Unilogo

12
Dez
2006

18 Fragen von Wolfgang Thorns

f9-geistige-impulse

Frage 9
Woher kommen Ihre geistigen Impulse?

Ehrlich gesagt, das wüsste ich auch gern. Ich nehme an, mein Gehirn hat während meiner Schulzeit und während meines Studiums das Spielen gelernt und liebt es von daher, ständig mehr Impulse zu senden als ich umsetzen kann. Vielleicht stimmen meine Annahmen auch nicht und ich habe das Sehen von meinem blinden Vater gelernt.
(Wolfgang Thorns ist Redakteur der Zeitschrift 'Religion heute')

11
Dez
2006

18 Fragen von Wolfgang Thorns

f8-kirchen

Frage 8
Welche Rolle spielt die Kirche in Ihrem Leben?

Sie werden überrascht sein. Die Frage muss im Plural gestellt werden, also: Welche Rolle spielen die Kirchen in Ihrem Leben? Ich gehöre nämlich wegen eines bürokratischen Irrtums sowohl der römisch-katholischen als auch der evangelisch-lutherischen Kirche an. Ich denke doch, dass es vollkommen klar ist, das ich mich so verhalte, wie beide Kirchen miteinander umgehen. Solange beide von sich behaupten, dass sie irgendetwas mit Gott zu tun hätten und sich durch ihr Verhalten Lügen strafen, interessieren mich beide nicht. Also: beide Kirchen spielen in meinem Leben nur dann eine Rolle, wenn sie in Staatsprüfungen zum Thema werden.
(Wolfgang Thorns ist Redakteur der Zeitschrift 'Religion heute')

10
Dez
2006

18 Fragen von Wolfgang Thorns

f7-deutscher

Frage 7
Haben Sie Schwierigkeiten, Deutscher zu sein?

Darüber habe ich auch noch nie nachgedacht. Aber ich denke öfters über das Image Deutschlands im Ausland nach. Ich denke, es gibt nicht den geringsten Grund, unser Land so schlecht zu machen. Natürlich gibt es viele Länder, in denen sich Menschen sehr viel freier und liebenswerter zeigen. Aber warum sollte ich Schwierigkeiten damit haben, zu den Stoffeln zu gehören. Man kann sich ja anstrengen und vom Ausland lernen.
(Wolfgang Thorns ist Redakteur der Zeitschrift 'Religion heute')

9
Dez
2006

18 Fragen von Wolfgang Thorns

f6-politik

Frage 6
Wie denken Sie über Politik?

Ich nehme an, dass jeder, der einmal politisch aktiv gewesen ist, mit dieser Frage sehr vorsichtig umgeht. Politik ist die Kunst, das Gemeinwesen zu verbessern. Diese Bedeutung steckt im Wort "Politik". Wie sich so etwas denkbar schlecht machen lässt, beweist der abartige Umgang gewisser Ministerpräsidenten mit unserer Bundeskanzlerin.
(Wolfgang Thorns ist Redakteur der Zeitschrift 'Religion heute')

8
Dez
2006

18 Fragen von Wolfgang Thorns

f5-vielseitigkeit

Frage 5
Wenn man vielseitig ist, heißt das, nichts richtig können?

Dieses Frage lässt sich kurz beantworten. Vielseitigkeit ist ein sicheres Indiz von Intelligenz. Man darf Vielseitigkeit nicht mit Verzettelung verwechseln.
(Wolfgang Thorns ist Redakteur der Zeitschrift 'Religion heute')

7
Dez
2006

18 Fragen von Wolfgang Thorns

kunst-trost

Frage 4
Soll Kunst trösten?

Das ist eine vollkommen überraschende Frage. Ich habe noch nie über den Zusammenhang von Kunst und Trost nachgedacht. Ich denke, dass es einzelne Kunstwerke gibt, besonders religiöse Kunstwerke, die trösten können. So spenden künstlerische Darstellungen der Kreuzigung oder Auferstehung Jesu vielen Menschen Trost, weil sie sich im Leid damit identifizieren können und hoffen dürfen, dass alles, was sie an Schmerzen erfahren, eines Tages aufgehoben sein wird. Aber Kunst von ihrem Wesen her erscheint mir nicht als tröstende Kraft.
(Wolfgang Thorns ist Redakteur der Zeitschrift 'Religion heute')

6
Dez
2006

18 Fragen von Wolfgang Thorns

f3-trost

Frage 3
Was tröstet Sie?

Die Frage setzt voraus, dass ich verzagt bin und Trost brauche. Nein, das stimmt doch nicht, überhaupt nicht. Es wäre in meinem Ärger ein großer Trost, wenn mir jemand zeigen könnte, wie wir Menschen gegen allen Anschein doch noch zur Vernunft zu bringen sind. Wenn die Frage aber auf meinen Alltag bezogen wird, dann kommt der Trost als helfende Kraft von den Menschen, die ich liebe.
(Wolfgang Thorns ist Redakteur der Zeitschrift 'Religion heute')

5
Dez
2006

18 Fragen von Wolfgang Thorns

f2-groessenwahn

Frage 2
Wird alles gut mit der Menschheit?

Hinter der Frage steckt die berechtigte Annahme, dass es mit der Menschheit nicht zum Besten bestellt ist. In der Tat ist der Mensch das einzige Lebewesen, das seine eigenen Lebensräume und die anderer Lebewesen zerstört. Da der Mensch nicht wahrhaft an dem interessiert ist, was das Leben geistig und seelisch lebenswert macht, wird er das Leben zunehmend beschleunigt verlieren. Wir werden vor lauter Habgier unsere Umwelt weiterhin zerstören, bis wir sie vollends zerstört haben. Ich nehme an, dass es mit der Menschheit nicht weiter, sondern immer mehr zurückgeht. Wir investieren nichts in die Ausbildung, was das noch aufhalten könnte. Ich verspüre deswegen nicht die geringste Niedergeschlagenheit, sondern akzeptiere, dass wir Menschen nun einmal Lebewesen mit ungeheuerlicher Zerstörungswut sind.
(Wolfgang Thorns ist Redakteur der Zeitschrift 'Religion heute')

4
Dez
2006

18 Fragen von Wolfgang Thorns

f1-glaube-hoffnung-liebe

Frage 1
Wie denken Sie über Hoffnung?

"Glaube, Hoffnung, Liebe" sind Regelungsmomente des limbischen Systems, das alle unsere Verhaltensweisen regelt. Glaube ist gleichsam das den Menschen maßgeblich Bestimmende. Von dem, was wir glauben, hängt ab, was wir hoffen dürfen. Der Mensch ohne Glaube ist folglich auch ein Mensch ohne Hoffnung. Mehr noch, ein Mensch ohne Glauben und Hoffnung ist unfähig zu lieben. Wenn ich sage, dass Hoffnung Glaube in Liebe überführt, dann muss ich auch sagen, woher der Glaube seine Inhalte bezieht. Das limbische System wird von Instinkten und Intuitionen gesteuert. Intuitionen erscheinen unserem Bewusstsein als Vorstellungen. Diese Vorstellungen sind intuitive Widerspiegelungen der Natur. Wer sich mit diesen Vorstellungen auseinandersetzt, wird alles über die Natur erfahren. Auf diese Weise werden alle Naturgesetze entdeckt, aber eben auch, dass Natur Schöpfung ist, dass es eine schaffende, göttliche Kraft gibt, aus der heraus alles entstanden ist.
(Wolfgang Thorns ist Redakteur der Zeitschrift 'Religion heute')

3
Dez
2006

Alles kehrt wieder

gleichgewicht1

Nichts ist ohne Wirkung. Alles beeinflusst sich wechselseitig. Was wir tun oder auch unterlassen, hinterlässt Spuren. Wir können nicht 'aus unserer Haut'. Doch wir brauchen ein inneres Gleichgewicht um zu leben. Dieses Gleichgewicht läßt sich nicht so einfach messen wie das Körpergewicht oder das Reaktionsvermögen. Es ist auch nicht statisch. Ein ausgeglichener Mensch kann durchaus einmal in Zorn geraten oder deprimiert sein. Er 'fängt sich' jedoch rasch wieder. Dabei greift er auf Kräfte zurück, die über längere Zeiträume gewachsen sind. Und ein Mensch, der einen überaus unausgeglichenen Eindruck hinterlässt, kann in schwierigen Situationen Energien entwickeln, die ihm niemand zutraute - vielleicht nicht einmal er selbst.

Das Gleichgewicht erlangen und aufrecht erhalten, hat auch immer mit heilen zu tun. Eine Verletzung, eine falsche Entscheidung, Fehlverhalten, Unglück - die Waage neigt sich in die Richtung des Leids. Es bedarf entsprechender ausgleichender Gegengewichte, um wieder heil, ganz, im Gleichgewicht zu sein. Das ist ein höchst sensibles Geschehen.

Gleichgewicht ist ein Ergebnis von Arbeit. Unabhängig von der Haltung zum Leben muss jeder Mensch immer wieder eine Antwort auf das Leiden an sich selbst, an anderen Menschen und Ereignissen geben. Eine erfolgreiche Antwort zeigt: wir können sehr wohl 'aus unserer Haut'. Alles kehrt so lange wieder, bis es erkannt, angenommen und damit aufgelöst wird.
(urs)

2
Dez
2006

Regeln erfolgreichen Unterrichtens

unterricht-regel16

Regel 16

Unser Gehirn liebt die Stille.

Regel: Lassen Sie in Ihrem Unterricht nicht die Freundinnen aller Lernenden vor der Tür stehen.

Grund: Die Stille und die Pause sind die Freundinnen aller Lernenden. Das Gehirn braucht Ruhe, um Inhalte des Kurzzeitgedächtnisses ins Langzeitgedächtnis überführen zu können.
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1
Dez
2006

Regeln erfolgreichen Unterrichtens

unterricht-regel15

Regel 15

Essen und Trinken während des Unterrichts fördert die Disziplin.

Regel: Disziplin hat nichts mit Entsagung, aber alles mit Ordnung zu tun. Essen, Trinken und Bewegung im Raum fördern die soziale Ordnung.

Grund: Die Grundbedürfnisse dürfen nicht mehr als situativ unbedingt erforderlich eingeschränkt werden.

Im Unterricht ist der Freiheitsspielraum so eng, dass die Seele Asthma bekommt.
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30
Nov
2006

Regeln erfolgreichen Unterrichtens

unterricht-regel14

Regel 14

Unser Gehirn liebt es zu knobeln.

Regel: Unser Gehirn fragt, sucht, rätselt leidenschaftlich.

Grund: Verfügbare neuronale Teilnetze werden um so effektiver, je mehr neue Verbindungen hergestellt werden.
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29
Nov
2006

Regeln erfolgreichen Unterrichtens

unterricht-regel13

Regel 13

Unser Gehirn arbeitet nur, wenn es schaffen kann.

Regel: Bieten Sie so wenig Hilfe an wie möglich und so viel wie unbedingt nötig.

Grund: Das Gehirn verändert etwas bevorzugt dann, wenn es das selbst entdeckt hat.
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Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

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