Unilogo

9
Mrz
2012

Der Ruf der inneren Stimme

 

Gesicht
© urs

Neben der individuellen Suche nach der persönlichen existentiellen Leitfrage gibt es die Gewissheit des Glaubens an eine Idee, welche das individuelle Dasein als Grundmotiv maßgeblich bestimmt. Solche Gewissheit wird oft als innerer Ruf zu einer bestimmten Aufgabe im Leben verspürt.

Vermutlich verdichten sich im Wertebereich unter bestimmten Umständen gewisse Emotionen zu einer einzigen SOLL stiftenden Emotion. Auf diese Weise kann es sogar zu radikalen Wenden bzw. Kehren kommen wie z.B. die legendäre Wandlung des Saulus zum Paulus oder die Bekehrung von Martin Luther vor Stotternhem.
 

8
Mrz
2012

Auskunft

 

Auskunft

 
 
Die Introspektion oder Selbstbeobachtung ermöglicht jedem den Blick ins Innere des Bewusstseins. In Innenbildern können wir dem Bewusstwerden zusehen. Es bedarf dazu nicht mehr als einer Entscheidung, das zu tun. Und wenn wir genau zuschauen, wie die Auseinandersetzung mit etwas aussieht, dann können wir verschiedene Phasen ausmachen. Wir nehmen ein Bild an der Wand wahr, betrachten, was es darstellt, und wir suchen nach Details, die uns interessieren, bis wir mit dem, was das Bild für uns darstellt, zufrieden sind bzw. zu verstehen glauben. Wir können sogar diese einzelnen Phasen analysieren und die Ergebnisse aufschreiben.

Es kann sein, dass wir nicht damit zufrieden sind und wir mehr erfahren wollen als nur etwas über die Organisation des Bewusstseins. Wenn sich das so verhält, dann ist es erforderlich, dass wir ein klares Ziel vor Augen haben, um auch eine entsprechende Anfrage an das Bewusstsein stellen zu können.

Die Frage, die sich hier stellt, ist die Frage nach jenen Ursachen und Gründen, welche uns Menschen dazu verführen, uns ständig gegen die eigenen Interessen und Zielsetzungen zu verhalten. Dieses Phänomen wird oft verharmlosend als "innerer Schweinehund" umschrieben, eine Allegorie der Willens- bzw. Motivationsschwäche, die jemand daran hindert, unangenehme Tätigkeiten auszuführen. Aber mangelnde Selbstdisziplin ist wohl längst nicht der allein ausschlagende Grund für mannigfaches, schöngefärbtes Fehlverhalten. Wenn Menschen gegeneinander Krieg führen und sich gegenseitig töten, so geht das eher auf ein von Natur aus angelegtes Revierverhaltens zurück, und wenn sich Menschen wechselseitig übervorteilen, so ist das auf Habgier zurückzuführen. Werden die verschiedenen Gründe zusammengezogen, dann zeigt sich Fehlverhalten durchgängig als Widerspruch zwischen SOLL und IST.

Von Natur aus setzt sich Verhalten zusammen aus:

SOLL, das ist die Menge der durch Erziehung und Bildung vermittelten Normen und Werte und der durch sie initiierten Gebote und Verbote, Regeln und Gesetze,

REGLER, das ist die Vergegenwärtigung des situativ relevanten SOLLs und dessen Überführung in eine

MAßNAHME, also in eine Vorgabe, wie sich konkret verhalten werden soll,

REGELUNG, das meint die eigentliche Durchführung des Verhaltens, und die

KONTROLLE, die Kritik oder das Gewissen, welches das durchgeführte Verhalten überprüft.

Diese fünf Konstituenten der Regelung des Verhaltens lassen sich als solche durch Beobachten des Bewusstwerdens vergegenwärtigen und ihrer besonderen Funktion anschauen.

Um das bei sich selbst überprüfen zu können, sollte ein konkreter Fall wie z.B. ein Einkauf oder irgend eine Besorgung genommen werden. Das SOLL besteht in diesem Fall aus dem Geldbetrag, der ausgegeben werden darf. Als Regler organisiert das Bewusstsein den Einkaufszettel, der das Besorgen der einzelnen Lebensmittel vorgibt. Die Prüfung des Erfolgs, was den Einkauf angeht, erfolgt dann durch den Rechnungsbetrag an der Kasse.

Der Alltag beruht auf einer festgelegten Abfolge solcher Regelungen. Die Abfolge selbst ist wiederum eine Regelung, die den Tagesablauf bestimmt.

Die Frage nach der Regelung aber ist nicht die eigentliche Anfrage an das Bewusstsein, sondern es geht vielmehr darum, doch jene Ursachen und Gründe in Erfahrung zu bringen, welche u.a. zu selbstzerstörischem Verhalten führen. Angesichts einer solchen so grundsätzlichen Fragestellung empfiehlt das Bewusstsein auch eine grundsätzliche Behandlung der geforderten Thematik. Das bedeutet, die Organisation des Bewusstseins von Grund auf zu verstehen.
 

7
Mrz
2012

Himmel und Hölle

 

kalte_Begriffe

 
 
Anleitung oder Alternative bzw. auch

Durch das unterschiedliche Hantieren mit dem Quadrat entwickelt sich natürlicherweise ein Gefühl für die Möglichkeiten, mit dessen Eigenschaften so umzugehen, dass dann auch eine Formel wie „Quadratfläche = Seite a mal Seite a (= a*a oder a2) als nichts Anderes erscheint als eine Konstruktionsanleitung.

„Das Gehirn ist verspielt, und es bevorzugt nun einmal, sich alles spielerisch anzueignen!“ Dem Verstand, dem das einleuchtend erscheint, sieht dabei seine Rolle bzw. Aufgabe in der Ausarbeitung einer entsprechenden Anleitung. Die Fantasie ist froh darüber, dass sie ihn nun doch noch überzeugen konnte.
 

6
Mrz
2012

Emotionales Begreifen

 

gefuehltes_Verstehen

 
 
„Es ist besser, das emotionale Begrifen „Verstehen“ zu nennen!“, meint die Vernunft und fügt noch hinzu, denn „verstehen“ betont das „Nachempfinden“ und „Nacherleben“. „Man könnte auch Einsehen sagen, weil Einsehen als gefühltes Wahrnehmen tiefer greift als ‚bloßes’ Wahrnehmen.


Phasen des Verstehens

1. Wahrnehmen beeinflusst Stimmungen.

2. Einstellungen regeln das Betrachten.

3. Emotionen lösen Beobachten aus und ermöglichen dadurch Begreifen.


Die Vernunft will wissen, wie sich das nun praktisch auswirkt und bittet um ein entsprechendes Beispiel.

Beispiel: Die Vernunft gibt zu folgendem Bild an, was es herauszufinden gilt:

1. Aesthe Logat’s Stimmung

2. Aesthe Logat’s Einstellung zu ihrem Beruf

3. Aesthe Logat’s Beruf?


7_1-Verstehen
zu bleiben.

Die Fantasie fragt die Vernunft nach der Einsicht, welche der Bilder-Text vermittelt. Die Vernunft erklärt, dass die Einsicht aus dem gefundenen Begriff des Berufes besteht. Bei diesem bieten sich aber zu viele Möglichkeiten an, weil es zu wenige Hinweise. Heutzutage hat jede berufstätige Frau ein Notebook. Wenn aber sogar im Urlaub Kontakt mit dem Kollegen gehalten werden soll, dann muss es sich ja um eine sehr wichtige Angelegenheit handeln.

Der Verstand aber findet das Beispiel unfair, da es das Berücksichtigen von Stimmung, Einstellung nicht auf das gefühlsmäßig schwierigere Quadrat, sondern auf das gefühlsmäig einfacher zu erfassende Ereignis aus dem Berufs­leben bezieht.

Die Fantasie aber sieht keine Schwierigkeit darin, dem Verstand entgegenzukommen. Sie erklärt, dass Gefühle natürlicherweise aufkommen, sobald es etwas spielerisch praktisch herauszufinden gibt.
 

5
Mrz
2012

Kalte Begriffe

 

kalte_Begriffe

 
 
Fantasie, Vernunft und Verstand sind sich einig. Ereignisse im Bewusstsein, die sich nach nichts anfühlen, sind nicht wirklich zu verstehen, wenn verstehen nicht nur „nachvollziehen und anwenden können“ bedeuten soll. Die drei sind also der Ansicht, dass bei der Bestimmung von Identifikation, Interpretation, Analayse und Definition vor allem das Empfinden dabei nicht berücksichtigt wird. Um diesen nicht unerheblichen Mangel zu beseitigen, schlägt die Fantasie der Vernunft vor, Identifikation, Interpretation, Analyse und Definition doch zunächst einmal auch emotional zu bestimmen.

Die Vernunft verspricht, das umgehend zu ändern, indem sie die begleitenden Gefühle benennt.
 

4
Mrz
2012

Analyse

 

Analyse

 
 
Der Verstand strukturiert Wahrgenommenes. Zugleich stellt er sich eine Aufgabe wie beispielsweise die folgende:

Ein Fischzüchter möchte seinen quadratischen Teich unter folgenden Bedingungen vergrößern:
Der Teich soll doppelt so groß wie bisher werden, ohne dass die vier schönen alten Bäume an dessen Ecken gefällt werden müssen und die quadratische Form verloren geht.

2_2_Teich

Analyse = Identifizieren der Bestandteile eines Ganzen und Interpretieren der Zusammenhänge:

2_3-Teich-verdoppelt

Analyse = Beziehungen der Teile zum Ganzen.
Lösung
2_2-Lo-sung

Merke

Je präziser die Beobachtung, desto exakter der Zusammenhang!
 

3
Mrz
2012

Interpretation

 

 
 
Die Fantasie gestaltet aus einem Quadrat z.B. einen Teich:

2_1_Teich

Interpretation = 1 wahrnehmen und >1 sehen[1].

Merke

Je sorgfältiger die Betrachtung, desto mehr Einfälle dazu!

_____
[1] Mehr als eine Möglichkeit, etwas als Etwas zu sehen…
 

2
Mrz
2012

Identifikaton

 

identitifikation2

 
Die Vernunft ordnet Wahrnehmungen.


IDENTIFIKATION ist u.a. der Name für das Zuordnen von Eigenschaften zu einem Objekt. Dieses Objekt wird aufgrund dieser Eigenschaften (wieder) erkannt.


1 Fläche, 4 gleich lange Seiten, 4 rechte Winkel = Quadrat
(regelmäßges Viereck)

1_1-Quadrat


Identifikation (wiedererkennen) = wahrnehmen + erinnern.

Merke
Je höher die Aufmerksamkeit, desto genauer die Identifikaton.
 

1
Mrz
2012

ABC des Denkens

 
 
Denken setzt sich zusammen aus:

aufmerkam sein,

betrachten[1],

charakterisieren![2]


Aufmerksamkeit

Wer aufmerksam ist, verschafft sich ein klares Bild von seiner Situation. Wer aufmerksam ist, achtet genau auf das, was er gerade tut.

Bereitschaft

Bereitschaft beinhaltet Geduld, das Wahrgenomme in Ruhe zu betrachten. Wer bereit ist, lässt sich auf etwas ein.

Charakteristik

Charakteristik ist die Vergegenwärtigung der relevanten Merkmale von etwas. Wer charakterisiert, kennzeichnet etwas, dessen Definition nicht möglich oder erforderlich ist.

Definition

Definition ist eine allgemeine (wissenschaftlich) oder verallgemeinerte (sozial) Aussage über etwas, das sich von allem Anderen unterscheidet. Wer etwas definiert, bringt etwas auf den Punkt.

Merke

A + B + C = D


_______
[1] sich Zeit lassen, hinzusehen, zuzuhören, zu tasten, zu riechen, zu schmecken

[2] die typischen Merkmale festhalten
 

29
Feb
2012

Bildinitiative

 
gesicht1
 
Im Gegensatz zu Worten regeln Bilder nicht das Bewusstwerden, sondern regulieren es. So existieren Bilder, die es von sich her lediglich auf Identifikation angelegt haben. Diese Bilder werden Icons genannt. Als sinnbildliche Darstellung bzw. Sinnbild für ein Objekt beschränkt sich das Icon auf eine möglichst eindeutige, schnelle Identifikation des verbildlichen Inhalts. Im Gegensatz zum Icon setzt das Symbol keine Initiation, sondern Interpretation in Gang. Der Ausdruck „Symbol“ geht auf ein griechisches Wort (symbolon, bzw.symballo = ‘zusammenfügen‘) zurück und meint das zum Vorschein Gelangen mehrerer Möglichkeiten etwas als Etwas zu identifizieren:

44_Symbol_icon

Das Symbol wird von der Fantasie und das Icon wird von der Vernunft gemalt.

Moment ist ein Augenblick unter einer Perspektive oder einem Aspekt des Begreifens aufgrund von Wahrnehmungen, Betrachtungen und Beobachtungen.
Auch Gedichte können den Charakter eines Icons haben, nämlich dann, wenn sie eindeutige Inhalte der Wahrnehmung dichterisch versprachlichen. Wird zusätzlich ein Icon hinzugefügt, dient dieses der Illustration:

In einem kleinen Apfel,

da sieht es niedlich aus;

es sind darin fünf Stübchen,

grad wie in einem Haus.


42_4_Apfelhaus



In jedem Stübchen wohnen

zwei Kernchen, braun und klein;

die liegen drin und träumen

vom warmen Sonnenschein.

 

28
Feb
2012

Ein 1blick:

 
1Blick eines Hauses. Erinnerungen verführen zu Assoziationen:

res2

1blick+1. Die Fantasie schaltet sich ein, und sie lädt sich zu einem Besuch ein:

res-11

1blick+2. Die Vernunft denkt sich eine Geschichte aus: Es ist schon spät in der Nacht. Trotzdem hat es geläutet. Im Treppenhaus geht das Licht an.

1blick+3 = Augenblick: Der Verstand stellt fest: “Aha, die wohnen in der ersten Etage!”:

42_2_Haus

Drei Bilder. - Fantasie, Vernunft und Verstand brauchen für ihre Geschichte einen Augenblick.

Aufgrund von Erfahrungen braucht das Gehirn solche Außenbilder nicht. Mit Hilfe seiner Innenbilder vermag es sich auch diesen Augenblick vorzustellen.

1blick als Vorstellung:

Wahrnehmungen merkt sich das Gehirn als Bilder. Diese Bilder vermag es sich als Vorstellungen wieder zu vergegenwärtigen, indem es sie zur Sprache bringt:


Nacht -
An der Haustür wird geläutet. -
Es wird Licht gemacht, zuerst im Treppenhaus,
dann in der ersten Etage.

Nach einem Augenblick wird vergegenwärtigtes Geschehen uninteressant, es sei denn, es ist noch etwas zu klären, beispielsweise, warum die Bewohner des Hauses zuerst das Licht im Treppenhaus einschalten. Warum wohl? Die Fantasie eröffnet mehrere Möglichkeiten, die Vernunft malt sich aus, was sein könnte, und der Verstand erwägt oder entscheidet gar, was wahrscheinlich sein wird.
 

27
Feb
2012

Gedanken in Bildern

 
Gedanken_in_Bildern

© urs

Die Fantasie geht zunächst auf die Qualität des Bewusstwerdens ein. Sie erklärt, dass sie, sobald etwas nur sinnlich vernommen wird, nicht beteiligt ist. Im Falle bloßen Wiedererkennens zwecks Orientierung benötigt das Gehirn die Fantasie nicht. “Wer oder was entscheidet das eigentlich?”, will die Vernunft wissen.

"Das hängt von der jeweiligen Hierarchie eines Wesens ab. Es kommt darauf an, ob die Fantasie, die Vernunft oder der Verstand dominiert, also ob das Künstlerische, das Soziale oder das Wissenschaftliche maßgeblich bestimmt. Gewöhnlich handelt es sich aber bei uns Wesen eher um Mischformen dieser drei Ausrichtungen! Das macht es auch so schwierig, Klarheit über die eigene Ausrichtung zu gewinnen!”

“Dann solltest Du auch vor allem auf diese Mischtypen eingehen und keine Sonderfälle schaffen!” kritisiert der Verstand die Fantasie. “Aber der Mischtyp ist doch keineswegs leichter zu durchschauen!”, wendet die Vernunft ein. Und als ob sie es verabredet hätten, wird Fantasie, Vernunft und Verstand spontan klar, dass sie alle drei nun keine Neigung mehr verspüren, länger in Dementia zu verweilen. Und ebenso spontan beschließen sie, ihre Reise nach Ens nunmehr fortzusetzen.

Als sie auf den Bahnsteig in Dementia ankommen, wartet dort bereits abfahrbereit ein ICE nach Ens. Die drei steigen ein, froh darüber, nicht warten zu müssen.
 

26
Feb
2012

Gedanken in der Hand

 

© urs

Begreifen im Kopf braucht das Ja des Herzens und das Greifen mit der Hand. “Ein Gedanke, den ich nicht mit der Hand zu fassen bekomme, ist eine neuronale Attrappe!” Und die Fantasie fügt hinzu: “Die meisten Begriffe sind für die, die damit umgehen müssen, neuronale Attrappen.” Und die Vernunft fügt hinzu: “Das Denken beginnt nicht im Kopf, sondern mit der Hand. Ich kann nur denken, was ich in der Hand habe! Deshalb zählen und rechnen Kinder zuerst auch mit ihren Händen! Sinn und Zweck dieser Handarbeit ist die praktische Arbeit mit Bildern, gleichsam eine Vorübung im Denken. Im Kopf entstehen Bilder, das Herz hantiert mit ihnen und die Hände halten sie für eine eingehende Betrachtung fest!”

Der Verstand fragt die Vernunft sichtlich irritiert: “Was will uns wohl die Fantasie damit sagen?” Die Vernunft sagt lächelnd: “Sie versucht uns wohl zu vermitteln, wie sie sich das Denken vorstellt!” Der Verstand aber versteht die Vernunft nicht und fragt sie noch einmal nach dem eigentlichen Vorhaben der Fantasie. Die Vernunft verrät dem Verstand ihre Mutmaßung: ”Weißt Du, was ich glaube? ...Ich glaube, dass sie mit uns nur üben will, weil sie ein fantasievolles Projekt über das Denken plant, wahrscheinlich so eine Art Antiphilosophie!”
 

25
Feb
2012

Selbstfindung

 
selbstfindung

© urs

Selbstfindung ist der die Pubertät maßgeblich bestimmende Prozess. Das Ich beginnt sich auf den Weg zu machen, um sein Selbst zu suchen. Die Fantasie orientiert sich an Vorbildern und entwirft Ideen, die Vernunft eifert Idolen nach und engagiert sich für Ideale, und der Verstand erforscht bzw. erfragt Möglichkeiten, indem er Modelle durchspielt, um für sich ein tragfähiges Vorbild zu entdecken, das die Selbstverwirklichung antizipiert.

Die Selbstfindung während der Pubertät beruht auf der Ichfindung während der ersten Lebensmonate. Die Ichfindung wird durch Empfinden, sinnliches Erfassen und durch Erfahren ermöglicht. Durch das Wechselspiel von gefühltem aufmerksamen Aufnehmen und gefühltem, konzentriertem Erinnern entstehen sich wiederholende neuronale Regelungen. Aus den positiv empfundenen Wiederholungen des immer Gleichen erwachsen Regler für angesagtes und nicht angesagtes Verhalten.

So wird erfolgreiches Schreien von weniger erfolgreichen Verlautbarungen unterschieden und nach und nach eingesetzt bzw. als neuronale Grundmuster ausgeprägt. Erfolge verhelfen zu beschleunigtem Differenzieren der Verlautbarungen und so zum Fortschreiten des Spracherwerbs. Das gelingt allerdings vorwiegend nur dann, wenn sich die Bezugspersonen liebevoll und schlüssig verhalten.

Inkonsequentes Verhalten dagegen liefert nicht nur keine brauchbaren Verhaltensvorlagen, sondern chaotisiert auch neuronale Netze. Inkonsequentes Verhalten der Bezugspersonen bzw. widersprüchliches Verhalten zwischen den Bezugspersonen verhindert das Entstehen wichtiger Konstituenten für geordnetes, zielgerichtetes Verhalten. Es können dann kaum mehr erfolgreiche Strategien entwickelt werden.

Um durch solche möglichen neuronalen Missbildungen nicht lebenslang gehemmt und behindert zu werden, unternimmt das Gehirn während der Pubertät radikale selbstreparierende Maßnahmen. Unbrauchbare neuronale Bindungen werden dann schlichtweg aufgelöst und gelöscht. Dieser Maßnahme fallen dann auch frühe Kindheitserinnerungen zum Opfer. Für die gesamte spätere Entwicklung des Gehirns sind solche Streichungen aber nicht bedeutsam, bis vielleicht auf die Tatsache, dass in derartigen Fällen Gehirne zu radikalen Löschungen (Vergessen) neigen. Diesem neuronalen Radikalismus lässt sich aber wiederum durch geeignetes Training entgegenwirken.

Der Verstand unterbricht die Darstellung der introspektiven Fantasie.”Was mir an dieser Darstellung missfällt, das ist die einseitige Betonung des informativen oder geistigen Aspekts! Es gibt doch auch unbestreitbare nachteilige körperliche Einflüsse auf das Gehirn oder etwa nicht?” Die Fantasie blickt den Verstand sehr erstaunt an: “Das ist doch auch eine Frage der Priorität! Das Gehirn jedenfalls hält es mit dem Grundsatz, dass das Sein und damit auch das Dasein im Bewusstsein entschieden wird und insofern jeder wird, was er sich vorstellt! Wie Du Dich selbst im Spiegel siehst, das strahlst Du auch aus!” Die Vernunft will von der Fantasie wissen, warum es denn so schwer für das Ich ist, das Selbst zu sehen. “Das Selbst erscheint dem Ich in seinen Träumen und Tagträumen. Deren Bejahung in täglichen kleinen Schritten, das ist der Weg!”
 
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Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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