit selbstverständlicher Ahnungslosigkeit. Kaum ein Lehrer oder eine Lehrerin weiss um die Aktivitäten des Gehirns. Unterrichtliche Fehler sind da vorprogrammiert.

Bei der weit verbreiteten Unkenntnis über dieses Organ fällt es nicht auf, dass wir durch falschen Umgang mit Informationen mit Beginn der Schulzeit in unseren Fähigkeiten fortwährend eingeschränkt werden. Sind wir mit Blindheit, mit Blödheit oder beidem geschlagen?

7
Mrz
2005

Spielschulden – Eine Entscheidung für etwas ist immer auch eine Absage gegen alles, was auch möglich gewesen wäre

Alles Lebendige zeigt vor allem drei Eigenschaften: es entwickelt sich sinusförmig fort - ein ständiges Auf und Ab - und kehrt sich am Ende in seinen Gegensatz um (Tag kehrt sich in Nacht um, Wachsen in Vergehen, Leben in Sterben), es besitzt Energie, die es am Ende abgibt oder abgeben muss (Helligkeitsverlust), es besitzt Form bzw. Gestalt, die es am Ende verliert (bzw. umwandelt).

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Es ist gleichgültig, ob wir als Beispiel einen Tag, ein Jahr, das Leben, eine Pflanze, ein Lebewesen oder gar ein Elementarteilchen nehmen. Alles Seiende erscheint uns so.

Aber es ist ein wirklich ernsthaftes Problem. Unser Leben ist nämlich mehr als wir mit unserem Bewusstsein überhaupt erfassen können. Wo immer wir uns aufhalten, wir bekommen nur einen geringen Teil von dem mit, was alles in einem einzigen Augenblick zugleich geschieht.

Weniger unser Wahrnehmen ist eingeschränkt als vielmehr unser Vermögen, Wahrnehmungen insgesamt zu erfassen. Das Vermögen, im Augenblick nicht wichtige Wahrnehmungen gezielt auszuschließen, um sich ganz mit dem beschäftigen zu können, was uns gerade wichtig erscheint, nennen wir "Konzentration". Durch Konzentration schließen wir mindestens die Hälfte möglicher Wahrnehmungen aus. Diesen Sachverhalt kann man auch so ausdrücken: Wir bekommen also alles höchstens nur halb mit. Und das, was uns bleibt, ist wahrscheinlich viel zu wenig, um zu brauchbaren Beobachtungen über unsere Existenz zu gelangen.

Das Bewusstsein lässt sich zwar nicht erweitern, aber es lässt sich so organisieren, dass mehr "hineinpasst". Dieses "Tricks" bedienen sich alle erfolgreichen Lerntechniken.

In der Wissenschaft wird das durch Formulierungen geschafft, die repräsentativ für viele Erscheinungen stehen, also durch Begriffe bzw. Gesetze. Der Nachteil eines solchen enormen Vorteils ist der Verlust der Sinnlichkeit.

6
Mrz
2005

Schöpferische Zeit

Die Produktionszeit ist neben der Uhr- und Naturzeit eine weitere Zeitart.

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Die Produktionszeit wird vom Gehirn geregelt. Schauen wir uns das an, indem wir die drei Zeitarten verleichen:

Uhrzeit: 8 bis 12
Naturzeit: Durchschnittliche Tageshöchstleistung
Produktionszeit: Aufgaben, die erledigt werden können

Der Uhrzeit nach haben wir alle gleich viel Zeit. Aber wir erleben diese Zeit recht unterschiedlich. Für die einen vergeht sie wie im Fluge, für die anderen kriecht sie geradezu. Die gelebte bzw. erlebte Zeit ist das, was uns tatsächlich an Zeitressourcen zur Verfügung steht. Diese Ressourcen können wir beeinflussen.

Der schöpferisch tätige bzw. beruflich engagierte Mensch schafft sich Zeit, indem er sich nicht um Quantität, sondern um Qualität kümmert. "Das Ergebnis zählt, nicht die Zeit!" Diese Auffassung dehnt die Zeit. Das bedeutet innerhalb einer für alle gleichen meßbaren Zeitspanne erhält der engagierte Mensch zusätzliche Zeit, indem die Verarbeitung der Informationen vom Gehirn beschleunigt wird. So kann er an einem Tag mehr leisten als andere.

"Woher nimmt er sich nur die Zeit, um das alles zu schaffen?" Das ist eine typische Reaktion auf Menschen, die so nicht mit ihrer Zeit umzugehen verstehen.

Das entsprechende Zeitgesetz läßt sich so fassen: "Je mehr jemand schafft, desto mehr Zeit verdient er!" Zeit ist eben nicht nur eine Eigenschaft des Raumes (Dauer), sondern auch eine Eigenschaft der Information (Geschwindigkeit des Informationsumsatzes).

Die Erfahrungen, die ein Mensch innerhalb einer Zeitspanne macht, entscheiden über sein Zeitkonto. Wenig Erfahrungen sind teuer, fressen demnach viel Zeit. Neben solchen Zeitfressern gibt es Zeitdiebe.

5
Mrz
2005

Schlafende Augen

"Schlafende Augen", das ist ein Begriff aus der Biologie. Knospen, die sich nicht entwickeln, nennt man Schlafende Augen oder Ruhende Knospen.

innere-auge

Schlafende Augen sind viele Jahre nicht aktiv und nur als kleine Höcker an den Trieben erkennbar. Sie stellen gewissermaßen eine Art "Unfallversicherung" der Pflanzen dar, denn sie werden etwa nach Verletzungen aktiv und ermöglichen der Pflanze das Überleben nach katastrophalen Ereignissen wie einem Blitzschlag oder starken Veränderungen der Umweltbedingungen. Das Vorhandensein zahlreicher dieser Schlafenden Augen bedingt außerdem, dass sich manche Sträucher oder Bäume, aber auch z.B. Rosen gut zurecht schneiden oder zu Hecken formen lassen.

Beim Menschen sind die Schlafenden Augen die Augen des Geistes. Sie öffnen sich zumeist erst, wenn widrige Umstände oder gar Notsituationen uns an die Grenzen unserer Existenz treiben. Bei großem Leid oder Katastrophen wachsen Menschen oft über sich hinaus und mobilisieren ungeahnte Kräfte.

Aber bei vielen Menschen sind die Inneren Augen nicht geschlossen, sondern weit geöffnet. Und im Traum öffnen sich die Schlafenden Augen bei fast allen Menschen, um das Innere Sehen nicht zu verlernen.

Bei allen Kindern im Vorschulalter aber sind die Inneren Augen noch offen und lassen sie eine Spielwelt sehen, in der sie sich daheim fühlen können. Erst im Verlauf der ersten Schuljahre schließen sich bei vielen die Inneren Augen, weil sie durch langweiligen Unterricht und übertriebenes Fernsehen nicht mehr gefordert werden. Das Studium an einer Universität sollte nichts anderes als das Bemühen sein, die Inneren Augen des Geistes wieder zu öffnen.

Studierende aus dem Schlaf der Vernunft zu wecken, das ist die vornehmliche Aufgabe von Lehrenden an einer Universität oder Kunsthochschule.

Wahre Wissenschaft ist wie die Kunst ein spannendes Abenteuer des Geistes. Wer das Studium nicht als Entdeckungsreise erfährt, sollte sich schleunigst nach Lehrenden erkundigen, die geeignet sind, so etwas in Gang zu setzen. Sie gibt es an jeder Hochschule, wenn auch nicht unbedingt gerade im eigenen Fach.

Wer seine Schlafenden Augen öffnen will, fängt vielleicht am besten damit an, sie überhaupt erst einmal wahrzunehmen und zu betrachten. Das Innere Auge des Geistes ist ein sehr empfindliches neuronales Hypersystem des Menschen, gebildet aus neuronalen Knoten, sprachlich vermittelt durch sowohl wissenschaftliche als auch künstlerische Begriffe.

Die Inneren Augen der einzelnen Menschen befinden sich in sehr unterschiedlichen Zuständen. Das Spektrum reicht von einfachen Strukturen, die nur zwischen schwarz und weiß unterscheiden können, bis hin zu den kompliziert ausgebildeten Inneren Augen des schöpferischen Menschen, die sehr geringfügige Abweichungen von Denkformen, Farben und Helligkeit innerer Bilder und deren sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten erkennen.

Der eigentliche Sehvorgang läuft ab als Austausch von Informationen zwischen linker und rechter Hemisphäre (Interhemisphärische Kommunikation). Die Inneren Augen haben wie die äußeren Augen die Aufgabe, innere Wahrnehmungen zu sehr differenzierten Mustern von Nervenimpulsen auszugestalten.

4
Mrz
2005

Scheinbegriff - Der tollste Trick aller Zeiten

Sokrates ist wahrscheinlich der größte Fehlschluss der gesamten Geschichte des Abendlandes unterlaufen. Zumindest hat er den von Platon und Aristoteles weitergeführten Trugschluss vorbereitet. Sokrates hat etwas erfunden, das es nicht gibt. Er hat eine Attrappe entworfen, die niemand als Blendwerk durchschaute.

begriff-attrappe

Sokrates selbst hat das natürlich am allerwenigsten bemerkt. Dazu war er von seiner Entdeckung viel zu überzeugt und auch beeindruckt.

Seit der Entdeckung des Sokrates spaltet sich unser Bemühen um das Erfassen der Wirklichkeit in den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Diesen Zwiespalt erzeugt Sokrates durch die Erfindung des Begriffs, also durch den Anspruch, etwas unabhängig von der Erfahrung definieren zu können.

Alle nach Sokrates fallen mit ihm bis zum heutigen Tag auf diesen philosophischen Trick herein. Das wäre ja nicht schlimm, wenn durch diesen Kniff nicht wichtige Aktivitäten des Gehirns ausgetrickst würden.

Mit Sokrates' Erfindung haben wir den Beweis, dass Informationen wirklich gefährlich, vielleicht sogar lebensgefährlich sein können. Mit der Erziehung und Bildung nach Sokrates beginnt das Gehirn, seine Aktivitäten weitgehend auf bloße Gedächtnisfunktionen zu reduzieren. Damit einher geht eine tiefgreifende Minderung der Bereitstellung vorhandener Ressourcen.

Pädagogisch bedeutet das eine erhebliche Verlängerung der Lernzeiten bei radikaler Senkung des inhaltlichen Niveaus. Sokrates’ Erfindung des Begriffs ist der unmittelbare Grund eines zutiefst langweiligen Unterrichts.

3
Mrz
2005

Ordnen - Lernen heißt ordnen

Ordnen gehört zu jenen Vorgängen, welche in jedem Augenblick unseres Lebens ablaufen, gleichgültig, ob wir wachen oder schlafen. Unser Immunsystem bleibt nur stark, wenn die Zellen trainiert sind, ständig achtfach zu ordnen. Sie können nicht einmal einen Löffel zum Mund bewegen, ohne auf diese Weise zu ordnen.

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Schwierigkeiten in der Bewältigung des Alltags sind gewöhnlich eine Folge unzureichenden Ordnens. Es lohnt sich also offensichtlich, sich das klar zu machen und wieder sorgfältiger zu handhaben.

Übung: Sehen Sie sich in Ihrem Alltag um. Hatten Sie eine gute Kinderstube? Haben Ihnen Ihre Eltern das Ordnen von Dingen und Gedanken beigebracht? Wie sieht es in Ihrer Wohnung oder an Ihrem Arbeitsplatz aus? Ist da alles wohlgeordnet? Falls nicht, üben Sie lieber, statt sich Vorwürfe zu machen - mäßig, aber regelmäßig. Beginnen Sie damit, alle Angelegenheiten sofort zu regeln oder wenigstens in eine To-do-Liste einzutragen. Setzen Sie Prioritäten! Fassen Sie alle Dinge nur einmal an und räumen Sie diese sofort weg. Die Welt entsteht im Kopf, auch die Ordnung! Problem: die Entstehung von Welt setzt - wie die Entstehung des Universums auch – Chaos voraus.

Übung: Belegen Sie die nachfolgenden Vorgänge des Ordnens mit Beispielen aus Ihrem Alltag:

zuordnen - einordnen - anordnen, beiordnen, unterordnen, überordnen, vorordnen, nachordnen.

Anmerkung: Fall Sie den Eindruck haben, bei manchen Ordnungen nur zwei zugleich vornehmen zu können, bedenken Sie bitte, dass immer eine "Richtung" dominiert. Auch unser Bewusstsein vermag nicht, beide Richtungen zugleich einzuschlagen! Sie können nicht zugleich hinein- und herausgehen, vor- und zurückgehen, hinauf- und herunter tersteigen, sich innerhalb und außerhalb bewegen. Wenn Sie das alles unentschieden sein lassen wollen, müssen Sie stehen bleiben.

2
Mrz
2005

Natürliche Zeit – Der rechte Augenblick

Neben der künstlichen oder organisierten Zeit (= Uhr-zeit) beeinflußt die natürliche Zeit unseren Alltag. Die organisierte Zeit wird mit Hilfe von Terminen definiert. Die natürliche Zeit dagegen entweder nach persönlicher Dringlichkeit oder Sachdienlichkeit, etwa unter dem Motto "Alles hat seine Zeit!". Der professionell geführte Terminkalender berücksichtigt beide Zeiten und sortiert die Termine nach der Wichtigkeit anstehender Aufgaben bzw. Vorhaben.

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Wer gelernt hat, Wichtiges von weniger Wichtigem oder gar Unwichtigen zu unterscheiden, wird erfahren, dass es für wichtige Vorhaben geeignete und weniger geeignete Stunden des Tages gibt. Mit dieser Erfahrung beginnt sich die künstliche Zeit mit der natürlichen zu synchronisieren. Er wird niemals einfach nur Aufgaben hintereinander weg erledigen.

Wer also seine Termine seinen persönlichen Ressourcen gemäß setzt und nicht mehr nur danach schaut, wo gerade im Terminkalender etwas frei ist, wird Zeit gewinnen. Er wird in weniger Zeit mehr schaffen.

"Zur richtigen Zeit das Richtige tun!" Diese Forderung steht für die Harmonisierung von natürlicher und künstlicher Zeit.

Warum aber vermehrt sich dadurch die persönliche Ressource "Zeit"? Egal um welche Zeitart es sich handelt, es geht immer um die individuell verfügbare Zeit. Und diese ist eben nicht objektiv, sondern höchst subjektiv. Die eigenen Zeitressourcen werden vom Gehirn organisiert. Stimmen Uhrzeit und Naturzeit überein, stellt unser Gehirn zur Bewältigung von Aufgaben mehr Energien zur Verfügung als sonst. Informationen werden schneller und zugleich besser verarbeitet.

So etwas leistet unser Gehirn aber auch unter positivem Streß. Ein erfahrener Journalist hat keine Mühe, in größter Eile eben noch einen guten Artikel zu schreiben. Zeitgewinn ist keine Frage der Planung, sondern eine Folge von Professionalität im Umgang mit der Zeit.

1
Mrz
2005

Besuch in einem Museum oder Innenansicht des Bewusstseins

Wir haben uns unmittelbar vor dem Museum verabredet. Es ist ein schöner Tag. Das Museum wird gleich geöffnet werden. Wir sind sehr neugierig auf das, was da wohl auf uns zukommen wird....

museum

Jetzt werden wir eingelassen. Wir betreten die Eingangshalle. Wir brauchen nichts zu bezahlen, weil wir eingeladen worden sind. Wir durchqueren den Raum und gehen auf den Eingang der ersten Eingangshalle zu. Über dem Eingang ist auf einem Schild in schönen Buchstaben zu lesen: Halle des Lebenssinns...

Wir betreten diese Halle und finden darin lauter Kunstwerke, die sich mit dem Sinn des Lebens beschäftigen. Da werden die körperlichen Bedürfnisse wie Schlaf, Hunger, Durst, Sexualtrieb dargestellt und ebenso die seelischen Bedürfnisse wie Freundschaft, Liebe, Glück, Erfolg oder die geistigen Bedürfnisse wie Ideale, Ideenreichtum, Werte...

Wir verlassen nun die Halle des Lebenssinns. Durch einen kurzen schmalen Gang gelangen wir in den Raum des Ichs. Der Raum des Ichs ist zu unserer großen Überraschung eine Art Spiegelkabinett. Aber wir werden nicht etwa verzerrt, sondern mit recht unterschiedlichem mimischen bzw. gestischen Ausdruck dargestellt.

Wir sehen uns ebenso erfreut oder überrascht wie verärgert oder erwartungsvoll. Zwischen diesen Spiegelungen (Reflexionen) hängen künstlerische Darstellungen von Szenen aus unserem Leben. An einem kleinen Tisch in einer Ecke des Raumes bietet eine freundliche Frau Videos an. Die Kassettenhüllen haben unterschiedliche Farben, aber keine Beschriftung. Wir fragen die Museumsangestellte, was auf den Videokassetten enthalten sei. Sie erklärt uns, dass es sich genau um jene Szenen aus unserem Leben handle, welche wir nie erzählen oder gar selbst nicht mehr wahrhaben wollen. Wir erkundigen uns, wer diese Aufnahmen gemacht hat. Die Frau lächelt und zuckt mit den Schultern um anzudeuten, dass sie das nicht weiss. Manche von uns überlegen kurz, ob sie eine dieser Kassetten oder gar alle mitnehmen sollen. Aber niemand getraut sich.

Im Verlauf unseres Museumsbesuchs kann ich allerdings beobachten, dass sich alle nach und nach möglichst unauffällig zu diesem kleinen Tisch begeben haben, um doch noch ein Video über einen bestimmten Ausschnitt aus ihrem Leben mitzunehmen. Schließlich gebe auch ich meiner Neugierde nach und gehe zu dem Videostand zurück. Ich werde gefragt, welcher Abschnitt in meinem Leben wohl der wichtigste sei.

Natürlich war es für mich zunächst einmal die eigene frühe Kindheit, weil ich über die kaum etwas weiss. Ich erkundige mich, ob es hier im Museum so etwas wie einen Videoraum gibt. Die Museumsangestellte bejaht das und erklärt mir den Weg dorthin. Ich bedanke mich, will aber zunächst mit den anderen den Museumsbesuch fortsetzen.

Wir streben allmählich dem Ausgang dieses Raumes zu, um nun in einem anderen Ausstellungsraum unseren Gang durch dieses ungewöhnliche Museum fortzusetzen. Kurz vor dem Ausgang wird auf einer Videowand mit dem Titel "Sprachlos" der nächste Kurzfilm angekündigt. Wir bleiben stehen, weil das erste Bild einen herrlichen Sonnenaufgang zeigt. Dann schwenkt die Kamera auf das Geländer eines Balkons, auf dem zwei Spatzen sitzen.

Frau Sperling: "Sie frühstücken wieder!"
Herr Sperling schaut seine Frau freudestrahlend an: "Sie machen wieder viele Krümel!"
Sie: "Hoffentlich gibt es keine spannenden Nachrichten!"
Er: "Warum?"
Sie schaut ihren Gatten etwas vorwurfsvoll an und erklärt ihm dann, dass doch das Tischtuch nur auf dem Balkon ausgeschüttelt wird, wenn sie während ihrer Zeitungslektüre nicht zu viel Kaffee verschütten.
Er: "Warum unterhalten sich die beiden nicht?"
Sie: "Sie brauchen sich nicht zu unterhalten. Sie haben abonnierte Worte. Da brauchen sie keine eigenen zu machen."
Er: "Ist Zeitunglesen schöner als ein gemeinsames Gespräch?"
Sie: "Spatzi, sie haben so früh morgens noch keine Worte füreinander!"
Er: "Aber abends reden sie auch nicht miteinander!"
Sie: "Da finden sie keine Worte mehr, weil sie zu müde sind. Sie sind so kaputt von ihrer Arbeit, dass sie nicht einmal mehr gekaufte Worte schaffen. Deshalb gucken sie nur noch Bilder."
Er: "Und wann unterhalten sie sich?"
Frau Sperling überlegt sehr lange und antwortet schließlich: "Oma Merle erzählte mir einmal, dass Menschen erst richtig miteinander reden, wenn einer von ihnen tot ist!"
Er: "Ist das, was sie Vernunft nennen?"
Sie: "Oma Merle jedenfalls erklärte mir das so: 'Lebewesen mit Vernunft können viel mehr sehen als wir mit unseren Augen; sie sehen Dinge, die überhaupt gar nicht da sind, jedenfalls für uns nicht. Nur für das Allerwichtigste sind sie vollkommen blind.' Oma Merle schwieg eine Weile und fügte dann hinzu: 'Sie können ihren Schöpfer nicht sehen'".
Herr Sperling: "Spatzmaus, guck', sie sind fertig mit Frühstücken... Achtung!... ....Sie kommt mit der Tischdecke!"...

Der Kurzfilm endet mit folgendem Nachspann: "Menschen können Sperlinge nicht verstehen, weil sie ihren Geist verloren haben und nur mit ihrer armseligen Vernunft zurecht kommen müssen. Weil der Empfang für sie zu schwach ist, vernehmen sie nur ein Gezwitscher."

Es folgt noch ein Nachtrag: "Meisen haben ihn London vor Jahren entdeckt, wie sich Milchflaschen ganz leicht öffnen lassen. Das haben sie den anderen mitgeteilt und innerhalb weniger Tage wussten alle Meisen in England, wie sie morgens ganz schnell an Milch kommen können. Heutzutage weiss jede Meise in jedem Land, das solche Milchflaschen noch hat, wie sich diese ganz schnell öffnen lassen."

Nun aber gehen wir auf die Ausgangstür zu, gelangen in einen schmalen Flur, der nach einer Weile im rechten Winkel nach links abbiegt.

Wir fragen einen Museumswärter, der auf uns zukommt, warum das Museum so eigenartig gebaut sei, was denn eigentlich diese schmalen Verbindungsflure für einen Sinn machen. Er erklärt uns, dass es sich um jene Ausstellungsräume handle, welche die Besucher selbst gestalten dürfen. Als er bemerkt, dass wir ihn nicht verstehen, lächelt er und flüstert uns zu, dass es sich um unsere Alltage handle, Zeiten, in denen wir uns gewöhnlich keine Gedanken über uns selbst machen. Wir schauen uns ebenso überrascht wie nachdenklich an. Etwas betroffen gehen wir auf den Eingang zum nächsten Raum zu. Wir lesen den Titel. Er lautet: Aufgaben.

Wir sind nicht wenig überrascht, als wir jene Aufgaben künstlerisch ins Werk gesetzt sehen, welche uns besonders wichtig erscheinen. Wir können sehen, dass wir Menschen und Dingen, die uns sehr viel bedeuten, viel zu wenig Beachtung schenken.

Auch in diesem Raum gibt es einen kleinen Tisch, auf dem CD-Roms zum Mitnehmen ausliegen. Als jemand eine CD einstecken will, kommt eine Mitarbeiterin des Museums auf uns zu, um uns darauf hinzuweisen, dass es sich bei diesem Tisch um ein Kunstwerk handle. Peinlich. Tatsächlich hängt an der Wand unmittelbar hinter dem Tischchen ein kleines Schild mit der Aufschrift: "Versäumte Strategien - Installation aus Deiner wichtigsten Schaffensperiode" Unwillkürlich machen wir uns zwar über unsere Versäumnisse Gedanken, aber uns fallen auch sofort gute Ausreden ein. Und die meisten finden die sehr provokante Installation auch gar nicht sonderlich gut gelungen.

Wir sind alle sichtlich erleichtert, als wir das Hinweisschild zum nächsten Raum lesen. Da steht nur ein erlösendes Wort: "Bistro". "Vorsicht, Vorsicht!" sagt da jemand und fügt noch hinzu: "Es könnte sich ja auch um ein Kunstwerk handeln!" Wir gehen gespannt weiter. Der schmale Flur, der wiederum nach ein paar Schritten scharf im rechten Winkel nach links abbiegt, mündet aber tatsächlich in ein sehr nettes Café.

Dort treffen wir zu unserer großen Überraschung einen Menschen, den wir schon viele Jahre nicht mehr gesehen haben. Wir begrüßen uns herzlich. Wir erfahren, dass sich noch zwei weitere Leute, die wir von früher her kennen, im Museum aufhalten.

Wir fragen uns, warum wir gerade diese drei Menschen hier antreffen. Ist es Zufall oder haben sie auf besondere Weise mit unserem Leben zu tun?

Während wir noch diesen Gedanken nachhängen, betreten nun auch die beiden anderen das Bistro. Wir wollen unser Wiedersehen feiern und gemeinsam etwas unternehmen. Es ist eine für uns ungewöhnliche Unternehmung, und wir fragen uns, warum wir wohl gerade darauf gekommen sind und welcher Sinn dahintersteckt.

Nun, wir jedenfalls freuen uns darauf, bezahlen unsere Getränke, um das Bistro zu verlassen. Der Weg zum Ausgang des Museums führt durch den letzten Ausstellungsraum, der den Titel trägt "Deine Zukunft". Auch diesen Raum erreichen wir über einen schmalen Gang, der ebenfalls nach einigen Schritten im rechten Winkel nach links abbiegt.

Den letzten Ausstellungsraum finden wir alle sehr beeindruckend, weil wir uns dargestellt finden, wie wir in zehn, zwanzig, dreissig Jahren sein werden. Als wir nach einer Weile diesen Raum verlassen wollen, stellen wir fest, dass unsere Freunde von früher bereits vorausgegangen sind, vermutlich weil sie diese Ausstellungsräume schon kennen. Wir wollen sie nicht warten lassen und beeilen uns, um schnell über den schmalen Verbindungsflur in den Raum des Ichs zu gelangen. Diesen durchqueren wir, um über den Raum des Lebenssinns das Museum zu verlassen.

Völlig überrascht sind wir, als auch vor dem Museum niemand auf uns wartet. Statt dessen werden Prospekte verteilt. Darauf können wir lesen: "Gib auf dich acht, damit du nicht eines Tages traurig den Menschen grüssen musst, der du hättest sein können!"

28
Feb
2005

Kultur - Raum zum Atmen

Im Gegensatz zu allen anderen Lebewesen ist der Mensch ein Kulturwesen. Die verschiedenen Generationen erfahren sich nicht in einer instinkthaften Wiederholung des immer Gleichen, sondern begegnen sich in der Weitergabe erworbener Fähigkeiten und in der kritischen Auseinandersetzung damit.

kultur

Diese Vermittlungsgeschichte spiegelt sich in unsern Köpfen wider. Die Geburt eines Menschen ist kein Neuanfang, sondern Fortsetzung. Als Fortsetzungsgeschichte übertragen sich kulturelle Inhalte durch Sprache und prägen im Gehirn der Nachfahren Verhaltensmuster der Vorfahren aus.

Die verschiedenen Ausprägungen haben unterschiedliche Namen wie Werte und Normen, Regeln und Gesetze, Gebote und Verbote. Sie alle regeln das Miteinander und leider auch das Gegeneinander der Menschen.

Es ist wichtig, um diese Zusammenhänge zu wissen, also ein Geschichtsbewusstsein zu haben, weil wir sonst keine Ahnung haben, wo es für uns selbst lang geht. Ohne historisches Bewusstsein verlieren wir die Orientierung und kommen nicht einmal mit den einfachsten Dingen des Alltags zurecht.

Viele halten die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte für Umstandskrämerei. Sie ahnen nicht, dass sie sich mit solchem Unfug schaden. Sie werden extrem kurzsichtig und verlieren damit viele zukünftige Möglichkeiten aus den Augen. Sie büßen die Fähigkeit ein, umsichtig zu handeln.

Ohne historisches Bewusstsein werden ganz bestimmte historisch bedingte Suchstrategien im Gehirn nicht ausgeprägt. Menschen geben ihre Erfahrungen tiefgefroren in Form von Begriffen weiter. Es kostet sehr viel Mühe, Begriffe aufzutauen, um daraus wieder Begreifen werden zu lassen. Der Vertrieb tiefgekühlter Gedanken erfolgt durch Theorien. Diese haben einen sehr schlechten Ruf. Sie gelten als schwerfällig und ihre Vertriebswege werden für recht umständlich gehalten.

27
Feb
2005

Konzentration – Besuch im Archiv

Konzentration bedeutet, dass ich versuche, mir Gedächtnisinhalte zu vergegenwärtigen. Das können Ereignisse, Situationen oder Erfahrungen sein.

konzentration

Ein unbekanntes Wort, ein Name, der mir nicht einfällt, ein Traum, die Begegnung mit einem Menschen bewirken Konzentration. Konzentration ist wie der Besuch in einem Archiv. In diesem Fall ist das Archiv mein Gedächtnis, in dem ich nach Daten suche. Der Erfolg, etwas zu finden hängt davon ab, ob ich ein klares Suchbild habe.

Fragen sind Suchformulare. Fragefürwörter sind Suchanstöße. Testen Sie Ihr Fähigkeit, nach etwas systematisch zu suchen.

Es gibt insgesamt zehn Fragefürwörter. Können Sie diese aufzählen? Achtung: Manche Fragefürwörter sind gleich, beispielsweise "Warum?" und "Wieso?"

Wir konzentrieren uns um so besser, je größer das Anliegen ist, durch gezielte Überlegungen etwas herauszubringen.

Wie aber wird nun archiviert? Unter welchen Voraussetzungen gelangen Inhalte ins Archiv? Viele klagen darüber, dass sie nichts behalten können. Sie behaupten, unter einem schlechten Gedächtnis zu leiden.

Jedoch, das schlechte Gedächtnis, das gibt es nicht. Die Unfähigkeit, etwas zu behalten, geht auf Unschärfen während des Wahrnehmens zurück.

Was wir mit äußerster Sorgfalt aufnehmen, das wird auch vom Gedächtnis behalten. Aus diesem Grund arbeiten viele Gedächtnistrainingstechniken konsequenterweise an der Schulung der Wahrnehmung.

26
Feb
2005

Journalisten

Journalisten – ich rede von den professionellen – verstehen sich auf den Umgang mit Information. Viele des Schreibens nicht sehr kundige Wissenschaftler rümpfen über diese Berufsgruppe die Nase, viele Politiker natürlich auch, aber aus völlig anderen Gründen.

journalismus2

Gute Journalisten verstehen sich auf das Geschäft des Schreibens. Das gilt natürlich auch für Schriftsteller. Aber Journalisten verstehen sich vor allem darauf, komplizierte Zusammenhänge zu ermitteln und einfach darzustellen.

Sie tun das, was Wissenschaftler auch tun, aber sie vereinfachen, ohne sich in Abstraktionen zu versteigen. Gute Journalisten und Schriftsteller denken in Bildern und schreiben auch so. Schauen Sie sich die Wochendausgabe Ihrer Tageszeitung einmal daraufhin an.

Nehmen Sie sich einen Artikel vor, den Sie besonders gut finden, und schreiben Sie sich drei Regeln heraus, die Ihrer Auffassung nach während der Abfassung eine Rolle spielten. Und vor allem, versuchen Sie, diesen Artikel wie ein Lehrer zu korrigieren. Nehmen Sie ruhig einen Rotstift.

Diese Übung dient dem Training des bewussten Lesens und dient damit auch der Verschärfung im Umgang mit eigenen Gedanken und mit der eigenen Sprache.

Texte werden nicht perfekt geboren. Sie wollen fortwährend bearbeitet und überarbeitet werden. Irgendwann aber müssen wir sie loslassen und zur Diskussion stellen.

Das Versprachlichen eigener Gedanken lässt sich nicht durch Gespräche ersetzen. Es ist immer noch einer der besten Wege, das Gehirn zu trainieren.

Gerade dann, wenn Sie irrtümlichweise der Meinung sind, keine schreibenswerten Gedanken zu haben, ist es Zeit, damit anzufangen.

25
Feb
2005

Innere Uhr

Wenn Menschen über Wochen in Räumen wohnen, in denen es weder eine Uhr noch sonst einen Hinweis auf die Tageszeit gibt wie den Stand der Sonne, dann neigen sie zu einem 25-Stunden-Rhythmus. Wie funktioniert unsere körpereigene Uhr?

innere-uhr

Eines der wichtigsten Elemente des Zeitmeßsystems unseres Gehirns ist ein kleiner Hirnteil, die Zirbeldrüse oder Epiphyse. Sie liegt unter den beiden Großhirnhälften und produziert abhängig von der Helligkeit das Hormon Melatonin. Bei Dunkelheit wird viel Melatonin produziert, bei Licht dagegen wenig. Der Melatoninausstoß wird vom Hypothalamus reguliert. Diese Hirnregion ist für die Steuerung vieler lebenswichtiger Funktionen des Körpers verantwortlich, zum Beispiel für Essen, Trinken und die Kontrolle der in Tagesrhythmen verlaufenden Körpertemperatur. Der Hypothalamus darf wohl als Sitz der inneren Uhr betrachtet werden. Durch die Produktion von Melatonin werden wir schläfrig und legen uns infolgedessen auch zum Schlafen hin.

Der Wach-Schlaf-Rhythmus als der offensichtlichste Hinweis auf eine innere Uhr beruht allerdings auf einer Reihe biologischer Funktionen, die einem rhythmischen Muster folgen. Der Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit wirkt sich beispielsweise auf die Aktivität der Nebennieren aus. Diese Drüsen erzeugen Steroidhormone, die bei Stress- und Verteidigungsreaktionen und bei der Aufrechterhaltung des Blutdrucks eine Rolle spielen.

Menschen sind mit den unterschiedlichsten Temperamenten ausgestattet, die physiologische Unterschiede widerspiegeln. So sagt man von Menschen mit dominantem sympathischem Nervensystem, sie seien Morgenmenschen und hätten tagsüber eine bessere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.

Abendmenschen haben beispielsweise morgens eher einen niedrigen Blutdruck und ihre Körpertemperatur erreicht ihren höchsten Punkt gut eine Stunde später als bei Morgenmenschen.
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Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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