Unilogo

26
Feb
2016

Nichts und Sein sind nur rational dasselbe

Verstand: „Es ist der Philosoph Sokrates, der zuerst im Besonderen das Allgemeine gesehen hat und im Besonderen das Seiende und im Seienden das Sein!“

Seele: „Du willst rational durch eine Tür, die sich Dir allein emotional öffnet. Als Verstand schaust Du das Sein so abstrakt, bis es mit dem Nichts unterschiedslos verschmilzt. Rational mag das zwar gehen, emotional aber keineswegs. Als Seele schaue ich das Nichts nicht als reines Sein, sondern als reines Fühlen. Dem Nichts entzieht sich alles, was auch nur im Entferntesten mit Verstand zu tun hat. Das Nichts ist absolut sprachlos.

Das Nichts sind absolute, reine Intuitionen, ursprünglich gewachsen auf dem Boden der Erfahrungen.

Es ist wie bei Demenz. Erlebnisse, Erfahrungen, Kenntnisse und Erkenntnisse schwinden und können nicht mehr erinnert werden, aber die emotionale Persönlichkeit bleibt. Demenz ist der Entzug der rationalen Persönlichkeit. Aber die Gefühlswelt bleibt vollständig erhalten. Demente teilen sich größtenteils rein intuitiv mit. Ich meine, dass das Nichts ist eher das, was Seele und weniger das, was Verstand ausmacht. Wenn die Seele das Haus des Daseins verlässt, verliert sie sich nicht wie der Verstand im Nichts, sondern kommt vielmehr bei sich selbst zu Hause an!“

Verstand: „Findest Du das nicht eine viel zu gewagte Fantasie?“

Seele: „Du besitzt Logik und ich Fantasie!
Intuitionen können sich mir allein über die Fantasie mitteilen. Das sind zumeist Träume oder Visionen. Diese Offenbarungen der Wahrheit gelangen einzig und allein durch Glauben zum Vorschein. In Bezug auf Wissen ist das natürlich alles nicht wirklich seiend!“

Verstand: „Es verhält sich wohl doch so, dass eine saubere Trennung von Seele und Verstand akzeptiert werden muss!“


25
Feb
2016

Pause


Einhalt in der Zeit
Routinen-Lücke
Zwischen Vor und Nach


Exkursion ins Nichts


Verstand: „Als Bilderleben erfährt das Denken Schwierigkeiten, sobald es an die Grenzen der Veranschaulichung stößt. Jenseits dieser Grenzen beginnt das Theoretisieren, d. i. das Schauen des noch nicht Seins.
Sobald diese Grenzen überschritten werden, verlässt man die Wirklichkeit. Das unmittelbare Dasein entzieht sich. Die Mittelbarkeit des Ermöglichens beginnt und Räume lösen sich auf. Zeiten erscheinen nur noch vage als zweiseitig offener Pfeil des Ordnens inmitten eines Jetzt. Diesem Moment sind die Vergangenheit vor- und die Zukunft nachgeordnet. Folgt man diesem Zeitpfeil in Richtung Zukunft, dann erreicht man mögliche Wirklichkeiten. Indem das Seiende mögliche Wirklichkeiten seiner Vergangenheit schaut, erkennt es die Versäumnisse für seine Zukunft. Dieser Mangel wird im hochbewussten Zustand im Augenblick jederzeit erfahren.
Aus solchem Mangel erwachsen durchaus nicht selten schöpferische Ideen als Blick in zukünftig Mögliches.“

Seele: „Das, was Du schaust, ist eigentlich nicht sichtbar! Erkläre mir also, welcher Art dieses Schauen ist!“

Verstand: „Ja, ich sehe was, das Du nicht siehst!
Dieses Sehen wird ‚Fantasieren’ genannt. Fantasie ersetzt wirkliches Sein durch möglichen Schein! Ich nehme an, dass hierfür entsprechende Begabung erforderlich ist. Diese Begabung projiziert ins Be-wusstsein nicht wirkliches, sondern mögliches Bil-derleben. Aus Bilder-Leben kann sich eine Theorie entwickeln und aus Bild-Erleben eine Methode.“

Seele: „Das Nichts ist nicht mehr als mein Fantasie-produkt!
Ich nämlich bin es, die Dir diese Ideen eingibt. Und naturwissenschaftliche Theorien entstammen letztlich alle sämtlich meiner weiblichen Intuition. Das Schöpferische ist insgesamt wesentlich mir der Seele zu eigen. Eines, was meine Fantasie in Dir schafft, das vermagst Du zu beweisen und somit zu wissen, Anderes musst Du glauben!“

Verstand: „Wenn Einsteins Theorie der Relativitäts-theorie genau so intuitiv entstanden ist wie der Glaube an die Existenz Gottes, dann beweisen Naturwissenschaften letztlich auch die essentielle Qualität des Glaubens! Ich bin beeindruckt!“

Seele: „Die Existenz von Gravitationswellen kannst Du beweisen, die Existenz Gottes aber entzieht sich bislang Deiner Beweiskraft!“

Verstand: „Intuition schafft gleichsam aus dem Nicht. Die schöpferische Kraft der Kraft ist gleichsam göttlich und insofern Wegmarke auf der Suche nach Gott. Ich verstehe, obgleich es unbeweisbar ist!“

Seele: „Ich sehe, Du machst Fortschritte!“

Verstand: „Noch mehr, wenn Du mir weiter hilfst!

Seele: „Sobald Sein ins Nichts wechselt, wandelt sich Denken in abstrahierende Fantasie. Sobald Du das Haus des Seins verlässt, fällst Du aus deinen Wirklichkeiten in deren Möglichkeiten. Diese möglichen Wirklichkeiten werden von wirklichen Möglichkeiten angezogen, um von möglichen Möglichkeiten angezogen zu werden. Intuition bildet gleichsam ei-nen Tunnel von wirklicher Gegenwart zum gespiel-ten Augenblick, der als kairós als erspielter Zufall zum Vorschein gelangt. Mit Hilfe dieses Tunnelns gelangt intuitives Denken in Kontakt zu Gewese-nem. Das ist zwar klar, aber vollkommen unklar, auf welche Art und Weise das geschehen kann!
Das ich das Gewesene im Nichts befindet, ist es von reinem Geist a priori, folglich für vernunftbegabte Wesen nicht mehr unmittelbar erreichbar. Ich schließe nicht aus, dass eine intuitives mittelbares Erreichen möglich ist, wenngleich rational sehr schwer deutbar!“

Seele: „Wie wir bei der Eingebung von Ideen zu-sammenarbeiten, so wird das bei Intuitionen auch von uns verlangt. Als Beispiel wähle ich das merk-würdige Phänomen vom Stehenbleiben der neuen Armbanduhr.
Genau zu ihrem Todeszeitpunkt bleibt Ulrikes neue Armbanduhr stehen! Intuitiv deute ich das als ein Zeichen, das sie mir geben will! Was sagst Du dazu?“

Verstand: „Dieses Zeichen ist für einen Uhrenfan bestimmt. Es ist unwahrscheinlich, dass eine neue Uhr mit neuer Batterie zu einem solchen Zeitpunkt stehen bleibt. Dennoch kann es sich um eine zufällige technische Störung handeln. Deine Intuition deutet diesen Zufall als von der Sterbenden herbeigeführt, um ein Zeichen zu geben. Kann sein, aber eben nicht überprüfbar!“

Seele: „Und wenn es mehrere vergleichbare Zeichen gibt?“

Verstand: „Dann wächst zwar die Wahrscheinlich-keit, dass Deine Zeichendeutung zutrifft, aber den Mangel fehlender Überprüfbarkeit behebt das nicht!“

Seele: „Für mich stellt das keinen Mangel dar, weil ich meiner Intuitionen sicher bin! Glauben genügt mir!“

Verstand: „Jeder glaubt seinen Projektionen!“


24
Feb
2016

Teufel


Gegenteil von gut
guter Gott böser Teufel
Warum braucht Ja Nein?


Vermutungen über die Existenz Gottes


Verstand: „Ich nenne alle Erkenntnis transzendental, die sich nicht so wohl mit Gegenständen, sondern mit unserer Erkenntnisart von Gegenständen, so fern diese a priori möglich sein soll, überhaupt beschäftigt.“ (Immanuel Kant: AA III, 43).
Kategorien existieren beispielsweise vor aller Anschauung, bilden also als solche transzendentale Erkenntnisse. Kategorie ist ein Grundbegriff der Logik, der Ontologie und der Metaphysik und meint die Grundmerkmale des Seienden.
Ich nehme als Beispiel die Kategorie der Zeit. Als Form des Verstandes a priori kommt Zeit allem Seienden zu. Alles Seiende ist zeitlich, also Werdendes. Zeit als Phänomen a priori lässt sich a posteriori erfassen, indem man sie misst.
Die erste Uhr des Menschen tickt nur einmal am Tag, unsere sich drehende Erde. Der Mensch nutzt seit jeher die gleichbleibende Drehung der Erde zur Zeitmessung. Der Mensch nutzt die ständige Wiederholung als Uhr. Zeit ist ein Kreislauf, ein immer wiederkehrender Prozess.
Uhren können Zeit anzeigen, aber was genau Zeit ist, verraten sie uns nicht. Albert Einstein erschüttert die Welt mit einer radikalen neuen Betrachtung der Zeit. Er entdeckt, dass die Zeit unterschiedlich schnell vergehen kann. Es gibt nicht die eine Zeit, es gibt Zeiten entsprechend unterschiedlichen Bewegungen im Raum. Solange man sich nicht im Raum bewegt, findet die Bewegung vollkommen in der Zeit statt. Die Bewegung durch den Raum be-einflusst die Bewegung durch die Zeit. Die Zeit vergeht um so langsamer, je schneller man sich bewegt. Raum und Zeit sind voneinander abhängig. Sie sind in der sogenannten Raumzeit miteinander verknüpft. Die grassen Unterschiede zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren in der Raumzeit nicht. Sie verschwinden um so eher, je schneller wir uns vom jetzigen Standort entfernen.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind gleich wirklich. Der Unterschied ist nur eine Illusion. Der durch den Urknall verursachte Zeitpfeil bewirkt die Richtung von Vergangenheit in die Zukunft und von Ordnung hin zur Unordnung (Entropie).
Ich nehme nun an, dass Du mit dem Tod in der Raumzeit verbleibst und die Allgegenwart Deines Lebens erfährst, also den Ortspunkt Deines Lebens frei wählen kannst. Und ich nehme ferner an, dass das, was Gott genannt wird, als Intuition der raumzeitlicher Existenz erfahren wird.“

Seele: „Zeit a priori erscheint also theoretisch als Raumzeit, die auch nach und nach empirisch a posteriori verifiziert wird.
Das lässt mich entsprechend sagen, dass die mystische Erfahrung der Existenz Gottes zugleich auch als eine geistige Erfahrung erscheint. Allerdings haftet meiner Formulierung der Mangel eines nur vermuteten ‚a priori’ an.“

Verstand: „Verstehe, dass Dir die Existenz Gottes wichtig ist. Schließlich existierst Du aus dem Glauben heraus an diese Existenz. Ich betrachte aber als unsere Gemeinsamkeit, als neuronale Funktion des Gehirns a priori nicht existent zu sein. Aufgrund dieser Abhängigkeit kann ich mir eine Existenz nach dem Hirntod nicht vorstellen.

23
Feb
2016

In der Gegenwart Gottes


Versenkung des Ichs
Fantasieren über Gott
ein mystischer Traum


Intuitiver Beweis


Seele: „Die Intuition oder Empfindung ist die Fähigkeit, Einsichten oder subjektive Stimmigkeit von zu erlangen, ohne Gebrauch des Verstandes also ohne bewusste Schlussfolgerungen. Intuition ist Teil schöpferischer Entwicklungen. Der Verstand führt nur noch aus oder prüft bewusst die Ergebnisse, die aus dem Unbewussten kommen.
Ich stimme als einer emotionalen Einsicht zu, wenn diese von einem positiven Gefühl begleitet wird. Ich bin durch das da bzw. anwesend, was ich empfinde. Empfinden ist das, was mein Wesen ausmacht. Dieses Sein bevorzuge ich allem verstandesmäßigen Ordnen.“

Verstand: “Ich stimme Dir zu, dass es einer existen-tiellen Entscheidung bedarf, um zu erkennen, ob man der rationalen oder emotionalen Seite bewussten Verhalten zuneigt.“

____
[1] Hans Ludwig Held: Angelus Silesius. Sämtliche poetische Werke inI drei Bänden. (Band 1: Die Ge-schichte seines Lebens und seiner Werke. Urkun-den; Band 2: Jugend- und Gelegenheitsgedichte. Heilige Seelenlust oder geistliche Hirten-Lieder der in ihren Jesus verliebten Psyche. (Enthält auch: Bonus Conciliarius und Christliches Ehrengedächtnis des Herrn Abraham von Frankenberg]; Band 3: Cherubinischer Wandersmann. Sinnliche Beschreibung der vier letzten Dinge.) 2. Aufl. München 1924)

Seele: „Verstand, Du bist zu stur. Es geht mir um keine existentielle Entscheidung, sondern um sowohl emotionales als auch rationales Erkennen. Lass uns also nach dem suchen, was uns eint, und nicht nach dem, was uns trennt.
Vielleicht hilft uns folgende verrückte Idee weiter. Ich folge dem Mystiker Angelus Silesius in seiner Erfahrung, Gott als gleichsam rein subjektiven Rausch der Fantasie zu erfahren. Nehmen wir also einmal an, Gott existiert einzig und allein in der Fantasie des Subjekts. Ich nehme ferner an, dass diese Projektion dem unbewussten Spiel der Möglichkeiten zu verdanken ist. Auf Grund meiner Annahme behaupte ich nun, dass die subjektive Gotteserfahrung als ein Geschenk des allgegenwärtigen Spiels unendlicher Möglichkeiten zum Vorschein gelangt.
Man könnte das Spiel unendlich möglicher Möglich-keiten auch als einen der Natur innewohnenden Geist betrachten. Dieser unendlich allgegenwärtige Geist entzieht sich jeglichem wissenschaftlichen Denken und offenbart sich einzig und allein dem Glauben. Glauben bedeutet nunmehr das Vermögen, den Zuspruch des Geistes der Natur entweder emotional zu schauen oder rational wie beispielsweise Albert Einstein zu betrachten. Der Geist der Natur offenbart sich folglich ganz offensichtlich entweder dem Mystiker oder dem Genie!

Verstand: „Als eine wirklich entrückt verrückte Idee erscheint mir Deine Gottesidee, aber durchaus überaus interessant. Geist der Natur offenbart sich deshalb Mystikern und Genies, weil mystische Kontemplation und rein logische, physikalische Betrachtung den zureichenden Grund gemeinsam habe. Mystisches Schauen und reine Theorie gelangen einzig und allein durch transzendentale Fantasie des Unbewussten zum Vorschein.“

22
Feb
2016

Vision


Seins Attrappe
Triebhafte Projektion
Selbst-Befriedigung


Existenz Gottes


Seele: „Ich glaube an die Existenz Gottes. Du aber vermagst als Verstand diese Existenz nicht zu bejahen, weil Dir Beweise fehlen.
Der Dichter und Mystiker Angelus Silesius schreibt im Cherubinischen Wandersmann:
„Gott lebt nicht ohne mich
Ich weiß, daß ohne mich Gott nicht ein Nu kann leben,
Werd' ich zunicht', er muß von Not den Geist aufgeben.“
Demnach erweist sich Gott lediglich als subjektiv empfundene Analogie zum Tagtraum. Damit muss jeder Gläubige leben. Er darf sich nicht von dir dazu verführen lassen, nach Beweisen zu suchen!“

Verstand: „Und Angelus Silesius erklärt zurecht:
„Gott ergreift man nicht

Gott ist ein lauter Nichts, ihn rührt kein Nun noch Hier:
Je mehr du nach ihm greifst, je mehr entwird er dir.“

Und der Verstand fährt fort: „Es wäre gut, wenn du das endlich beherzigen könntest!“ Du musst schließlich akzeptieren, dass uns Welten trennen!“

Seele: „Ich habe keine Schwierigkeiten damit. Mich interessieren nicht die wenigen rationalen Beweise, sondern vielmehr die vielen emotionalen Beweise.

21
Feb
2016

Traum


unbewusstes Spiel
Sprachbilder der Erfahrung
schöpferische Kraft


Freiraum


Seele: „Glauben ist gleichsam Vorspiel der Wissenschaften. Als Spiel aller Möglichkeiten ist Glauben wesentlich schöpferisch. Die wissenschaftliche Idee bleibt folglich eine Angelegenheit des Glaubens. Das Wort Theorie (griechisch θεωρεῖν theorein ‚beobachten, betrachten, [an]schauen‘; θεωρία theoría ‚Anschauung, Überlegung, Einsicht, wissenschaftliche Betrachtung‘) beinhaltet dieses durch seine Bedeutung als inneres Schauen.
Wer also eine Theorie entwickelt, tut dies, weil er an die Verwirklichung seiner Idee glaubt.“

Verstand: „Dieser Deiner Überlegung vermag ich durchaus zustimmen! Aber ich meine, dass sich eine Theorie durch deren Übertragung auf die Praxis verselbständigt. Die Wahrheit der ursprünglich geglaubten Theorie wandelt sich durch empirische Verifikation in die Richtigkeit wissenschaftlicher Bewei-se!“

Seele: „Wissen bestätigt also Glauben! So erweist sich Glauben nicht nur als wahr, sondern zugleich auch als richtig!“
Verstand: „Aber längst nicht alles, was geglaubt wird, lässt sich auch beweisen. Für mich aber ist Glauben ohne wissenschaftlichen Beweis nichts wert!“

Seele: „Das unterscheidet uns wohl wesentlich, und es erscheint unsinnig, einen gemeinsamen Nenner finden zu wollen. Für mich gilt eben auch die intuitive emotionale Zustimmung als Beweis!“

Verstand: „Dann solltest Du Dich mit mir, sondern mit der Intuition auseinandersetzen!“

Seele: „Was soll diese unverständliche Bemerkung? Mich mit meiner Intuition, mit mir selbst also, zu unterhalten, das führt doch nicht weiter!“

Verstand: „Selbst-Dialoge führe ich ständig. Denken ist ja für mich so etwas wie mit mir selbst sprechen. Ohne diese Reflexionen könnte ich wohl kaum existieren! Ich nehme an, dass es sich doch bei Dir entsprechend verhält. Was Für mich Denken bedeutet, das ist doch für Dich Intuition!“

Seele: „Ja, was für mich Begabung bedeutet, das ist für dich Intelligenz! Du akzeptierst nicht, was ich intuitiv verstehe. Dennoch nutzt Du es, sobald es Dir als eine Idee erscheint! Mir reicht Glauben aus, Dir nicht!“

Verstand: „Ja ich brauche Beweise für das, was Du nur glaubst!“


20
Feb
2016

Existenz


Schöner Schein des Seins
Tagträumende Fantasie
fiktive Utopie


Vision


Seele: „Solange wir Wissen und Glauben als Gegensätze betrachten, werden wir uns wahrscheinlich immer uneins sein. Deshalb fordere ich sowohl gefühltes Wissen als auch wissenden Glauben!“

Verstand: „Ich verstehe Dein nach Harmonie strebendes Anliegen! Aber dann erkläre mir auch einmal, was ich unter emotionaler Philosophie oder Mathematik verstehen soll. Ich könnte diese Fragestellung auch weiter fassen und nach den Bedingungen und Möglichkeiten emotionalen, wissenschaftlichen Denkens schlechthin fragen!“

Seele: „Wenn wir wissenschaftlich Denken wollen, müssen wir einen Begriff der Wahrheit haben, denn wissenschaftliche Theorien sollen ja wahr sein!“

Verstand: „Ich durchschaue Dich! Du beabsichtigst, dass ich Dir in Bezug auf die Wahrheit zustimme, um mir dann Glauben unterstellen zu können!“

„Seele: „Gebe durchaus zu, dass ich das beabsichtige, denn jeder wissenschaftlich Denkende und Handelnde muss doch wollen, dass seine richtigen Ergebnisse auch wahr sind! Wenn z. B. ein Arzt einem schwer kranken Menschen seine sehr geringe Lebenserwartung prognostiziert, dann kann das zwar richtig, muss aber nicht wahr sein! Es gibt hinreichend viele Beispiele, die beweisen, dass die durchaus richtige Prognose nicht wahr war!“

Verstand: „Sehr schlau eingefädelt! Aber nicht gut genug, um mich zum Einlenken zu bewegen. Ärztliche Prognosen werden immer mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit versehen! Deshalb sind sie immer nur mehr oder weniger wahrscheinlich, aber niemals richtig!“

Seele: „Dann räume mir bitte etwas mehr Zeit ein, um Dir darlegen zu können, wie ich das Problem sehe!“

Da auch dem Verstand an einer Einigung sehr gelegen ist, willigt er selbstverständlich spontan ein.

Seele: „Für erkenntnistheoretische Diskussionen der Aufklärung legt René Descartes im Jahr 1641 mit seinen Meditationen einen Grundstein. Er stellt folgende Frage: Was kann ich sicher wissen? Ob es kalt ist, ob hell oder dunkel, wie sich etwas anfühlt, ob etwas außer uns existiert: Alle diese angenommenen Wahrheiten lassen sich der logischen Möglichkeit nach infrage stellen. Denn es könnte sich bei ihnen genauso gut um Sinnestäuschungen handeln.
Bleibt also nichts, was wir als Wahrheit annehmen können? Doch, sagt Descartes: Wir mögen zwar möglicherweise diversen Sinnestäuschungen ausgesetzt sein, sind aber auch in der Lage, über diese Sinnestäuschungen nachzudenken. Dass wir denken, setzt aber die Existenz unseres Ichs voraus. Anders formuliert: Sobald wir denken, können wir uns zumindest einer Sache sicher sein: unserer eigenen Existenz. Kurzum: ‚Ich denke, also bin ich!’
Diese Feststellung ist sein philosophischer Ausgangspunkt, von dem aus er seine Erkenntnisse die Wirklichkeit betreffend entfaltet. Descartes denkt nämlich sehr wohl, dass man feststellen kann, ob man träumt oder wach ist. Oder anders: Wenn wir an allem zweifeln, können wir immer noch nicht daran zweifeln, dass wir zweifeln - sonst würden wir nicht zweifeln... Das zweifelnde ‚Ich’ kann also scheinbar nicht an sich selbst zweifeln - beim ‚Ich-Bewusstsein’ schlägt aller Zweifel um.

Letztlich entdeckt er in der Welt zwei unterschiedliche ‚Substanzen’ - einerseits den Geist und andererseits die Materie. ‚Substanz’ könnte man als ‚Selbständiges’ oder ‚Wesentliches’ beschreiben, das in der Welt ist. das lateinische Wort ‚substantia’ bedeutet ‚das, woraus etwas besteht’. Alles in der Welt ist laut Descartes entweder der unausgedehnte und unsichtbare Geist (das ‚Subjektive’) oder die ausgedehnte und sichtbare Materie (‚das Objektive’).
Ich bin der Ansicht, dass wir uns der Duplizität bzw. Dualität von Subjektivität und Objektivität stellen und die Duplizität von Glauben und Wissen akzeptieren müssen.
Es bleibt immer das Subjekt, dass Objekte wissen-schaftlich betrachtet. Folglich ist es selbstverständlich, dass wissenschaftlich arbeitende Subjekte glauben, dass ihre Resultate wahrscheinlich richtig sind.“

Verstand: „Mhm, daran habe ich doch nie gezweifelt! Aber, wenn ich es jetzt recht bedenke, bist Du der Ansicht, dass jedes Wissen mit Glauben verbunden bleibt!“

Seele: „Jedes Wissen wird aus dem Glauben an eine Idee geboren, und es bleibt insofern in diesem Glauben verhaftet.“

Verstand: „Man muss zwischen philosophisch wissenschaftlicher, künstlerisch schöpferischer, religiöser und persönlicher Überzeugung unterscheiden. Eine wissenschaftliche Aussage ist unabhängig von einem Subjekt richtig. Durch die wissenschaftliche Objektivierung vermag sich eine Aussage vom formulierenden Subjekt zu lösen und ist dann von diesem unabhängig zutreffend oder nicht. Auf alle anderen Arten von Aussagen trifft das nicht zu. Natürlich wird ein Wissenschaftler in aller Regel auch immer an das glauben, was er sagt und für richtig hält.
Du siehst hoffentlich ein, liebe Seele, dass Wissenschaft und Glauben nicht auf bzw. unter einen gemeinsamen Nenner zu bringen sind!“

Seele: „Der Philososoph Descartes betrachtet den Zweifel als letzte Instanz der Gewissheit. Das ist doch ein Gefühl oder nicht?“

Verstand: „natürlich begleitet methodischer Zweifel jede wissenschaftliche Arbeit. Zweifel ist notwendig, um sensibel für Fehlermöglichkeiten zu bleiben. Es wäre ja völliger Unsinn, anzunehmen, dass wissenschaftliches Arbeiten ohne Feingefühl auskommt!“


19
Feb
2016

Entdeckung des Ursprungs


Verstand: „Sokrates Entdeckung des Wesens bringt seinen Schüler Platon auf den Gedanken, Sein weder im Werden wie die Vorsokratiker zu suchen noch im Wesen wie Sokrates, sondern vielmehr im Seinwerden als Ursprung von allem selbst.“

Seele: “Platon entdeckt die Kunst des inneren Sehens (gr. idein ἰδεῖν). Das Betrachten des Verstandes vereinigt sich mit dem Schauen der Seele zum Denken als Kontemplation des Werdens als Sein.“

Verstand: „Das geht doch einfacher, denn du meinst doch wohl nichts Anderes als Kontemplation der Natur!?“

Seele: „So ist es! Der Philosoph behauptet nämlich, dass wir uns - wider der Täuschung durch unsere Sinne – unsere eigentlichen Wahrnehmung zuwenden sollen, das ist das innere Sehen (ἰδεῖν) oder Intuition.“

Verstand: „Leichter gesagt als getan!“
Seele: „Nein, ganz und gar nicht. Es verhält sich nämlich vielmehr umgekehrt: Es ist leichter zu tun als zu sagen!
Ja, es ist die Sprache, die uns den Weg versperrt und im Haus des Seins gefangen hält. Worte benennen jene Stäbe, die uns gleichsam hinter Gittern festhalten. Wir glauben, dass numerische und alphanumerische Zeichen tatsächlich auf das verweisen, was sie nennen.“

Verstand: „Du willst mir weismachen, dass z.B. das Wort „Haus“ nicht auf ein tatsächliches Haus verweist?“

Seele: „Ja genau das! Vergegenwärtige doch nur einmal, was du dir in Wahrheit vorstellst, wenn du „Haus“ sagst. Du weißt zwar, dass es sich um ein aus Beton, Steinen, Ziegeln usw. gebautes Gebäude mit meist rechteckigem Grundriss, das in verschiedene Räume und Stockwerke aufgeteilt ist und das Menschen als Wohnung oder Arbeitsraum dient, handelt, und Du siehst das auch in etwa vor dir, sobald du dieses Wort sagst. Aber, wenn du ein Haus betrittst, begegnest du keinem aus Beton, Steinen, Ziegeln usw. gebautem Gebäude, sondern einem Vorhaben, das dort stattfinden soll. Und niemand sieht einen Supermarkt vor sich, sondern immer nur das, was er einkaufen will. Nicht das Haus ist die Tatsache, sondern das, was dort tatsächlich stattfindet bzw. erlebt wird. Aufmerksamkeit richtet sich auf das, was sinnenfällig ist, Konzentration dagegen auf das, was erfahren wird.
Philosophieren ist im Gegensatz zu Naturwissen-schaften nicht nach außen, sondern nach innen gerichtet. Aber wir dürfen deshalb auch nicht philoso-phieren, als würden wir Naturwissenschaft betreiben.
Ich vergleiche einmal für dich naturwissenschaftliches und philosophisches Denken:

Naturwissenschaft: Philosophie:
Wahrnehmen empfinden
Betrachten unmittelbares Erkennen
Beobachten Bilder-Leben
Begreifen Bild-Erleben
Experimentieren Idee
Veri-/Falsifizieren Intuition“

Verstand: Es geht gerade nicht um eine Gegen-überstellung, sondern vielmehr um Wechselwirkungen wie:

Wahrnehmen als Empfinden,
Betrachten durch unmittelbares Erkennen,
Bilder-Leben beobachten,
Bild-Erleben erfahren,
Eingebungen prüfen,
Intuitives Offenbaren von Wahrheit!“

Seele: „Intuitive Einsichten aus der Tiefe des Unbewussten offenbaren sich wahrscheinlich als Visionen!“

18
Feb
2016

Genialer Einfall (Exkurs 2)


Der Verlust ihrer Götter lässt vielen Menschen ihr Dasein als sinnlos erscheinen. Immer mehr Fromme entziehen sich solcher Sinnlosigkeit, indem sie sich das Leben nehmen. Angesichts einer ständig wachsenden Selbsttötungsrate sucht Sokrates nach einem annehmbaren Ersatz für die verzweifelten Gläubigen.

Dem göttlichen Wesen entsprechend darf der religiöse Ersatz weder sinnlich vernehmbar noch vergänglich sein.

Der Mythos von der Vertreibung aus dem Paradies drängt jedem vernunftbegabten Lebewesen die Frage auf, ob eine solche Strafe überhaupt gerecht sein kann. Wie kann man jemanden überhaupt bestrafen, der nicht in der Lage ist, zu erkennen, was er tut.

Die Ungerechtigkeit der griechischen Götter sorgt dann letztendlich auch für den Untergang der mythischen Welt. Warum der christliche Gott angesichts der Ungerechtigkeit seinem Untergang entgeht, bleibt ungeklärt.

Das Bewusstsein von der Ungerechtigkeit der Götter lässt den Philosophen Sokrates die Frage nach dem stellen, was Gerechtigkeit eigentlich auszeichnet.

Nach Aristoteles ist Sokrates der erste, der nicht nur danach fragt, woraus etwas geworden ist, sondern danach, was es ist (τί ἐστι).

Ziel des Sokratischen Fragens ist eine allgemein gültige, unbezweifelbare Definition (ὁρισμός), die er in Gesprächen mit seinen Gesprächspartnern entdecken will. Dabei gibt sich Sokrates nicht mit einzelnen Fällen oder Beispielen einer Sache zufrieden.

So fragt er nicht nach Beispielen gerechten Handelns, sondern möchte wissen, was die Gerechtigkeit selbst ist. Er fordert seine Gesprächspartner auf, das Allgemeine (καθόλου, wörtlich: hinsichtlich des Ganzen) aus dem Einzelnen (ἕκαστον) herauszuarbeiten.

Das ist das, was bei aller Mannigfaltigkeit der Einzelfälle immer identisch bleibt. Aristoteles erklärt (Metaphysik, 1078b):

„Zweierlei ist es, was man mit Recht dem Sokrates zuschreiben kann: die Induktionsbeweise und die allgemeinen Definitionen; dies beides nämlich geht auf das Prinzip der Wissenschaft. Sokrates setzte das Allgemeine und die Begriffsbestimmungen nicht als abgetrennte, selbständige Wesen; die Anhänger der Ideenlehre aber trennten es ab und nannten dieses Ideen der Dinge."

Aristoteles nennt das Allgemeine, das vielem Besonderen zukommt, das Wesen (οὐσια) einer Sache. Er nennt den Begriff auch oft "λόγος und ὅρος", um die Notwendigkeit der sauberen Ab- oder Ein-grenzung in Bezug auf das vielerlei Einzelne aufzuzeigen. Daher rührt auch der lateinische Ausdruck für Begriff „definitio“ (Abgrenzung).

Mit der Entdeckung des Allgemeinen bzw. Wesens findet Sokrates das gesuchte, sinnlich nicht mehr Vernehmbare, das allen einer Gottheit gleich, als Orientierung zu dienen vermag.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Wesen bzw. Sein des Seienden wiederum als Gott gedeutet wird.


17
Feb
2016

Duplizität von Glauben und Wissen


Verstand: „Unser innerer Dialog bringt Bewusstwerden im Grunde als Wechselspiel zwischen Seele und Geist zum Vorschein. Der Widerspruch zwischen Glauben und Wissen hebt sich somit auf!“

Seele: „Erstaunlich, was du hier zum Ausdruck bringst! Und das bedeutet doch wohl einen gemeinsamen Neuanfang! Aber das bedeutet auch zugleich eine radikale Wende des Denkens, nämlich eine Kehre in der Ausrichtung!
Nach den Erfolgen der Naturwissenschaften seit Aristoteles ist es allerhöchste Zeit umzukehren!“

Verstand: „Du meinst eine Rückkehr zu den Wurzeln der Philosophie, genauer zu dem, womit sich bereits der Lehrer des Aristoteles, d. i. Platon beschäftigt. Platon nimmt den Grundgedanken seines Lehrers Sokrates zwar auf, deutet ihn aber radikal um.“


16
Feb
2016

Die Seele (Seite 3)



Überall Anfänge. Noch hat die Autorin
kein Gespür für sie. Sie schmerzen.
Abschied nehmen. Doch von was ?
Etwas das zu Ende geht.

In der Seinsbestimmung ist es noch
matt. Ich habe ein Muster ausprobiert.
Anfänglich auch nur matt.

Sie klammert sich an die Form. Statt sie
sein zu lassen. Form allein hinterlässt
nicht einmal Fragen. Was willst du, was ?

Vor Tagen
hat sie sich
eines Besseren belehrt.

Wenn es darum geht, Wirklichkeit
einzufangen, dann

sind viele Mittel recht.
Andere wurden noch nicht
ausprobiert.

Doch die Intuition steht da als
eine ganz besondere Größe.
Ich frage mich, ob ich sie
nicht vernachlässigt habe.

16.2.2015
+ Ulrike Schmid
Letzter Text vor ihrem Tod


15
Feb
2016

Die Seele (Seite 2)


Die Autorin ordnet ihr Gefieder.
Das sagt sie, wenn sie von sich
als Vogel spricht.


Sie wartet auf die angekündigte
Begegnung; nachts, da wäre Zeit.
Und Gelegenheit.


Doch da wartet sie, dass die Zeit
vergeht, wenn ihr nichts mehr
einfällt, womit sie sie verbringen
kann.



Das Training geht vorbei. Es dient
dem schmiegsamen Gefieder und
dass sie die Federn geschmeidig
anordnen kann.


Die Lücke entsteht zwischen eins
und zwei, wenn beides als Eines
zusammengeht.


Die Autorin stellt fest, dass sie
wartet... auf den Partner, eine
Idee, das Lächeln, das sonst
an dieser Stelle kommt.


Früher saßen die Damen nach-
mittags zusammen und tranken
ihren Cafe. Und sprachen über
Dies und Das.


15.2.2015
+ Ulrike Schmid

Gebet


Selbstgespräch des Ichs
in Bildern der Fantasie
Irrlichter des Selbst


Duplizität von Glauben und Wissen


Verstand: „Unser innerer Dialog bringt Bewusstwer-den im Grunde als Wechselspiel zwischen Seele und Geist zum Vorschein. Der Widerspruch zwischen Glauben und Wissen hebt sich somit auf!“

Seele: „Erstaunlich, was du hier zum Ausdruck bringst! Und das bedeutet doch wohl einen gemeinsamen Neuanfang! Aber das bedeutet auch zugleich eine radikale Wende des Denkens, nämlich eine Kehre in der Ausrichtung!
Nach den Erfolgen der Naturwissenschaften seit Aristoteles ist es allerhöchste Zeit umzukehren!“

Verstand: „Du meinst eine Rückkehr zu den Wurzeln der Philosophie, genauer zu dem, womit sich bereits der Lehrer des Aristoteles, d. i. Platon beschäftigt. Platon nimmt den Grundgedanken seines Lehrers Sokrates zwar auf, deutet ihn aber radikal um.“


14
Feb
2016

Antike


Emotionen herrschen
in den Bildern von Göttern
Glauben statt Wissen


Die Seele (Seite 1)


es ist früher Morgen. Anfang.
etwas beginnt, anderes endet.

ein Gedanke wächst aus anderen heraus.
er sieht vor sich eine mögliche Richtung.
doch er zögert. zu kurz, der Blick
bricht ab.

Wir müssen uns absprechen. Wir?
Wer, Was, Wann …

Von Seele war die Rede und dass Vieles
damit angesprochen ist. Gedanken?
Will hier einer Ordnung schaffen?
Wünschenswert wäre das...


Die Autorin sucht einen Partner.
Allein kommt sie nicht weit.
Warum das?

ein einziger Gedanke braucht ein
Gegenüber, Gefühle sind auch
nicht weit. Belohnung. Streit.

Die Kunst lebt von den Gaben.
Seele bleibt Natur.
Das Heilen funktioniert ja auch
über die Natur.


Bisher sucht die Autorin vergeblich.
Vieles hat sie im Blick: Schamane
Ich, und Du, Selbst, das Glück
und Leid der Mystikerin.

eine Partnerschaft auf Zeit. Oder
eine tiefe Bindung. Zwei als Eines,
zwei als zwei.


14.2.2015
+ Ulrike Schmid


wahr nehmen statt wahrnehmen


Seele: „Ich glaube nicht, dass der Mensch das Wahrnehmen verlernt hat! Vielmehr nehme ich an, dass er von Geburt an – gleichsam aus Gründen des Selbstschutzes - fantasiert.
Verstand: „Wahrnehmung ist immer Duplizität von sinnlichem Sehen und geistigem Schauen. Es sind geistige Anschauungen, welche Sinneseindrücke überlagern. Wir sehen gleichsam nicht mit unseren Augen, sondern mit unserem Geist. Augenblicke sind gewöhnlich Einblicke oder bisweilen sogar Einsichten.
Um uns aber nicht miss zu verstehen, sollten wir sehr sorgfältig unterscheiden.
Wahrnehmen bezieht sich das auf äußeres bzw. sinnliches Vernehmen . Was allerdings inneres bzw. geistiges Wahrnehmen angeht, so nehme ich an, dass sich etwas genau so verhält, wie es mir bewusst wird. Im Gegensatz zu den Sinnen, kann ich meinem Geist wohl vertrauen.
Wahrnehmen das Wahre entnehmen können, verlangt die Fähigkeit, genau sinnlich zu erfassen, sorgfältig zu betrachten, geduldig zu beobachten, im Zusammenhang zu begreifen, gewissenhaft zu bewerten und konsequent praktisch zu folgern.“


Seele weiter: „Unser Unterbewusstsein offenbart sich uns nicht. Es schützt sich vor dem Verstand.
Mit der Logik des Verstandes kann man zwar Beweise führen, aber keine Erkenntnisse gewinnen.
Wir haben keine Ahnung, wer zu uns spricht, wenn wir Eingebungen folgen und schreibend Ideen entwickeln.

Wir erfahren , dass wir Einfälle notieren müssen, um sie nicht gleich wieder zu vergessen.

Wir nennen Intuition, was uns das Unbewusste
eingibt. Wollen wir uns aber sein Wesen erschließen, dann verweigert es die Aussage.

Wir glauben der inneren Stimme. Wir vertrauen darauf, dass sie uns Wahres eröffnet.

Nur Weniges von dem, was uns das Unbewusste offenbart, vermag unser Verstand zu erfassen. Und das, was er erfasst, verunreinigt er, weil voreingenommen.

Nicht einmal die Wahrheit über uns selbst dürfen wir ungefärbt erfahren; meistens ist sie schöngefärbt.“


Verstand: „Die ‚Befangenheit' des Verstandes ist eine Folge der Enge unseres Bewusstseins, d.i. das begrenzte Fassungsvermögen unseres Kurzzeitgedächtnisses.

Der Verstand vermag nicht alles zu erfassen, weder was von außen, noch was von innen auf ihn eindringt. So filtert er zu unseren Gunsten.“

Seele: „Das Wahr Nehmen aus Wahrnehmen ist demnach eine Schutzfunktion! Verstand überführt Wahres in Richtiges, wohl, um das Ich vor seinem Selbst zu schützen?“


13
Feb
2016

Selbstbedingung


Zugang zum Selbst
bekommst Du nur

wenn Du Dir gehörst

abwesend vom Sich
siehst Du nichts

weil da nichts ist !

13.2.2015
+ Ulrike Schmid


Tod


Seele im Körper
Geist und Information
Abspaltung durch Tod


Schöpfer des Wissens


Seele: „Meiner Ansicht nach irrt Friedrich Nietzsche zutiefst, wenn er die Unfähigkeit wahr zu nehmen vor allem unserer Erziehung zuschreibt. Ich bin der Auffassung, dass uns diese Behinderung nicht an-erzogen, sondern angeboren ist!“

Verstand: „Das vermag ich zwar nicht zu beurteilen, aber es erscheint mir, nach dem, wie wir Denken bestimmen, zumindest logisch.“

Seele: “Dir ist wohl sicherlich bekannt, dass schon der Philosoph Platon meint, dass wir uns im Denken begegnen sollen!“

Verstand: „Na ja, in Platons Denken dominiert die Idee, und er spricht deshalb auch von ‚idein’ (ἰδεῖν), wenn er vom Denken spricht. Er meint damit das Schauen der Ideen. Und das ist ja wohl eher deine Angelegenheit.
Ich bevorzuge nämlich Aristoteles, der auf dem Boden sinnlicher Wahrnehmung bleibt.“

Seele: „Aber das trifft keineswegs zu, denn das Sein des Seienden repräsentiert doch gerade die vollkommene Loslösung von den Sinnen. Durch vollkommene Abstraktion schaffst Du zwar Strukturen und Systeme, erreichst aber nicht die Anschauung der Idee des Guten!“


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Wolfgang F Schmid

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