Unilogo

25
Okt
2014

Im Nebel eigener Fantasie oder bungee jumping

Chemotherapie gleicht einem risikanten Sprung in die Tiefe. Allein im Vertrauen, dass alles wenigstens seine schulmedizinische Richtigkeit hat. Der Fantasie gelingt es gottlob nicht, mit blitzartigen Schreckensbildern zu erschrecken. Jedoch ist sie meistens damit beschäftigt. sich positive Bilder auszumalen, um die Selbstheilungskräfte zu stärken.

Als Mitbetroffener leide ich mit und erfahre mich dabei,
inmitten von Infusionen aufzuwachen.

24
Okt
2014

Grenzen der Komplexität <> Zusatzkosten

Das System MH Krankenhaus ist so komplex, dass es sich nicht mehr Zufiedenheit der Patienten organisieren lässt.
Im Gegensatz zur Zielsetzung des Systems müssen sie dort länger verweilen als gewollt. Das kostet dem Patienten Lebensqualität oder Zusatzkosten in Tagen, in denen er nicht Zuhause sein kann.

In einem System überhöhter Komplexität lässt sich noch so viel rechnen, Verrechnen lässt sich da nicht vermeiden. Auch hier trägt die Zusatzkosten ein weiteres System die KV und natürlich auch wiederum der Patient.

23
Okt
2014

Zwei Nummern in Warteschlangen oder acht Stunden sind kein Tag

Zugegeben, acht Stunden sind kein Tag. Aber acht Stunden Warten kostet im Krankenhaus ein verlorener Tag. Ein Tag ist verloren, wenn anstehende Behandlungen nicht mehr durchgeführt werden können.

Vier Stunden Warten in der Annahme, bis die eigene Nummer aufgerufen wird, lehrt Sinn und Zweck des Zahlensystems. Der Mensch wird als Nummer entwertet, um ihn sicher in den komplexen schulmedizinischen Behandlungsalgorithmus integrieren zu können.

Vier Stunden Wartezeit auf ein freies Bett, weil der Transportdienst nicht alles wie berechnet zu leisten vermag. Aber freundliche Schwestern und ein freundlicher Arzt trösten zwei wartende Zahlen.

22
Okt
2014

Punkte sind nicht reich

Jedes Wesen existiert als Punkt einer beidseitig offenen Linie. Infolgedessen reflektiert es sich gegenwärtig sowohl auf das, was vergeht, als auch auf das, was entsteht. Obgleich ein gegenwärtiges Wesen, versäumt es doch jeden Augenblick.
Entweder verweilt es in seiner Vergangenheit oder stellt sich seine Zukunft vor. Da sich mit fortschreitendem Alter Zukunft verringert, verweilt er zunehmend mehr in Vergangenheiten.

Bedenke aber, ein Punkt ist nur Nichts mit eingebildeter Umgebung.

21
Okt
2014

Mutterkorn

Manche Menschen sind von Natur aus bösartig. Sie widerlegen idealistische Annahmen vom Gutmenschen. Bösartige Menschen sind gehässig und zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie andere Menschen für eigenes Versagen verantwortlich machen.

Im Alltag erweisen sie sich als Kriechtiere mit den üblichen Schleimspuren, voller Neid auf jene starrend, die schneller sind und es deshalb weiter bringen als sie.

Nach Aufnahme von Mutterkorn können Halluzinationen entstehen. Unter Halluzination versteht man sinnliche Wahrnehmungen ohne dass nachweisbare Reize vorliegen. Das bedeutet zum Beispiel, dass physikalisch nicht nachweisbare Objekte gesehen werden oder Stimmen gehört, ohne dass jemand spricht.

20
Okt
2014

multiphren

Überkommene Ansichten von Persönlichkeit bemühen sich das Selbst einer Person als Einheit bzw. Ganzheit darzustellen. Das Wort Person entstammt dem lateinischen Wort „persona“, das „Maske eines Schauspielers“ bedeutet. Der Mensch maskiert sich. Eines seiner vielen möglichen Gesichter „trägt“ er öffentlich vor. Das Selbst inszeniert sich für seinen öffentlichen Auftritt. Das Ich maskiert sich je nach Situation. Kaum jemand zeigt je sein wahres Gesicht.

Das Selbst gleicht in Wahrheit einem Chamäleon, das sich spontan seiner Umgebung anzupassen weiß.
Der zureichende Grund für die Vielgesichtigkeit des Menschen, ergibt sich aus der Notwendigkeit, sich im Alltag flexibel zu zeigen. Vorgelebt wird das durch die Scheinheiligen der Kirche, die sich mit Frömmigkeit maskieren, nachdem sie Kinder missbrauchten oder andere Untaten verübten. Mordende Kreuzritter, habgierige, lüsterne Päpste, neurotische Priester tragen allesamt solche Masken. Sie verkaufen den Glauben, indem sie nach wie vor Steuern eintreiben.

Das ganzheitliche Ich wird im Paradies durch die unselige Fantasie eines allmächtigen Wesens, dem sich alle unterzuordnen zu haben, geschaffen. Die Zehn Gebote verstärken diesen Zwang und lassen jeglichen Sinn im Glauben erstarren.

19
Okt
2014

"Du sollst nicht begehren..."

In den Anfängen seiner Bewusstwerdung wird der Mensch weder von seinem Verstand noch von seiner Vernunft gesteuert. Vielmehr regeln religiöse Gefühle sein Verhalten. Geschichten religiöser Gefühle scheinen in mythischen Erzählungen hervor. Intuitive Empfindungen werden dichterisch fantasievoll ins Werk gesetzt. Zu den ältesten Sagen dieser Art gehört die Erzählung vom Sündenfall aus dem Garten Eden.

Während des Erwachens seines Bewusstseins erfährt sich der Mensch weniger als rationales, sondern vielmehr als emotionales Wesen. Dieses Wesen bewertet sein Verhalten vor allem als raffgierig. Seine Beobachtungen fasst er in mythischen Bildern.

In diesen Bildern zeigt sich der Mensch keineswegs als vernunftbegabtes, sondern als gieriges Wesen. Intuitiv wird klar, dass er seinem unersättlichem Verlangen Einhalt gebieten muss. Das kann allein durch ein Wesen geschehen, das seiner Veranlagung entgegengesetzt ist.

Das gierige Lebewesen inszeniert seinen Gegensatz gleichsam als Axiom, das er „Gott“ nennt.

Als allmächtiges Wesen ist Gott frei von Gier, ohne Machtgier, ohne Habgier, aber auch ohne Neugier.
Ein triebfreies Wesen ist körperlos und deshalb unsichtbar.

In seiner Machtgier aber bemächtigt sich das gierige Lebewesen „Mensch“, seiner einmaligen Entdeckung als Mittel zum Zweck der Bemächtigung anderer Lebewesen. Um diese hinreichend ohnmächtig zu halten, drängt er ihnen den Glauben an seinen Gott auf.

Heutzutage wird diese von Gier bestimmten Lebewesen Machenschaft von verschiedenen Institutionen, das sind Kirchen. unterschiedlich organisiert und verwaltet. Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich das zum Symbol eines religiös kaschierten Kapitalismus.

Der Wesenszug des kapitalistischen Menschen ist das Gewinnstreben. Nicht Neugier, sondern Habgier wird zum existentiell maßgeblich bestimmenden Verlangen.


"Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Rind, Esel, noch alles, was sein ist". (5. Buch Mose / 10. Gebot)



(10. Gebot Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Haus, Acker, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was sein ist.)


Viel verlangt, denn der Mensch ist von Natur aus egoistisch und verhält sich nur aus Angst vor Strafe ehrlich wie Untersuchungen von Hirnforschern zeigen.

18
Okt
2014

um jeden Preis

Der Mythos vom Paradies offenbart zum ersten Mal in der Geschichte den Wesenszug. Der Mensch erscheint nicht wie in Griechenland des Altertums als vernunftbegabtes, sondern als habgieriges Lebewesen. Als zureichender Grund der Verführung erscheint das Verlangen, wie Gott zu sein.

Der Genuss der Frucht vom Baum der Erkenntnis sollte dieses Verlangen stillen. Die Dichter der mythischen Erzählung aber bestrafen diese Absicht mit dem Rausschmiss aus dem Garten Eden.

17
Okt
2014

Verlust durch Vieldeutigkeit

Die Vieldeutigkeit eines Wortes macht es zugleich unglaubhaft. Der Arzt versichert einer schwerkranken Patientin, das Beste für sie zu tun und meint damit seinen Kontostand. Ärzte unterlassen sogar aus Gründen ihrs Budgets Hilfeleistungen.

Vieldeutigkeit ermöglicht die Entwertung aller Werte.

16
Okt
2014

„Welt als unser Wille und unsere Vorstellung“?

Wörter sind Rätsel, die unser Gehirn ständig löst, ohne dass uns dies bewusst wird.


Jeder von uns hat zu jedem Wort seine eigene Vorstellung. Sobald jemand ein Wort hört oder liest, projiziert er diese seine Vorstellung in das Gehörte oder Gelesene. Indes glaubt er zu verstehen.


Wir verstehen, was uns andere mitteilen, indem wir uns an Erfahrungen erinnern und diese vergegenwärtigen.


Macht uns Besinnung auf Sprache klar, dass Verstehen „sich selbst sehen“ bedeutet?


Einsicht nicht mehr als vollkommene Übereinstimmung mit sich selbst?


„Sprache ist das Haus der Seins.“ Diese Aussage des Philosophen Martin Heidegger sehen wir ein, weil sie das Wohlgefühl eines Zuhause in uns erzeugt. Vielleicht stimmen wir nur zu, weil diese Aussage in uns das Gefühl von Geborgenheit hervorruft. Dieses Gefühl ergreift uns so sehr, dass wir nicht die rechten Worte finden, um die Bedeutung dieser Aussage mitzuteilen.
In Wahrheit aber fehlen uns hinreichende Erfahrungen.


Verstehen erscheint als eine Frage der Sympathie. Um uns zu begreifen, müssen wir stimmungs- und einstellungsmäßig übereinstimmen. Unsere Empfindungen und Gefühle animieren unsere Phantasie, ihnen eine ihnen gemäße Welt zu malen. „Welt als unser Wille und unsere Vorstellung“?

15
Okt
2014

Das Geheimnis eines Wortes

Ein Wort verlautbart, aber sagt nichts. Wir denken in Sprache, und rücken unsere Empfindungen in Worten aus. Deshalb dürfen wir Gesagtes nicht wörtlich nehmen, sondern müssen das tatsächlich Gemeinte aufspüren.

Die Dauer, mit der jemand mit seiner Email auf sich warten, zeigt wie sehr er den anderen (gering) schätzt bzw. wie wichtig er sich ihm gegenüber hält.

Angeber verraten sich durch Fremdwörter, um zu verbergen, dass sie ihrer Muttersprache nicht mächtig sind.

Wer ein Fremdwort wählt, will Unsinn verbergen.
Wörter sind Schlüssel ohne Schlösser. Wer ein Wort zum Reden bringen will. muss es körpersprachlich verstehen.

Sprechen lernen bedeutet erfahren oder entbergen, was Worte verbergen.

Der entsinnlichte Mensch heutzutage weiß mit Worten nichts mehr anzufangen; deshalb gebraucht er Kürzel.

14
Okt
2014

Natürliches Missverständnis

Als Zeichen verweist ein Wort nicht auf das, was der Leser liest oder der Hörer hört. Den Inhalt, den er vergegenwärtigt, ist ein anderer als der gesagte oder geschriebene.

Das natürliche Missverständnis besteht darin, dass wir zu verstehen meinen, wenn wir uns mitteilen. Sprache ist wie bei allen Lebewesen ursprünglich Verlautbarung von Empfindungen. Erst der Gebrauch des Verstandes gestaltet aus Interjektionen als Zeichen von Wörter als Zeichen für.

Der eine spricht davon, wie sehr er das „Alten Haus“ vermisst, der andere stimmt ihm zu, weil er sein Elternhaus und nicht den langjährigen Freund meint.
Jemand sagt „Ich brauche eine Pause“, ohne zu offenbaren, dass er kneift.

Wer sprechen miteinander, um in Wahrheit nicht das auszutauschen, was wir denken, sondern vielmehr das, was wir empfinden. Jeder denkt sich ‚was und drückt aus, was er dabei empfindet, ohne es unmittelbar auszusprechen.

13
Okt
2014

vieldeutig vs. eindeutig

Vieldeutige Worte schenken vielen je eigenwillige Wahrheiten. Diese Worte geben allen Recht. Vielschwätzer sind deren unanfechtbare Meister.

Eindeutige Worte gewähren wenigen Eindeutigkeit. Zureichender Grund von Eindeutigkeit ist der systemische Beweis. Dieser weist etwas als allgemein zutreffend aus.

Allgemein zugängliche Richtigkeit allein schenkt Sicherheit. Aber je allgemeiner etwas erscheint, desto schwerer verständlicher wird es. Als bestes Fallbeispiel gilt Mathematik.

Je mehrdeutiger etwas wird, desto mehr entfernt es sich von Wahrheiten. Richtigkeit des Eindeutigen verlangt Mut zur Einsamkeit.

12
Okt
2014

Bilder einer Ausstellung

Das Wortrepertoire, über das jeder verfügt, repräsentiert die Bilder seiner Welt. Das Ich kann sich in diesen Bildern betrachten, sich selbst zu erfahren.

Wenn jemand einen anderen anspricht, muss er Worte berühren, die in dessen Repertoire zu Hause sind. Gelingt ihm das nicht, wird er nicht verstanden.
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Seit 19 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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