Unilogo

17
Okt
2006

Es is so schwer, die Wahrheit zu erkennen!

wahrheit-erkennen

Wahrheit - das signalisiert einen hohen Anspruch. Die im Titel enthaltene Emotion spricht da viel 'wahrer'. Es ist vollkommen müßig, sich ständig selbst zu erforschen, zu grübeln, 'nach zu denken' - den eigenen Antrieben hinterher zu laufen. Sie sind bereits vergangen. Doch gemeint ist eine Diskrepanz zwischen Gefühl und Verstand. Die Vernunft ist noch nicht aufgewacht.

Ich riskiere einmal einen Blick in den Tag hinein. Was ich sehe, ist faszinierend. Sei unverstellt und alle Verstellungen lösen sich im selben Augenblick auf. Verschiebt dieser Satz nicht nur die Ausgangsfrage, die indirekte, etwas verstellte Suche? Ja und nein.

Wenn ich einem Menschen begegne, dann ereignet sich etwas. Das ist sehr schwer in Worten zu fassen. Zum Glück versteht jeder das Gemeinte. Der Blickkontakt ist das Bild dafür. Wir erkennen einander und wissen, dass es so ist. Wir wissen ganz genau, ob ein solches Ereignis stattfand oder ob wir uns auswichen. Das geschieht und läßt sich nicht manipulieren. Es ist nicht schwer, die Wahrheit zu erkennen. Sie geschieht.
(urs)

16
Okt
2006

Gespenster verscheuchen

gespenster

Die Trennwand ist hauchdünn. Nur die Oberfläche scheint schier undurchdringlich. Scheint. Denn oftmals genügt eine kleine Geste und diese aus Schutzmassnahmen und missverstandenen Pflegeanweisungen geformte engmaschige Hülle bricht auf. Was kommt zum Vorschein? Eine verletzliche Seele, jetzt, in der Offenheit und im hellen Licht ungewohnten Tiefenblicks. Ein Wesen, das unmittelbar das Gefühl sprechen lässt.

Diese Erfahrung ist wichtig. Je mehr Vorkehrungen zur Abschirmung, desto bedeutender das Erleben von Verletzlichkeit und Ungeschütztheit. Jetzt kommt es darauf an. Kleinen Kindern, die voller Angst in die Dunkelheit starren, hilft die liebevolle körperliche Zuwendung ihnen Nahestehender. Die Schimären lösen sich auf. Die offene Tür hin zu den Eltern erzeugt später die Spannung, die ausreicht, um selbst hilfreiche Energien zu aktivieren. Wir lächeln vielleicht. Kinder! Doch es ist vergleichbar. Gespenster, das sind immer meine Gespenster, sie gehören ebenso zu mir wie mich stärkende Bilder, die auch ich erzeuge. Helligkeit und Dunkelheit bedingen einander. Das, was sie beinhalten, verändert sich ebenso wie die Intensität des Erlebens. Gespenster verscheuchen, das ist der gute Kontakt zu Kraft spendenden Energien.
(urs)

15
Okt
2006

Klimawechsel

klimawechsel

Vernünftige Argumente bedrängen nicht. Sie sprechen die Vernunft an. Und die bleibt ja genau in dem Raum, in dem es sich gut aushalten lässt - wohltemperiert.

Die Vernunft hat eine mächtige Schwester, die Fantasie und einen Bruder mit Gewicht, den Verstand. Als Team sind die drei fasst unschlagbar - wenn sie selbst gut sind. Dazu brauchen sie Verstärkung: klare Vorstellungen von ihrem Einsatz und vor allem so etwas wie eine seelische Betreuung - eine Haltung, die für ein ausgezeichnetes Klima sorgt.

Woran liegt es wohl, dass ich mich kaum traue, das hier einzig passende Wort zu nennen? Visionen sind erforderlich, um etwas wesentlich zu bewegen. Ein klares Bild von einer wirklich möglichen, wünschenswerten und vielleicht sogar notwendigen Wirklichkeit. In diesem Bild sind die persönlichen Beweggründe enthalten, verdichtet und damit auch von blossen Träumen bereinigt. Visionen sind erforderlich, wenn aus der Begabung zur Vernunft vernünftiges Handeln werden soll.

Das Elend in grossen Teilen der Welt, eigenes Misslingen im Alltag - sie müssen nicht mehr verdrängt oder verurteilt werden; die Hinwendung zu klar formulierten, aus Visionen abgeleiteten Zielen zeigt gehbare Schritte. Nur oberflächlich betrachtet widersprechen sie 'aller Erfahrung'. Es ist gerade die Erfahrung, die dies bestätigt.
(urs)

14
Okt
2006

Trampelpfade oder neue Wege

trampelpfade

Ziele machen es möglich, Wege zu wählen und zu bestimmen. Ohne Ziele fehlt die Orientierung, also auch die Grundlage für Entscheidungen. Wenn ich nicht weiss, wohin ich will, kann ich nicht sagen: dies ist ein guter Weg. Oder: das ist ein Irrweg, ich verlaufe mich gerade. Das vorgestellte Ziel werde ich in dieser Richtung nicht erreichen. Ohne Ziel bin ich in der Gefahr, nur zu wiederholen, was schon gelingt. Ich sehe nicht darüber hinaus.

Eltern überlegen sich, wie sie ihren Kindern 'den Weg ebnen' können - hin zu einem gelungenen Leben. Häufig bestimmt sie der Wunsch, die Kinder sollen es 'einmal besser haben' als sie selbst, die Eltern. Gelungene Kinder = gelungene Eltern. Diese Gleichung kann nicht aufgehen, wenn sie einem Mangel entspringt, der nicht so guten Bewertung des eigenen Lebens. Für die nachfolgende Generation ist es zudem schwer herauszufinden, in welcher inneren Gegend viel gute Luft gegeben ist, um eigene Lebensentwürfe zu gestalten.

Die schönen Wegstrecken, die leichten Fußes gegangen werden können, wären gut für einen gelassenen Weitblick geeignet. Genau dann entsteht selten ein solches Bedürfnis. Erst ein Mangel motiviert oder zwingt gar zum Nachdenken. Wege sind selten eben. Also eigentlich viele Gelegenheiten nachzudenken! Gute Ziele sind jedoch sehr anspruchsvoll. Sie setzen eine starke Motivation, Fantasie und einen geschulten Blick - Erfahrungen im Denken - voraus. Sie sind höchst persönlich und sie gedeihen auch nur im Schutz einer geistig-seelischen Intimssphäre.
(urs)

13
Okt
2006

Spiegelbilder

spiegelbilder

Sie gehen in der Stadt durch eine belebte Straße. Kurze Blickkontakte, ein Lächeln, verschlossene Gesichter, eine unabsichtliche Berührung, Ausweichen, Lücken nutzen und schnell an jemandem vorbeihuschen. Oder ein Café. Sie sitzen allein an einem Tisch, warten auf das bestellte Getränk, schauen sich um... dasselbe Spiel von Nähe und Distanz, Zustimmung und Ablehnung. Menschen, denen Sie begegnen, spiegeln sich in Ihrer Pupille - Ihre Erscheinung nimmt für kurze Augenblicke oder auch länger das Bewusstsein anderer in Anspruch. Die Gefühle spiegeln wiederum, was Sie erleben. Sie tragen Ihr Selbstbild spazieren und reflektieren es an dem anderer.

Diese beiläufigen Selbstwahrnehmungen laden geradezu zu einer spielerischen Inszenierung ein - vorausgesetzt, man fühlt sich innerlich frei genug und ist 'gut drauf'. Bin ich unfrei, an mich gefesselt, dann sehe ich überall dasselbe, nämlich negative Abbilder meiner Innenschau. Mehr oder weniger bewusst läuft diese Selbstbetrachtung auch ohne die Gegenwart anderer ab. Vollkommen ausgeblendet wird sie allerdings bei sehr engagiertem Arbeiten. Das ist zugleich eine Art Selbstbefreihung. Vollkommen aufgehen im Tun, das ist der beste Spiegel, in den ich - später - glücklich schauen kann.
(urs)

12
Okt
2006

Bedürfnisse

beduerfnisse

Für dieses Wort muss ich zunächst etwas tun. Ich muss es frei machen von einem 'Beigeschmack'. Die unmittelbar auftretenden Assoziationen verschieben es in die Ecke des Tabuisierten. Wer von seinen Bedürfnissen spricht, ist bei uns in der Gefahr, seltsam angeschaut zu werden. Das nicht Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse bewirkt den leicht verschleierten Blick.

Bedürfnisse zeigen einen Mangel an. Bin ich hungrig, dann verspüre ich die mir mangelnde Nahrung. Das Gefühl zeigt mir, dass sich ein Ungleichgewicht anbahnt. Ich brauche etwas zu essen und zu trinken. Dieses naturgegebene Hungergefühl kann ich für eine Weile unterdrücken. Ich weiss, im Augenblick gibt es keine akzeptable Lösung oder ich habe jetzt keine Zeit, keine Lust, mich mit meinen körperlichen Bedürfnissen zu beschäftigen. Andere Bedürfnisse sind gerade viel mehr bestimmend.

Die von Abraham Maslow entwickelte Bedürfnispyramide zeigt eine Rangfolge. Die grundlegenden körperlichen Bedürfnisse, die das Überleben sichern, müssen befriedigt sein, damit die 'höheren' geistig-seelischen Bedürfnisse motivierend in Erscheinung treten können. Wer seit Tagen nichts gegessen hat, ist nur unter extremen Bedingungen bereit und in der Lage, an anderes zu denken und entsprechend zu handeln wie es beispielsweise die Rettung von Menschen aus einer Notlage erfordern kann. Ein Mensch, dem es nicht gelingt, andere für sich zu gewinnen und liebevolle Zuneigung zu erfahren, kann schwer von diesem Mangel abstrahieren.

Wir kompensieren Bedürfnisse. Ein Mangel, für den es scheinbar keinen Ausgleich gibt, versuchen wir durch erfolgreiches Handeln in einem anderen Bereich auszugleichen. Wer ohne liebevolle Kontakte leben zu müssen meint, versucht vielleicht, besonders gute Leistungen zu erbringen, um in einem anderen Rahmen Anerkennung zu erlangen. Bedürfnisse werden oft verdrängt, also gar nicht wahrgenommen. Wer gelernt hat, Anstandsregeln einzuhalten und vor allem hoch zu halten, vergisst und übersieht vielleicht, dass er dabei 'Hunger' leiden kann. Es sind vor allem die nicht oder nicht mehr wahrgenommenen Bedürfnisse, die helfen zu lernen, zu wachsen, sich und die Anforderungen des Lebens besser zu verstehen.
(urs)

11
Okt
2006

Chaos und Ordnung

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Es ist eine Täuschung. Das weiss jeder. Doch immer wieder tritt sie ein. Wenn alles gut geordnet ist, dann ist alles gut! Nein. Alles bewegt sich zwischen den beiden Grenzzuständen Ordnung und Chaos. Erkenntnisse, Wissen, unablässig sich weiter entwickeln. Da gibt es eine Triebkraft, die umso stärker wird, je mehr sie angenommen wird. Das Bewusstsein läßt sich nicht ausschalten - das Bewusstsein davon, dass es nicht möglich ist, alles auf einmal zu erkennen, überhaupt sicher zu sein, bei einer einzigen Erkenntnis, dass diese umfassend, gänzlich, erschöpfend ist.

Der Glaube hat hier seinen Grund. Erkenntnisse sind beschränkt, letzten Endes relativ zu den nicht mehr hinterfragbaren Grundannahmen, auf denen sie fussen. Axiome der Wissenschaften stehen dafür. Die heute kleinstdenkbare Einheit erweist sich wahrscheinlich irgendwann als zerlegbar. Dieser Prozess selbst kann mit bedacht werden. Die abstrahierte kleinste Einheit wird formuliert und einbezogen. Für sie gibt es kein nachweisbares natürliches Äquivalent. Eine faszinierende Modellierung. Sie treibt das Denken weiter. Existieren können wir jedoch nur mit erfahrbaren Sicherheiten, erlebter 'Wirklichkeit'.

Also müssen wir diesen Wechsel aushalten, die Bewegung vom Chaos zur Ordnung und wieder zur Auflösung. Aushalten, das meint in diesem Zusammenhang: bewusst erleben, annehmen und den nächsten Schritt tun.
(urs)

10
Okt
2006

Wir können nur aus Fehlern lernen! - Lernen wir wirklich daraus?

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Im Alltag funktioniert fast alles reibungslos. Fast alles. Kleine Unachtsamkeiten können schwerwiegende Folgen haben.

So half eine Frau einem Autofahrer, der an ihrer Haustür klingelte. Er hatte eine Panne, sein Tank war leer. Die Frau fuhr ihn in den nächsten Ort zur Tankstelle. Als sie zurückkam, stand ihr Haus in Flammen. Sie hatte vergessen, den Herd abzustellen.

Dass wir im Alltag gewöhnlich gut zurechtkommen, sagt das Wort Alltag selbst: alle Tage Wiederholung des Gleichen, Routinen eben.

Aber sobald wir etwas nicht mit Routine bzw. großer Erfahrung machen, wird es kritisch. Und wenn wir gar anfangen zu denken, wird es problematisch. Ich meine nicht die Gedanken, welche künstlerisch erzählend, intuitiv daherkommen, sondern jene anstrengenden Gedanken, die auf einen klar vorgeschriebenen Weg geschickt werden sollen. Man geht 'nach allen Regeln der Kunst' methodisch vor, um dann zu erkennen, welche methodischen Fehler einem unterlaufen sind.

Das ist ein typisches Bild von geisteswissenschaftlich Arbeitenden, die nicht über die strengen, hilfreichen Wegmarken der Naturwissenschaften verfügen.

Wenn man liest, was häufig gedankenlos zusammengeschrieben wird, dann lässt sich kaum verstehen, wie so etwas geschehen kann. Studierende trichtern sich das vor Prüfungen ein. Sie glauben an den Sinn solchen Unsinns, denn schließlich werden sie doch darüber geprüft.

Niemand kann den Unsinn, der verfasst wird, aus der Welt schaffen und gewisse Geisteswissenschaften abschaffen. Nein, da muss jeder versuchen, aus Zitronen Limonade zu machen.

Aber wie gesagt, die Herstellung eines geistig wohlbekömmlichen Getränks ist nicht einfach. Einen klaren Informationsfluss zu erzeugen ist sehr aufwendig. Das weiß jeder, der es immer wieder versucht und andere dazu einlädt, weil er von Berufs wegen zu informieren hat.

Es gab viele Versuche, anderen beim Denken zu helfen. Der bekannteste Versuch dieser Art ist in den "Regulae ad directionem ingenii" des Philosophen René Descartes dargestellt. Diese hilfreichen Regeln sind nahezu in Vergessenheit geraten. Die Philosophie bietet viele hilfreiche Strategien des Denkens an. Aber meistens sind diese so kompliziert geschrieben, dass sie kaum jemand zu verstehen vermag.

Ich bin im Anbau des Rohstoffes Information tätig und ich bemühe mich auch, mit diesem Rohstoff wirtschaftlich umzugehen. Deshalb habe ich mich aus ökonomischen Gründen entschieden, die wichtigsten Regeln aus der Informationswirtschaft zusammenzustellen.

Selbstverständlich darf das nicht auch wieder ein langweiliges Regelwerk werden, das schon deshalb niemanden interessiert. Ich beschränke mich auf die Regeln, welche letztlich von der Naur abgeschaut sind.

Im Gegensatz zum Menschen bringt die Natur samt allen anderen Lebewesen nichts Langweiliges hervor. Außer dem Menschen verfügt kein Lebewesen über eine naturfeindliche Technik. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das den eigenen Lebensraum und den anderer Lebewesen zerstört. Es ist ganz offensichtlich, dass da mit uns Menschen etwas nicht stimmen kann. Wir bezeichnen uns stolz als vernunftbegabte Lebewesen. Aber es ist unsere Vernunft, die der Natur zuwiderhandelt.

Wir Menschen haben für alles Ordnungen, die uns vorgeben, wie wir uns zu verhalten haben. Wenn wir zu Hause sind, haben wir die Hausordnung. Unterwegs haben wir die Straßenverkehrsordnung. Wenn wir im Dienst sind, haben wir die Dienstordnung. Wer studiert, hat die Studien- und Prüfungsordnung. Es gibt die Geschäftsordnung, Tagesordnung, Sitzordnung usw. usf. Nur die allerwichtigste Ordnung, die haben wir uns nicht geschaffen. Das ist die Ordnung des Denkens.
(swf)

9
Okt
2006

Gegen den Strich bürsten

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Heute fällt mir absolut nichts ein. Das ist eine faszinierende Situation. Falsch wäre es, von Blockade zu sprechen. Das trifft nicht zu; und jede negative Bestimmung verschließt nur angelehnte Türen. Klick. Den Schlüssel müsste ich mühevoll wieder ausfindig machen. Ich lasse mich ein. Was geschieht? Etwas geschieht immer. Die Situation ergründen? Ähnlich unergiebig. Spazieren gehen, bei anderen Anreize suchen? Falsch, ganz falsch. Jeder Impuls würde sich auf der Stelle verabschieden. Du traust mir nichts zu. Also schau, wie du zurecht kommst.

Die Frage nach dem 'Gegenstand' stellt sich ebenso wenig. Er ist da. Sobald auch hier das 'Gegen' weggenommen wird, kann er sich - wieder - zeigen. Ich spüre ihn schon. Dieses Kribbeln ist untrügliches Anzeichen. Schau, du bist Teil eines kleinen Experiments. Ich variiere. Mein Blick ist längst frei. Die Lösung ist bereits in den Sätzen enthalten...
(urs)

8
Okt
2006

Auf Sand gebaut

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Das ist bitter. Plötzlich die Einsicht: alles ist nichts! Nicht einmal für die Katz. Nichts ist nichts.

Erlebnisse, die alles bisher Angestrebte, für wichtig und bedeutungsvoll Angesehene vollkommen auflösen, sind Grenzsituationen. Es fehlen die Worte. Vertraute Erklärungsketten fallen aus. Untauglich, ohne Bezug.

Niemand weiss, was geschehen wird. Ich kann überhaupt nichts aussagen über Erfahrungen, die ich nicht gemacht habe. Was ich tun kann, ist wachsam sein. Mich ernst nehmen. Gründlich prüfen, was ich tue, warum ich genau dieses tue und nicht etwas vollkommen anderes - wie ich mich einsetze, meine Fähigkeiten entwickle. Ich kann feststellen, ob ich in der Gefahr bin, rückwärts zu gehen oder ob ich erfolgreich bin. Ich kann meine Vernunft stärken, meine Lebensenergie unterstützen. Ich kann jeder Zeit Bilanz ziehen. Das Gewissen gibt mir genaue Auskunft, mit meinem Gefühl kann ich mich erfahren. Machen können wir nur Weniges - doch damit sind wir ausgelastet.
(urs)

7
Okt
2006

Sind Kinder glücklich?

energie

'Wenn du groß bist, dann...' Was wird nicht alles in die Zukunft verschoben. Oftmals aus Bequemlichkeit. Wäre es nicht vielmehr angebracht, die Kinder zu warnen? Genießt diese Zeit. Später wirst du wie ich vielleicht 1 + 1 nicht mehr zusammen bringen.

1 = eine Wahrnehmung, 1 = eine Erinnerung. 1 + 1 = meine Antwort als gelingendes Handeln. Kinder verfügen über die Fähigkeit, angemessen zu antworten. Trennscharfe Wahrnehmungen führen zu genauen Beobachtungen und zu gezielten Versuchen, etwas daraus entstehen zu lassen. Aufrecht erhalten wird dieses Geschehen durch Interesse. Weil Entdeckungen Freude bereiten, entfallen alle Erholungsschleifen. Langeweile kennen Kinder zunächst nicht. Irgendwann überfällt sie der Schlaf als Antwort der Natur.

Wenn Interesse ausbleibt, braucht es viel Kraft, um 'am Ball' zu bleiben. Doch was ist das für ein Ball, wenn er ohne Begeisterung gespielt wird? Lustlos schieben Erwachsene in ihrer 'Freizeit' - die sie nun wirklich brauchen - Kugeln über die Billardbahn. Das Lachen ist dabei manchmal etwas zu laut.
(urs)

6
Okt
2006

Grundmuster

grundmuster

In jedem Augenblick treffen uns äußere Signale. Ohne Unterlass durchfließen uns innere Reize. Weniges davon wird bewusst. Ein geringer Bruchteil beeinflusst uns so sehr, dass wir es überhaupt aufgreifen. Eine geringfügige Veränderung der Befindlichkeit oder der Stimmung führen bereits zu ganz anderen Reaktionen.

Ich sitze vor dem Notebook, um diesen Beitrag zu schreiben. Ich habe eine Vorstellung von dem Inhalt, suche den Anfang. Zugleich höre ich draussen starke Windgeräusche. Eine Plastiktüte wirbelt in Bodennähe über den Balkon. Ich schaue unwillkürlich hinaus und überlege kurz, ob ich etwas unternehmen muss. Diese kurze Unterbrechung kann ganz unterschiedlich wirken. Ich entscheide schnell: alles in Ordnung! und schreibe weiter. Ich bin interessiert, meine Gedanken zu binden. Oder ich stehe auf, gehe hinaus, ergreife die Tüte, schaue mich ein wenig draussen um, vergesse meinen Text... dann fällt mir mein Vorhaben wieder ein. Nun brauche ich schon einen zusätzlichen Verstärker, um meine Gedanken wieder zu finden und - verändert - fortzusetzen. Es werden jeweils andere Texte entstehen. Meine Stimmung wird durch die auffälligen Windgeräusche verändert. Meine Einstellung zu meiner Tätigkeit wird einer kleinen Prüfung unterzogen: weiterschreiben oder dem Impuls nach Ablenkung nachgehen?

Wenn Sie dem Text bis hierher gefolgt sind, dann läßt sich daraus schließen: Das Thema spricht Sie irgendwie an. Sie sind gerade in der Stimmung, sich auf die Gedankengänge einzulassen. Die Darstellung selbst bietet hinreichend konkrete Bilder, um eigene Gedanken entstehen zu lassen.
(urs)

5
Okt
2006

'Textgeruch'

textgeruch

Texte haben eine eigene 'Körpersprache'. Sie kann nur intuitiv erfasst werden. Körpersprache ist nicht eindeutig. Die Auslegung ist persönlich. Sie ist aber nicht beliebig. In der Poesie spielt die Anmutung eine entscheidende Rolle. Sprachmelodie und Sprachrhythmus erzeugen eine Einstimmung auf Sprachbilder. Schwingungen entstehen. Lesend schwinge ich mit. Sprache hat hier eine Nähe zur Musik oder auch zur Malerei.

Gelungene Texte machen es dem Lesenden möglich, zu sich zu kommen. Dazu müssen es nicht einmal poetische Texte sein. Auch ein wissenschaftlicher Text kann dies leisten, wenn Genauigkeit mit Verständlichkeit und liebevoller Hinwendung zum Inhalt verbunden sind. Zu sich kommen bedeutet, in mich hineinhören, die Bilder betrachten, die durch die Sprachbilder im Inneren entstehen. Ich lasse meine Gedanken los und lasse mich ein. So erfahre ich etwas.

Gelungene Texte wirken nach. Wie ein besonders schmackhaftes Essen oder eine herzliche Umarmung trägt mich das Gefühl noch eine Weile, bis es allmählich schwächer wird. Doch sie bewirken mehr. Das Gefühl ist der Schlüssel für den Zugang zu den Inhalten. Nehme ich diesen in die Hand, erschließe ich mir den Inhalt durch analoge, aus mir erzeugte Strukturen und Inhalte. Mit dieser Übersetzung wird aus Geschmack ein Anker für den Gehalt.
(urs)

4
Okt
2006

Mitgefühl

mitgefuehl

Das Wort klingt 'alt'. Etwas hat sich verändert. Ich denke darüber nach. Gibt es für das Gemeinte andere Worte? Oder ist das Gefühl nicht mehr gegenwärtig?

Mit einem anderen Menschen fühlen, das geschieht eher ohne Worte. Es läßt sich ablesen an dem Verhalten und der Art und Weise des Handelns. Ein Anzeichen kann die Aufmerksamkeit sein. Zuhören, zugreifen, unterstützen. Ohne Aufheben zu machen. Eine Selbstverständlichkeit.

Bilder aus dem Alltag passen hierher. Begegnungen auf der Straße, im Supermarkt, in der Straßenbahn. Was mir auffällt: ein aufmerksames, andere wahrnehmendes Verhalten fällt deutlich aus dem Rahmen, es fällt tatsächlich auf. Wenn das zutrifft, dann ist es müßig, über 'größere' Gefühle zu sprechen. Wichtiger ist es, darüber nachzudenken, wie und ob dieser einschränkende Zustand aufzulösen ist.

Wer sich darum bemüht, sich selbst unvoreingenommen wahrzunehmen, erkennt auch, wie wichtig andere Menschen sind. Wenn mein Gefühl für mich 'in Ordnung' ist, ich mir gestatte zu sein wer ich bin und mich annehme, dann fühle ich bereits mit, erkenne im anderen das gleiche Bemühen. Mein Blick für andere wird gelassener und klarer. Ich erkenne schneller, wann und wie ich gefragt bin.
(urs)
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Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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