Unilogo

26
Mrz
2017

Vorschein des Unbewussten

Gefühle bringen Unbewusstes zum Vorschein. Sie entbehren naturinhärierende (innewohnende) natürliche Muster und Strategien.

Gefühle sind Momente katathymer (hier: vor-apriorischer ) Wahrnehmung. Es werden folglich Prozesse zugänglich, die ansonsten nicht bewusst werden. Gefühle sind zwar höchst subjektive Erkenntnisse, aber als solche bleiben sie dennoch untersubjektiv verständlich.

Wer gefühlsmäßig argumentiert, verzichtet eo ipso auf Subjekt-Objekt-Differenzen, da er sich ohnehin rein emotional entscheidet.

25
Mrz
2017

Gefühle als Rückkopplungen oder Animationen

Gefühle werten Denken und Handeln so, dass empfunden werden kann, wie Selbst genügsam diese Prozesse waren. Negative Gefühle zeigen an, dass sIch Selbst nicht gerecht geworden ist.

Gefühle spiegeln das sogenannte Gewissen wider. Gewissen ist die anerzogene bzw. kultivierte Menge von Bedürfnissen und Wünschen, von Normen und Werten, von Verboten und Geboten, von Gesetzen und Regeln, von Verträgen und Versprechungen. Gewissen bilden die Rahmen aller Existenzen. Ohne Gewissen vermag eine Gesellschaft nicht zu existieren.

Gewissenskonflikte entstehen dann, wenn Anforderungen der Umgebung gewissenhaften Regelungen nicht entsprechen. Aber es können auch zwischen Funktionen innerhalb des Gewissens Widersprüche entstehen, z.B. dann, wenn ein Jugendlicher etwas haben möchte, das gegen das Gebot „Du sollst nicht stehlen!“ verstößt. Gefühle werten nicht nur, sondern können auch zu Denken und Handeln animieren.

Gefühle formen dann Antizipationen oder Visionen indem sie Wunsch- oder Suchbilder gestalten. Es existiert keine geniale Idee, der nicht eine gefühlte visionäre Antizipation vorausgegangen wäre.

24
Mrz
2017

Wir glauben mehr als wir denken

Als Denken erzeugt Bilderleben den Anschein von Wirklichkeit. Das, was wir denkend wahrnehmen, erscheint uns unmittelbar zu betreffen. Uns wird selten bewusst, dass es sich hierbei lediglich um eigen für uns zurechtgemachte Erscheinungen handelt. Wir nehmen nichts so wahr, wie es unabhängig von uns ist, sondern allein so, wie es für uns zutreffend erscheint.

Quelle des Bilder-Lebens ist die Fantasie, die das Denken mit Vorstellungen und Bilder-Leben in Bild-Erleben überführt. Neben der Fantasie erzeugen Triebe und Bedürfnisse Gefühle, die sich tags in Wunschvorstellungen oder nachts Träume wandeln.

Aber das vernunftbegabte Lebewesen nutzt seinen Verstand nicht, um die emotionale Begabung der Vernunft hinreichend zu erkunden. Was Denken für den Verstand, das ist Glauben für die Vernunft. Was Begriff für den Verstand, das ist Emotion für die Vernunft. Was Laute für den Verstand, das sind Noten bzw. Töne für die Vernunft. Was Wissenschaft für den Verstand, das ist Kunst für die Vernunft. Der Verstand erkennt in Begriffen, die Vernunft in Emotionen. analog zu Begriffen sind Grundgefühle wie Traurigkeit, Glück, Angst bzw. Furcht, Ärger, Geringschätzung, Überraschung allgemein verständlich. Mimische Ausdrücke von Emotionen begleiten Verlautbarungen und interpretieren Äusserungen zusätzlich.

Widersprüche zwischen Verlautbarungen und Art und Weise, sich emotional auszudrücken, verwirren.

Wirklich problematisch wird es, wenn sich Verstand und Vernunft vermischen. Das geschieht beispielsweise dann, wenn Schutz- und Liebesbedürfnisse eine Macht erfinden, die über allem steht und demzufolge als göttlich empfunden wird.

23
Mrz
2017

Die Lüge vom Himmel

Die Lüge vom Himmel soll Menschen über einen Tod als endgültiges Ende hinwegtrösten. Manche bringen zu Lebzeiten sogar große Opfer, um einmal in den Himmel zu kommen. Einige, die sich das erhoffen, schenken sich zum Trost schon lange zuvor Schutzgeister bzw. Schutzengel.

Der ADAC scheut sich sogar nicht, seine Pannenhilfen „gelbe Engel“ zu nennen.

22
Mrz
2017

Glauben statt denken

Im Gegensatz zum Denken ist Glauben kein geistiger, sondern seelischer Prozess. Das Erkennen wird weniger vom Verstand als vielmehr von Gefühlen geregelt.

Stimmungen und Einstellungen beeinflussen diese Regelung des Bilderlebens maßgeblich. Allerdings ist das, was sich dort widerspiegelt, eher in der Nähe von Träumen als in der Wirklichkeit angesiedelt. So erweisen sich solche Gläubige als Tagträumer und was sie sich erträumen, hat keineswegs mit Wahrheit zu tun.

Was in Visionen solcher Herkunft geschaut wird, das ist zutiefst subjektive Projektion und keine Betrachtung von Wahrheit.

21
Mrz
2017

Seltsames Gemisch

Die Geschichte Abendländischen Denkens lässt ein höchst seltsames Gemisch aus Sein und Werden entstehen. Wissenschaften, die letztlich auf gläubigen Annahmen beruhen, überziehen Werden mit fantasievoll modellierten Sein. Fortan wird im Werden gesucht, was als Sein vorweg gedacht worden ist.

Natürlich liefert schließlich die unendliche Vielfalt des Werdens immer wieder Angebote des Seins, die Werden modellhaft begreifbar werden lässt.

Obgleich Mathematik allein auf gläubigen axiomatischen systematischen Annahmen beruht, erscheint diese Wissenschaft des Geistes als unübertreffbare Möglichkeit, Richtigkeit des Rechnens gegen Wahrheit des Denkens auszuspielen.

Jedoch weist Denken dem Rechnen gegenüber den nicht zu übersehenden Vorteil der Beweisbarkeit auf, während Wahrheit auf Glauben angewiesen bleibt.

20
Mrz
2017

Zeitenfolge

Bevor sich etwas verwirklicht, bedarf es seiner Organisation als mögliche Wirklichkeit in Form einer Abfolge einzelner Verwirklichungsfunktionen. Existieren keine Erfahrungen solcher Konzeptionen, dann gestalten sich solche Konzeptionen als Versuch und Irrtum. Vorlagen für konzeptionelle Versuche liefern wirkliche Möglichkeiten. Diese zu erfassen bedarf es der Intuition.

Als Spiel möglicher Möglichkeiten gewinnt Intuition annehmbare Beziehungen zufällig. So sucht das Schutzbedürfnis nach Sicherheit durch eine immerwährende Kraft, welche sich die Fantasie als unsichtbarer unwiderlegbarer Gott ausmalt. Durch Hinzufügen immer neuer unübertreffbarer Eigenschaften entwickelt sich diese Schöpfung sehnsuchtsvoller Fantasie selbst zum Schöpfer der Natur, da er sämtliche Eigenschaften aufweist, die der Natur nicht zukommen wie Unsterblichkeit, ewige Unendlichkeit, allgegenwärtige Allmacht.

Aber zufälliges Erschaffen eines Gottes und religiöses Vereinnahmen verstellt den Blick auf den wahren Ursprung allen Werdens. Zwar erkennt der Philosoph Sokrates noch die Möglichkeit eines Wahrnehmen, das über die Grenzen des sinnlich Vernehmbaren hinausragt, zwar malt sich sein Schüler Platon diesen Bereich als Welt der Ideen aus, zwar sucht wiederum Aristoteles Sicherheit diesseits der Grenzen, indem er das Allgemeine als Schutz vor Vergänglichkeit postuliert, aber alle diese Versuche erreichen nicht jenen Weitblick, welcher die Wahrheit des Urgrundes schaut.


19
Mrz
2017

Schweigende Sprache





Lautlose Worte

als geistige Mitteilung

der toten Seele



18
Mrz
2017

Auflösung ins Nichts


Ohne Raum und Zeit

Ewigkeit der reinen Seele

innerer Stimme

16
Mrz
2017

Geburtstag

Sobald geboren

alt genug um zu sterben

ohne Wiederkehr

15
Mrz
2017

Fragen als natürliches Phänomen der Neugier

Als Vorgaben der Art und Weise zu suchen erweisen sich Fragen als Verführungen, Ursachen und Gründe für etwas zu finden. Es sind die Grundbedürfnisse des sich Absichern und Schützend, welche die Vernunft antreiben zu suchen.

Als Konstituenten der Neugier, sind Fragen in vernunftbegabten Lebewesen von Natur aus angelegt.

14
Mrz
2017

Wiedererinnerung

Der Philosoph Platon erklärt im Dialog Menon alles, das uns an Originellem einfällt, als Wiedererinnerung an ein Wissen, das die Seele zwar besessen, aber vergessen hat. Demnach sind beispielsweise die Möglichkeiten zu ordnen oder die Kategorien keine Entdeckung des vernunftbegabten Lebewesens, sondern Erinnerungen an ein vorkörperliches Sein. Die Seele wandert durch das Reich der Ideen, bezieht vorübergehend das Haus des Körpers, um nach dem Tod wieder in die Welt der Ideen zurückzukehren.

Die Wiedererinnerungslehre ist ein Versuch, den Urgrund menschlichen Wissens zu erklären. Es ist die frühe Inszenierung des Unbewussten als Unterwelt als Weg einer unendlichen Seelenwanderung.

Dieser zwar naiv anmutende Versuch konnte aber auch zwei Jahrtausende später - so unglaublich es klingt - noch immer nicht stichhaltig ersetzt werden. Neben Wiedergeburt, religiösen Glaubensannahmen oder Spielereien des Unbewussten existiert nichts, das z.B. das Phänomen des a priori stichhaltig zu erklären vermöchte.

13
Mrz
2017

Raumzeit

Werden ist umgeben von Sein, durch das es informiert wird. Im Gegensatz zum Werden ist Sein unvergänglich und unabhängig vom Werden. Sein ist mögliches Werden a priori und verwirklichtes Werden a posteriori.

Sein ist jene Fülle möglicher Möglichkeiten, welche Energien zufallen und Materie entstehen lassen. Was aber geschieht mit informierter Energie, wenn Materie zerfällt?

Während Information Energie zur Materie formt, verbleibt ihr Vorschein als Wesensgestalt erhalten, nämlich als erweiterte Information der Energie. Als reiner Geist voller Information a posteriori vermag das Wesen jederzeit wieder hervorzuscheinen und sogar anderen sinnfällig (nicht: sinnenfällig) zu begegnen.

12
Mrz
2017

Grenzen

Vernunft wird begrenzt durch sinnliches Wahrnehmen des Körpers, durch geistiges Wahrnehmen des Geistes und durch gefühlsmäßiges Wahrnehmen der Seele. Diese Begrenzungen machen das aus, was wir als Wirklichkeit erfahren.

Aber seit jeher ist das vernunftbegabte Lebewesen versucht, diese Grenzen zu überschreiten, ohne in den Bereich bloßen Glaubens zu geraten. Dieser Bereich wird von Trieben, Bedürfnissen, Sehnsüchte, Träume usf. bestimmt, und er gilt vernünftigerweise als nicht anerkannt, da nicht überzeugend als zutreffend ausgewiesen.

Wer Glauben nicht anzuerkennen gewillt ist, versucht sich geistig darum, Existieren zu optimieren.
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Seit 19 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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